Der mit Franz um das letzte Ticket im Team des Österreichischen Olympischen Comites (ÖOC) konkurrierende Otmar Striedinger lag als 23. 1,02 Sekunden zurück. Das Abschlusstraining am Samstag wurde wegen des starken Windes nach drei Läufern abgebrochen.
Wegen des Windes war schon der zweite Trainingslauf eine Stunde später als ursprünglich geplant gestartet worden. Matthias Mayer reihte sich als Zwölfter ein (+0,62), Vincent Kriechmayr als 15. (+0,71), Daniel Hemetsberger als 17. (+0,87). Auf der Strecke waren auch wieder die Kombinierer Johannes Strolz (+1,08), Marco Schwarz (+1,60) und Raphael Haaser (+1,74), der auch im Super-G antreten wird.
„Den Wind beurteilen wir später, das sehen wir auf dem Video ganz gut. Die Trainer werden sich auch ein paar Notizen gemacht haben, was bei wem los war“, sagte Franz. Er habe einiges schon ganz gut getroffen. „Und bei der Mittelstation war ich gestern schon frech und heute noch frecher. Der untere Teil hat mir gestern besser gefallen“, sagte er und ließ die Fahrt Revue passieren.
Wind als großer Spielverderber
Er habe die Chance, sich ins Team zu fahren, und sei dankbar dafür. „Du musst in jedem Training zeigen, dass du es richtig willst und dabei sein willst. Du musst dich schon empfehlen. Auf der anderen Seite wäre es cool, auch was zu probieren, einen anderen Ski. Dafür ist keine Zeit.“ Das dritte Training, wo man noch etwas hätte versuchen können, fand dann aber ein schnelles Ende.
Das musste auch Striedinger zur Kenntnis nehmen. Er nahm am Freitag an Erfahrung mit, dass es „vom ersten Tor bis ins Ziel weht“, so sei alles schwer einzuschätzen. „Meine Fahrt war sehr in Ordnung, ich fühle mich auf dem Schnee wohl, die Piste taugt mir auch.“ Aufgrund der Qualifikation müsse er schon Gas gegeben. „Ich habe nicht getrödelt, aber gegen den Wind kann man nichts machen. Ich habe auf die letzte Zwischenzeit eine Sekunde bekommen, da ist man chancenlos. Hoffen wir, dass der Wind am Sonntag von hinten kommt.“
Mayer war der Meinung, dass es mit dem Wind bei jedem relativ ausgeglichen und gleich gewesen sei. „Wenn bei einem Weltcup im Training so ein Wind wäre, würden wir das nicht fahren. Hier müssen wir damit umgehen. Es war aber nicht gefährlich, weil die Geschwindigkeit durch den Gegenwind relativ langsam war, auch bei den Sprüngen war es kein Problem.“
Die Suche nach der richtigen Linie
Für Kriechmayr war ein Abfahrtstraining unter solchen Windbedingungen auch eine neue Erfahrung. „Solange es im Rennen fair ist, spielt das keine Rolle“, sagte er und behielt die Zuversicht. Erkenntnis gewann er für die Linienführung im oberen Teil, an der Traverse sei es dafür zu windig gewesen. Bei Gegenwind könne man eine engere Linie fahren, weil man wisse, dass es sich ausgeht. „Wenn kein Gegenwind ist, geht es hier schon ziemlich zur Sache, vor allem im Mittelteil.“
Schade wegen des Windes, merkte Hemetsberger an. „Vor allem, weil er so unregelmäßig ist. Teilweise schiebt es, teilweise hast du Gegenwind. Da ist die Fahrt schwer einzuschätzen. Aber ich bin 95 Prozent so gefahren, wie ich es wollte. Ich bin recht zufrieden.“