Langläuferin Teresa Stadlober (AUT)
GEPA/Matic Klansek
Langlaufen

Stadlober dämpft für Auftakt Erwartungen

Es war aus österreichischer Sicht einer der Aufreger der Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang: Teresa Stadlober bog über 30 km klassisch auf Platz zwei liegend in der Langlaufloipe falsch ab und vergab so ihre große Medaillenchance. Vier Jahre später ist sie zum dritten Mal bei Olympischen Spielen dabei und nimmt diese am Samstag (8.45 Uhr, live in ORF1) mit dem Skiathlon in Angriff. Die unmittelbare Vorbereitung lief aber nicht ganz nach Wunsch, weshalb Stadlober mit gedämpften Erwartungen in den Auftakt geht.

Auf das Blackout von Südkorea wird sie noch immer angesprochen. Sie selbst hat aber mit diesem Trauma abgeschlossen und verfolgt nun einen neuen Traum. Damals wie heute entspricht dieser dem Erreichen eines Ergebnisses in den Top Sechs. Mit Platz sechs würde Stadlober die beste weibliche Langlauf-Platzierung der österreichischen Olympiageschichte einstellen (Maria Theurl, 30 km 1998, Anm.).

Eine Topplatzierung erhofft sich Stadlober aber erst bei den späteren Rennen. War der Jänner mit guten Ergebnissen bei der Tour de Ski und dann konzentriertem Training u. a. in der Höhe der Tauplitzalm vorerst gut gelaufen, musste sie ihre Anreise nach China wegen Ct-Werten im Grenzbereich um vier Tage verschieben. Erst am Donnerstag ging es auf die Olympialoipe. „Ich habe wenig Zeit, mich anzupassen“, sagte die 29-Jährige. „Man reist immer ein bisschen früher an, dass man sich gut erholen kann. Das war in meinem Fall nicht so.“

Stadlober macht den Auftakt

Die erste Sportart, in der es am Samstag in Peking um olympisches Edelmetall geht, ist der Langlauf der Damen. Teresa Stadlober hat im Skiathlon Außenseiterchancen auf eine Medaille, ihre Vorbereitung ist aber nicht optimal verlaufen.

Hoffen auf steigende Form

Seit Donnerstag letzter Woche habe sie durchgehend negative CoV-Tests abgegeben, der ursprünglich für Freitag geplante Abflugs war aber zu riskant – um nach der Anreise nicht in Quarantäne zu müssen. Generell seien ihre Erwartungen für den Skiathlon durch die Umstände nun niedriger als ursprünglich, so Stadlober. Die späte Anreise und der Stress lasse sie kein Platzierungsziel formulieren.

„Das hat mich mental schon beschäftigt. Ich muss schauen, wie es mit dem Schlafen und der Erholung funktioniert. Ich hoffe, dass ich im Laufe der Spiele wieder zurückkomme. Für den Einzel-Bewerb (10 km klassisch/10. Februar, Anm.) schaut das sicher schon ganz anders aus.“ Für danach hat Stadlober für 16. Februar mit Lisa Unterweger den Team-Sprint und für 20. Februar 30 km Skating eingeplant.

Teresa Stadlober (AUT)
APA/Helmut Fohringer
Der Fehler vor vier Jahren ist abgehakt

Ihr Eindruck von der Strecke sei gut. „Da haben sie gescheit etwas hergebaut. Die Strecke ist sehr anspruchsvoll. Es sind sehr viele und lange Anstiege. Nicht so extrem steil wie in Oberstdorf, aber man muss immer arbeiten. Die 7,5-km-Runde für den 30er finde ich sehr spannend. Das ist, glaube ich, die schwerste Runde, die kommt mir entgegen.“ Erschwerend sei der Wind. „Der macht es viel kälter in den Abfahrten.“

„Skiathlon ist das schwierigste Rennen“

Für Samstag erwartet Stadlober ein hartes Rennen über je 7,5 km in Klassik und Skating. „Der Skiathlon ist das schwierigste Rennen, denn jeder kommt frisch und motiviert“, sagte Stadlober. Generell sei die Dichte bei den Frauen seit Pyeongchang 2018 viel höher geworden. „Es sind viel mehr unterschiedliche Nationen, die Top Ten laufen können. Jetzt ist es viel schwerer, Top Ten, Top Sechs oder auf das Podest zu laufen.“ Demzufolge hätte für sie eine Platzierung wie bei den Korea-Spielen mehr Wert.

Konkret war die Tochter von ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober damals Skiathlon-Siebente sowie jeweils Neunte über 10 km Skating und 30 km klassisch mit Massenstart. Auf diesen Bewerb am Schlusstag spitzt Stadlober ein wenig, auch wenn geskatet wird. „Ich habe keine Staffel zu laufen, keinen Sprint. Daher kann ich mich besser vorbereiten auf das letzte Rennen und bin eventuell ein bisschen frischer. Es müssen die anderen erst durchstehen bis zum Schluss. Mental muss man sehr stark sein. Ich habe es immer geschafft bei einem Großereignis, mental gut drauf zu sein.“