Rodeln

ÖRV-Team fügt noch Silber hinzu

Österreichs Rodler haben am Donnerstag beim olympischen Teamstaffelbewerb die Silbermedaille gewonnen. Madeleine Egle, Wolfgang Kindl und Thomas Steu/Lorenz Koller mussten sich im Eiskanal von Yanqing nur der deutschen Mannschaft mit Natalie Geisenberger, Johannes Ludwig und Tobias Wendl/Tobias Arlt um 0,080 Sekunden geschlagen geben. Bronze ging an Lettland.

Deutschland, das als letztes Team an den Start ging, lag noch bis zu den Doppelsitzern hinter Österreich, doch Wendl/Arlt holten im Doppelsitzer noch die Kohlen aus dem Feuer und sicherten sich persönlich den sechsten Olympiasieg.

Die ÖRV-Rodler beendeten die Spiele mit der dritten Medaille im vierten Bewerb. Kindl hatte Silber im Einsitzer geholt und Steu/Koller Bronze im Doppelsitzer. Egle war als Vierte an Edelmetall vorbeigeschrammt. Österreich hat nach sechs Tagen insgesamt bereits 13 Medaillen erobert und damit mehr als jedes anderes Land. Im Medaillenspiegel führt Deutschland, das in allen vier Rodelbewerben Gold holte.

Madeleine Egle, Wolfgang Kindl, Thomas Steu und Lorenz Koller mit ihren Silbermedaillen
AP/Mark Schiefelbein
Happy End für Madeleine Egle, Wolfgang Kindl, Thomas Steu und Lorenz Koller bei den Spielen in China

ÖRV-Team „megahappy“

„Es war eines meiner nervösesten Rennen, weil ich gewusst habe, dass eine Medaille drinnen ist und ich wollte unbedingt eine haben. Deswegen bin ich echt megahappy, dass es so ausgegangen ist, und dass der Lauf auch so cool war“, freute sich vor allem Egle. Die 23-Jährige war sogar schneller als Einzel-Olympiasiegerin Geisenberger.

„Wir haben gewusst, wenn wir alle die Leistung bringen, dass wir da absolut um die Medaillen mitfahren können, wenn nicht sogar ganz vorne. Und wenn man am Schluss sieht, wie knapp es war, haben wir wirklich super mitgehalten“, analysierte Kindl, der sogar Ludwig distanzierte und China mit zwei Silbermedaillen verlassen wird.

Steu/Koller hatten erst am Mittwoch Bronze geholt. Ein Fehler knapp vor dem Ziel in der berüchtigten Kurve 13 kostete etwas Zeit, aber das trübte die Stimmung nicht. „Wir haben Silber gewonnen und nicht Gold verloren. Ich bin trotzdem glücklich“, sagte Steu. Koller brachte es auf den Punkt: „Es war eine komplette Leistung.“

Kein Ärger über verpasstes Gold

Auch bei ÖRV-Präsident Markus Prock überwog die Freude. „Leider hatten Steu/Koller den kleinen Rutscher, das war wahrscheinlich die entscheidende Szene. Aber wir sind happy, dass wir mit dem Speed der Deutschen mitgekommen sind. In vier Bewerben drei Medaillen zu machen, ist super“, resümierte der Tiroler.

ÖRV-Chefcoach Rene Friedl sprach von einem „sehr knappen“ Rennen. „Unten haben wir ein bisschen zu viel gepatzt, sonst wäre Gold drin gewesen. Aber wir brauchen uns nicht zu ärgern. Dass wir so stark mithalten, hätte ich gar nicht gedacht, doch der Speed war voll da.“

Am Ende aber gewann wieder einmal Deutschland, womit Geisenberger Geschichte schrieb. Die 34-Jährige ist nun mit nun sechsmal Gold und einmal Bronze die erfolgreichste deutsche Wintersportlerin bei Olympia.

Teamstaffel:
1. Deutschland Geisenberger, Ludwig, Wendl, Arlt 3:03,486
2. Österreich Egle, Kindl, Steu, Koller + 0,080
3. Lettland Tiruma, Aparjods, Bots, Plume 0,948
4. ROC 1,261
5. Italien 1,446
6. Kanada 1,829
7. USA 2,335
8. Polen 3,730
9. Rumänien 4,286
10. Tschechien 6,150