Pia Zerkhold und Alessandro Hämmerle
GEPA/Patrick Steiner
Snowboard

Hämmerle/Zerkhold im Mixed vorzeitig out

Österreichs Snowboarder haben bei den Olympischen Winterspielen in Peking ihrer Erfolgsbilanz keine weitere Medaille hinzufügen können. Im erstmals bei Olympia ausgetragenen Mixed-Bewerb der Crosser schieden Alessandro Hämmerle und Pia Zerkhold am Samstag in Zhangjiakou bereits im Viertelfinale aus.

Der Titel ging an Nick Baumgartner und Lindsey Jacobellis aus den USA, die sich im Finale in einem spannenden Duell gegen Omar Visintin und Michela Moioli (ITA) durchsetzten. Bronze holten Eliot Grondin/Meryeta Odine aus Kanada.

Einzel-Olympiasieger Hämmerle war im vierten Viertelfinale zunächst ein souveräner Start-Ziel-Sieg für das hinter Italien als Nummer zwei gesetzte Österreich gelungen. Zerkhold ging danach mit fast drei Zehntel Sekunden Vorsprung als Erste in ihren Lauf und führte diesen zunächst auch souverän an. Durch einen Fahrfehler verlor die 23-jährige Niederösterreicherin dann aber komplett das Tempo und wurde von ihren drei Konkurrentinnen überholt.

„Ich bin schon enttäuscht. Ich hoffe, dass ich da viel mitnehmen kann“, sagte Zerkhold. „Mir fehlt da noch die Erfahrung, die schon kommen wird – in den nächsten Wochen hoffentlich, hoffentlich geht es schneller.“ Für sie sei es aber extrem schwer gewesen, die Elemente auf einem durch Schneefall langsameren Parcours einzuschätzen. „Ich habe dann zu viel gedrückt, war dadurch viel zu kurz und dann bin ich gestanden.“ Nochmals aufzuholen, sei praktisch unmöglich gewesen. „Dann ist es vorbei, da habe ich dann nicht mehr viel machen können.“

Lindsey Jacobellis und Nick Baumgartner
APA/AFP/Marco Bertorello
Jacobellis und Baumgartner gewinnen den Mixed-Bewerb im Snowboardcross

„Bin so ein ehrgeiziger Trottel“

Hämmerle hatte zwei Tage nach seinem Olympiasieg wieder Medaillenhunger bekommen. „Es tut mir schon sehr weh, muss ich sagen. Ich bin so ein ehrgeiziger Trottel, das gibt’s nicht.“ Eine „Gaudi“ habe er trotzdem gehabt und fit nach dem Medien- und Partymarathon sei er auch wieder gewesen. „Ich habe auf heute gut geschlafen, war sehr motiviert und ich glaube, ich hätte in den nächsten Läufen noch ein Schäufle nachlegen können.“

Hämmerle hatte sich nach Einzel-Gold gut auf den gemischten Team-Bewerb vorbereitet. „Damit ich mein Bestes geben und Pia voll supporten kann. Im Team zu fahren, ist schon was anderes, man will ja den anderen nicht enttäuschen“, sagte der Vorarlberger.

Gold an USA

Die betreffende Stelle, wo Zerkhold im Rennen zu kurz war, habe man im Training gemeinsam befahren. „Ich habe ihr geraten, sie soll ein bissl mehr absorbieren. Dann fahre ich heute im Heat und merke: Es ist echt viel Schnee drinnen, es ist viel langsamer als im Training. Der Fehler geht also genauso auf meine Kappe“, sagte Hämmerle und zog vor seiner Partnerin den Hut. „Mir ist lieber, wir machen Fehler. Sie ist eine junge Fahrerin und wird aus dem hier sicher lernen.“

Den Sieg holte sich das Team der USA, wodurch es für die 36-jährige Jacobellis sogar olympisches Doppelgold wurde. Ihr zur Seite stand Baumgartner, der mit 40 Jahren nun der älteste US-amerikanische Winterolympiasieger seit 1948 ist.

Österreich hatte im Gegensatz zu Kanada, Frankreich, Italien, den USA und Australien nur ein Team gestellt. Der Bewerb ging bei anfangs dichtem Schneetreiben über die Bühne und musste nach einem heftigen Sturz der Australierin Belle Brockhoff länger unterbrochen werden. Brockhoff wurde mit dem Rettungsschlitten abtransportiert.

Mixed

1. Lindsey Jacobellis / Nick Baumgartner USA
2. Michela Moioli / Omar Visintin ITA
3. Meryeta Odine / Eliot Grondin CAN
4. Caterina Carpano / Lorenzo Sommariva ITA
5. Jana Fischer / Martin Nörl GER
6. Charlotte Bankes / Huw Nightingale GBR
7. Sophie Hediger / Kalle Koblet SUI
8. Kristina Paul / Daniil Donskikh ROC
9. Belle Brockhoff / Cameron Bolton AUS
. Tess Critchlow / Liam Moffatt CAN
. Loan Bozzolo / Julia Pereira de Sousa Mabileau FRA
. Faye Gulini / Jake Vedder USA
13. Pia Zerkhold / Alessandro Hämmerle AUT