Die österreichischen Eiskunstläufer Miriam Ziegler und Severin Kiefer
GEPA/Johannes Friedl
Eiskunstlauf

Ziegler/Kiefer planen krönenden Abschluss

Zum letzten Mal werden die Paarläufer Miriam Ziegler und Severin Kiefer bei der WM Ende März in Montpellier im Einsatz sein. Vor dem Karriereabschluss wollen sich die beiden nun auch noch mit ihrer ersten Kür bei Olympischen Spielen belohnen. „Ich will mir den Traum erfüllen, einmal auch in der Kür starten zu können“, sagte Ziegler vor dem am Freitag (11.30 Uhr MEZ) angesetzten, aus nur 19 Duos bestehenden Kurzprogramm.

Ziegler gab an, bei Olympia schon ziemlich alles erlebt und aufgesaugt zu haben. Diesmal gelte es vor allem, die Leistung abzurufen. Sollte es mit der erstmaligen Olympiakür klappen, gehe der Blick nach vorne. „Wir sind im Vergleich zu anderen Paaren in der Kür sehr konstant und stark. Ist das erste Etappenziel erreicht, schauen wir, dass wir uns in der Kür noch ein bisschen nach vorne fahren", betonte die 27-Jährige.

Auf olympischer Ebene war Ziegler 2010 in Vancouver als 15-Jährige im Frauen-Bewerb 26., gemeinsam mit Kiefer in Sotschi 2014 und in Pyeongchang 2018 kam sie auf die Ränge 17 und 20. Die Top 16 erreichen die Kür. Das sollte diesmal möglich sein. Umso mehr, als Ziegler/Kiefer bei den Weltmeisterschaften 2019 und 2020 die Positionen zehn und elf belegten.

Die österreichischen Eiskunstläufer Miriam Ziegler und Severin Kiefer
GEPA/Johannes Friedl
Beim vierten und letzten Anlauf soll es für Ziegler und Kiefer mit der Kür klappen

Kiefer nach Operation wieder topfit

Die Vorbereitung vor bzw. in ihrer letzten Saison war allerdings einerseits wegen einer Entzündung der Muskelansätze im Hüftbereich Kiefers sowie wegen eines Sturzes des Salzburgers im Jänner beim EM-Training in Tallinn beeinträchtigt. Der 31-Jährige zog sich dabei einen Kahnbeinbruch an der linken Hand zu. Nach der am 14. Jänner erfolgten Operation ging es aber schnell aufwärts.

„Es geht jetzt sehr gut“, sagte Kiefer in Peking. „Ich habe sechs Tage lang einen Gips gehabt, habe aber nebenbei trainieren können." Am 24. Jänner startete das Gespann mit den Hebungen auf dem Eis. „Das haben wir ganz gut hingekriegt, die Trainer haben uns ein bisschen einbremsen müssen. Wir können alles machen, was wir für den Wettkampf brauchen.“

Konstanz als Bonus im Programm

Ein Grund für die Konstanz sei die Ausdauer, diese fehle vielen anderen. „Hintenraus im Programm sind wir voll da und wir haben am Ende schwierige Elemente“, führte die Burgenländerin aus. „Wir haben die Hebungen und Würfe ziemlich spät im Vergleich zu den anderen Paaren und sind, was unsere Einzelsprünge angeht, souveräner im Vergleich zu anderen. Ich glaube, dass wir dadurch und auch in der Performance sehr gut punkten können.“

Vom Capital Indoor Stadium – ihrer Wettkampfstätte und bei den Sommerspielen 2008 Volleyballschauplatz – sind die beiden angetan, ebenso vom Eis. Kiefer: „Das ist echt spitze und noch einmal ein Stück besser als sonst bei Großveranstaltungen.“ Ziegler konnte da nur beipflichten. „Die Eisqualität ist ein Wahnsinn. Es geht eigentlich fast wie von alleine. Teilweise müssen wir uns ein bisschen zurücknehmen, weil es so gut läuft und so schnell ist.“

Paarlauf-Konkurrenz als Höhepunkt

Die Paarlauf-Konkurrenz ist für die Chinesen der Höhepunkt der Eiskunstlaufbewerbe, daher wurde das Event an den Schluss der Spiele gesetzt. Die Lokalmatadore Sui Wenjing/Han Cong haben ausgezeichnete Medaillenchancen, wurden 2018 Olympia-, 2021 WM-Zweite und holten 2019 WM-Gold. Weltmeister sind Anastasia Mischina/Aleksander Galliamow als eines von drei Paaren des Russischen Olympischen Komitees. Die Kür ist für Samstag (12.00 Uhr MEZ) angesetzt.