Teresa Stadlober
APA/EXPA/JFK
Langlaufen

Unerwartete Erfolge für ÖSV-Duos im Sprint

Die Langläuferinnen Teresa Stadlober und Lisa Unterweger haben am Mittwoch bei den Olympischen Spielen in Peking im Finale des Team-Sprints der Frauen in der klassischen Technik den hervorragenden sechsten Platz belegt. Michael Föttinger und Benjamin Moser qualifizierten sich im Männer-Bewerb ebenfalls unerwartet für das Finale und wurden letztlich Zehnte. Beide Duos sehen das als gutes Zeichen für „sauberen Sport“.

Stadlober/Unterweger hatten sich im ersten Semifinal-Lauf als Dritte souverän qualifiziert und boten auch im Endlauf eine ansprechende Leistung. Sie hielten sich sogar lange in der Spitzengruppe und ließen Norwegen hinter sich. Den Olympiasieg holte sich überraschend Deutschland. Für das deutsche Duo mit Katharina Hennig sprintete Victoria Carl im Zielsprint die Schwedin Jonna Sundling (mit Maja Dahlqvist) und die Russin Natalia Neprjajewa (mit Julia Stupak) nieder.

Stadlober und Unterweger hielten zunächst hervorragend mit. Im Ziel hatten die Österreicherinnen dann 45,4 Sekunden Rückstand. Sie blieben damit wie schon im Semifinale vor den Schweizerinnen und distanzierten auch die Norwegerinnen deutlich um mehr als 20 Sekunden. „Mit dem hätten wir nicht gerechnet. Aber man sieht, auch große Nationen kämpfen einfach. Wir sind locker in das Rennen gegangen, haben gewusst, wir können nur gewinnen. Top Sechs hat es noch nie gegeben im Damen-Langlauf“, freute sich Stadlober.

Katharina Hennig und Victoria Carl jubelnd
Reuters/Lindsey Wasson
Die Goldmedaille ging überraschend an Hennig und Carl aus Deutschland

„Haben beide einen super Job gemacht“

Stadlober und Unterweger liefen im Semifinale von Beginn an mit den Deutschen und den USA in der Spitzengruppe und kamen als Dritte kurz hinter den deutschen Siegerinnen ins Ziel. Für das Duo war der Aufstieg in seiner Klarheit unerwartet. „Unser Ziel war das Finale, wir haben dann das Halbfinale souverän geschafft. Wir haben beide einen super Job gemacht, auch das Team dahinter. Ich fühle mich gut und freue mich riesig auf den Sonntag und die 30 Kilometer. Jetzt muss ich mich gut erholen, es ist echt kalt hier“, sagte Stadlober im ORF-Interview.

„Das ist sicher der größte Erfolg in meiner Karriere und sicher einer meiner schönsten“, freute sich Unterweger. „Ein Team-Bewerb ist immer etwas Besonderes. Man läuft nicht nur für sich selber und will den anderen nicht hängen lassen. Das ist nicht nur unser Erfolg, da gehört das Team dazu. Wir haben die letzten Jahre so viel durchgemacht, aber wir haben alle nicht aufgegeben. Ich glaube, das ist ein gutes Zeichen für den Langlaufsport in Österreich, dass es nach wie vor geht.“

Auch Österreichs Herren Moser und Föttinger kamen überraschend ins Finale. Das Duo hatte sich im zweiten Semifinale als Vierte hinter Italien, Schweden und der Schweiz für das Finale qualifiziert. Den Sieg im Endlauf holten sich erwartungsgemäß die Norweger Erik Valnes und Johannes Hösflot Kläbo, der am Ende Finnland und Russland stehen ließ und sich seine insgesamt bereits fünfte Goldmedaille sicherte.

Benjamin Moser beim Teamsprint
GEPA/Patrick Steiner
Moser (l.) und Föttinger erreichten mit dem Einzug ins Finale ihr großes Ziel

„Die letzten Jahre waren für uns Langläufer echt hart“

„Es war ein Megahalbfinale. Da muss man erst mal mitlaufen“, sagte Moser. Im Finale war in der dritten von sechs 1,5-km-Runden dann die Luft draußen. „Wir haben uns ziemlich geschossen im Halbfinale, wir haben voll investieren müssen. Die Guten müssen da nicht so drübergehen wie wir“, erläuterte Moser, für den es „geil“ war zu zeigen, „dass man das auch sauber schaffen kann“.

Auch für Föttinger war der Top-Ten-Platz eine Genugtuung: „Die letzten Jahre waren für uns Langläufer echt hart. Den ganzen Dopingschas, den wir uns anhören mussten. Heute haben wir mal gezeigt, dass es so auch geht.“ Das Rennen sei sehr hart gewesen, denn „bei den kalten Temperaturen erholt man sich wirklich sehr schlecht“.

Langlaufen

Teamsprint (klassisch):
1. Katharina Hennig / Victoria Carl GER 22:09,85
2. Maja Dahlqvist / Jonna Sundling SWE + 0,17
3. Julia Stupak / Natalia Neprjajewa ROC 0,71
4. Kerttu Niskanen / Krista Pärmäkoski FIN 3,86
5. Rosie Brennan / Jessica Diggins USA 12,93
6. Teresa Stadlober / Lisa Unterweger AUT 45,40
7. Laurien van der Graaff / Nadine Fähndrich SUI 52,24
8. Tiril Udnes Weng / Maiken Caspersen Falla NOR 1:05,43
9. Izabela Marcisz / Monika Skinder POL 1:38,16
10. Melissa Gal / Lena Quintin FRA 1:55,07
Teamsprint (klassisch):
1. Erik Valnes / Johannes Hösflot Kläbo NOR 19:22,99
2. Iivo Niskanen / Joni Mäki FIN + 2,46
3. Alexander Bolschunow / Alexander Terentew ROC 4,29
4. William Poromaa / Oskar Svensson SWE 15,06
5. Antoine Cyr / Graham Ritchie CAN 22,31
6. Francesco De Fabiani / Federico Pellegrino ITA 25,43
7. Hugo Lapalus / Richard Jouve FRA 35,38
8. Jonas Baumann / Jovian Hediger SUI 41,36
9. Ben Ogden / James Clinton Schoonmaker USA 1:05,08
10. Michael Föttinger / Benjamin Moser AUT 1:52,01