Max Franz beim Abfahrtstraining (AUT) during men’s downhill training in the Beijing 2022 Olympic Winter Games at Yanqing Alpine Skiing Centre. Mandatory Credit:
Reuters/USA TODAY Sports/Eric Bolte
Ski alpin

Franz setzt im Training klares Zeichen

ÖSV-Speed-Ass Max Franz hat im zweiten Training für die Olympiaabfahrt deutlich gemacht, dass er am Sonntag (4.00 Uhr MEZ, live in ORF1) auch im Rennen unbedingt dabei sein will. Als Zweiter hatte der Kärntner bei eisig kalten und extrem windigen Verhältnissen nur 0,06 Sekunden Rückstand auf den Norweger Aleksander Aamodt Kilde.

Der mit Franz um das letzte Ticket im Team des Österreichischen Olympischen Comites (ÖOC) konkurrierende Otmar Striedinger lag als 23. 1,02 Sekunden zurück. Das Abschlusstraining am Samstag wurde wegen des starken Windes nach drei Läufern abgebrochen.

Wegen des Windes war schon der zweite Trainingslauf eine Stunde später als ursprünglich geplant gestartet worden. Matthias Mayer reihte sich als Zwölfter ein (+0,62), Vincent Kriechmayr als 15. (+0,71), Daniel Hemetsberger als 17. (+0,87). Auf der Strecke waren auch wieder die Kombinierer Johannes Strolz (+1,08), Marco Schwarz (+1,60) und Raphael Haaser (+1,74), der auch im Super-G antreten wird.

„Den Wind beurteilen wir später, das sehen wir auf dem Video ganz gut. Die Trainer werden sich auch ein paar Notizen gemacht haben, was bei wem los war“, sagte Franz. Er habe einiges schon ganz gut getroffen. „Und bei der Mittelstation war ich gestern schon frech und heute noch frecher. Der untere Teil hat mir gestern besser gefallen“, sagte er und ließ die Fahrt Revue passieren.

Wind auf der Piste
GEPA/Harald Steiner
Der eisige und starke Wind könnte für die Speed-Asse bei der Abfahrt noch zu einem größeren Problem werden

Wind als großer Spielverderber

Er habe die Chance, sich ins Team zu fahren, und sei dankbar dafür. „Du musst in jedem Training zeigen, dass du es richtig willst und dabei sein willst. Du musst dich schon empfehlen. Auf der anderen Seite wäre es cool, auch was zu probieren, einen anderen Ski. Dafür ist keine Zeit.“ Das dritte Training, wo man noch etwas hätte versuchen können, fand dann aber ein schnelles Ende.

Grafik zu den Olympiastrecken Ski alpin
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Das musste auch Striedinger zur Kenntnis nehmen. Er nahm am Freitag an Erfahrung mit, dass es „vom ersten Tor bis ins Ziel weht“, so sei alles schwer einzuschätzen. „Meine Fahrt war sehr in Ordnung, ich fühle mich auf dem Schnee wohl, die Piste taugt mir auch.“ Aufgrund der Qualifikation müsse er schon Gas gegeben. „Ich habe nicht getrödelt, aber gegen den Wind kann man nichts machen. Ich habe auf die letzte Zwischenzeit eine Sekunde bekommen, da ist man chancenlos. Hoffen wir, dass der Wind am Sonntag von hinten kommt.“

Mayer war der Meinung, dass es mit dem Wind bei jedem relativ ausgeglichen und gleich gewesen sei. „Wenn bei einem Weltcup im Training so ein Wind wäre, würden wir das nicht fahren. Hier müssen wir damit umgehen. Es war aber nicht gefährlich, weil die Geschwindigkeit durch den Gegenwind relativ langsam war, auch bei den Sprüngen war es kein Problem.“

Die Suche nach der richtigen Linie

Für Kriechmayr war ein Abfahrtstraining unter solchen Windbedingungen auch eine neue Erfahrung. „Solange es im Rennen fair ist, spielt das keine Rolle“, sagte er und behielt die Zuversicht. Erkenntnis gewann er für die Linienführung im oberen Teil, an der Traverse sei es dafür zu windig gewesen. Bei Gegenwind könne man eine engere Linie fahren, weil man wisse, dass es sich ausgeht. „Wenn kein Gegenwind ist, geht es hier schon ziemlich zur Sache, vor allem im Mittelteil.“

Schade wegen des Windes, merkte Hemetsberger an. „Vor allem, weil er so unregelmäßig ist. Teilweise schiebt es, teilweise hast du Gegenwind. Da ist die Fahrt schwer einzuschätzen. Aber ich bin 95 Prozent so gefahren, wie ich es wollte. Ich bin recht zufrieden.“

Olympia-Abfahrt der Damen

Erstes Training am Samstag:
1. Priska Nufer SUI 1:33,47
2. Kira Weidle GER + 0,44
3. Christine Scheyer AUT 0,67
4. Corinne Suter SUI 0,83
5. Michelle Gisin SUI 0,86
6. Lara Gut-Behrami SUI 0,94
7. Laura Gauche FRA 0,99
8. Joana Hählen SUI 1,24
9. Mikaela Shiffrin USA 1,33
10. Ragnhild Mowinckel NOR 1,40
11. Ester Ledecka CZE 1,47
12. Sofia Goggia ITA 1,55
13. Jasmine Flury SUI 1,66
14. Jaqueline Wiles USA 1,67
15. Nadia Delago ITA 1,71
16. Marie-Michele Gagnon CAN 1,85
17. Nicol Delago ITA 2,17
18. Elena Curtoni ITA 2,31
19. Alice Robinson NZL 2,34
20. Federica Brignone ITA 2,42
25. Tamara Tippler AUT 2,68
27. Cornelia Hütter AUT 2,87
34. Ramona Siebenhofer AUT 3,88
35. Mirjam Puchner AUT 4,16
42. Katharina Huber AUT 7,59