Grondin war als Vorlaufschnellster und Blitzstarter favorisiert ins Finale gegangen und übernahm am Beginn auch prompt die Führung. Hämmerle, im Semifinale von Grondin noch geschlagen, blieb dem Kanadier allerdings auf den Fersen und holte sich in einer der ersten Kurven auf der Innenbahn die Führung, die er bis ins Ziel nicht mehr abgab. Klarheit über den Sieger brachte allerdings erst das Fotofinish. Bronze holte der Italiener Omar Visintin.
„Ich kann es noch gar nicht glauben, eine Medaille wäre schon unglaublich gewesen, aber jetzt ganz oben zu stehen, ist einfach überwältigend. Ich kann es kaum glauben, es ist eine Belohnung für das ganze Team“, jubelte der Vorarlberger im ORF-Interview. Er vergaß auch nicht, dem anderen Goldenen aus dem Ländle zu gratulieren: „Johannes Strolz, ich hab was gehört. Du geile Sau!“
Der Druck vor dem Bewerb, in den er als Goldfavorit gegangen war, sei gigantisch gewesen. „Ich habe aber nichts an mich herangelassen, habe mich nicht zu sehr unter Druck setzen lassen. Ich habe davor immer gesagt, ich bin zufrieden, wenn ich ‚all in‘ gehe, wenn ich mir selber nichts vorwerfen kann. Denn bei uns im Sport kann wirklich alles passieren.“
Aller guten Dinge waren drei
Alessandro „Izzi“ Hämmerle krönte damit seine erfolgreiche Karriere – in den vergangenen drei Jahren war er Gesamtsieger im Weltcup der Boardercrosser – und beglich bei seinem dritten Start auch seine offene Rechnung mit Olympia. 2014 hatte er in Sotschi mit Materialproblemen zu kämpfen, 2018 in Pyeongchang mit Rennpech.
Interview mit Olympiasieger Hämmerle
Der Vorarlberger spricht über seine Goldmedaille im Snowboardcross
Lüftner im Finale Vierter
Lüftner musste sich im Kampf um die Medaillen knapp geschlagen geben. In der Qualifikation noch Zweitschnellster, brachte ihn der Start ins Hintertreffen. Die beiden weiteren österreichischen Starter, Lukas Pachner und Jakob Dusek (3. in der Qualifikation), scheiterten im Achtelfinale. Sie wurden im fünften Lauf Dritter bzw. Vierter und in der Endabrechnung 20. bzw. 25.