Jacqueline Seifriedsberger (AUT)
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Coronavirus

Auch Seifriedsberger positiv getestet

Nach dem Aus der sechsfachen Skisprung-Saisonsiegerin und überlegenen Weltcup-Führenden Sara Marita Kramer muss jetzt auch Jacqueline Seifriedsberger für die Winterspiele in Peking passen. Die 31-jährige Oberösterreicherin wurde unmittelbar vor ihrem Abflug vom Flughafen Zürich positiv auf das Coronavirus getestet. Für Seifriedsberger wären es die zweiten Spiele nach Pyeongchang (Rang 13) gewesen. Auch Cheftrainer Harald Rodlauer als Kontaktperson durfte in der Folge nicht nach China.

Nach Seifriedsbergers Aus bleiben Daniela Iraschko-Stolz, Eva Pinkelnig und Lisa Eder im Team. Anstelle von Seifriedsberger nominierte das Österreichische Olympische Comite (ÖOC) die 23-jährige Kärntnerin Sophie Sorschag nach. Für den Wechsel bedarf es noch einer Genehmigung durch das Internationale Olympische Komitee (IOC).

„Natürlich bricht auch für Jacqueline eine Welt zusammen. Du bist bereit zum Abflug, fühlst dich gesund, aber du darfst nicht abfliegen. Das wünscht man niemandem“, sagte Mario Stecher, der sportliche Leiter für Skispringen und Nordische Kombination im Österreichischen Skiverband (ÖSV).

Mario Stecher (AUT)
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Mario Stecher plagen in Peking derzeit Personalsorgen

„Auf den Sport fokussieren“

„Jacqueline gehörte zum erweiterten Kreis der Favoritinnen, war heuer schon zweimal unter den Top Ten zu finden. Sie schien rechtzeitig für Olympia in Form zu kommen“, ergänzte Stecher, der seinem Team zugleich Mut zusprach: „Wir wollen uns schnellstmöglich auf den Sport fokussieren. Der erste Eindruck von der Schanze ist vielversprechend. Wir freuen uns aufs Training“, sagte Stecher.

Am Mittwoch trafen in Peking auch ihre ÖSV-Springerkollegen Manuel Fettner, Jan Hörl, Daniel Huber, Stefan Kraft und Daniel Tschofenig ein.

Cheftrainer Rodlauer fällt aus

Die Damen müssen zudem ohne ihren Cheftrainer auskommen. Rodlauer hatte beim Weltcup zuletzt in Willingen Kontakt mit seinen Athletinnen, aber auch mit einer am Abflugtag ebenfalls positiv getesteten Betreuerin. „Wir wollen und können in der aktuellen Situation kein weiteres Risiko eingehen“, sagte Stecher.

Cheftrainer Harald Rodlauer (AUT)
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Auch für Cheftrainer Rodlauer endete die Reise nach Peking in Zürich

Die Aufgaben Rodlauers bei den Spielen wird Kotrainer Thomas Diethart übernehmen, der frühere Vierschanzentournee-Sieger aus Niederösterreich hatte seine Kofunktion erst im Dezember übernommen. Zudem soll es laut ÖOC-Aussendung bei den Winterspielen eine enge Zusammenarbeit zwischen den Trainern und Betreuern des Frauen- und Männer-Teams geben.

Biathletin Zdouc verspätet sich

Im Team der Biathletinnen fehlt vorerst die Nummer zwei. Die Anreise der zuletzt CoV-infizierten Dunja Zdouc nach Peking verzögere sich nach einem „nicht so optimalen Test“ neuerlich, wie Cheftrainer Markus Fischer am Mittwoch sagte. Die Kärntnerin Zdouc komme nun voraussichtlich erst am Samstag und damit am Tag des Mixed-Bewerbs in Zhangjiakou an.

Laut Verbandsangaben ist Zdouc CoV-negativ, allerdings war ihr Ct-Wert für China zuletzt zu niedrig. In der Besetzung David Komatz, Simon Eder, Lisa Hauser und Zdouc hatte Österreichs Team vor einem Jahr im Mixed-Bewerb mit WM-Silber hinter Favorit Norwegen überrascht.

Wer nun neben Hauser die Frauen-Agenden übernehmen wird, wollte Fischer noch nicht verraten. Julia Schwaiger gilt als wahrscheinlichste Kandidatin. Doch auch Katharina Innerhofer sei eine Möglichkeit, so Fischer vor dem ersten Formcheck mit etwas höherer Intensität am Mittwoch.