Gabriel Odor (AUT)
APA/EXPA/JFK
Eisschnelllaufen

Odor sprintet zu Top-Ten-Platz

Der Tiroler Gabriel Odor hat am Samstag bei den Olympischen Winterspielen in Peking im Eisschnelllauf-Massenstart der Männer dank der erbeuteten Sprintpunkte den zehnten Platz erreicht. Sieger wurde der Belgier Bart Swings, der die Südkoreaner Chung Jae Won und Lee Seung Hoon in Schach hielt und damit das erste Gold für sein Land bei diesen Spielen errang. Im Damen-Rennen schlug die Niederländerin Irene Schouten zum dritten Mal zu.

Odor, der sich als Vierter seines Semifinales für das Finale qualifiziert hatte, zeigte sich früh und belegte beim ersten Zwischensprint den zweiten Platz, was im zwei Punkte einbrachte. Auch danach leistete er Führungsarbeit, großteils mit dem Niederländer Sven Kramer. In den letzten Runden vermochte er aber keine Rolle mehr zu spielen und fuhr als 14. durchs Ziel. Dank der Sprintpunkte wurde der 21-Jährige aber noch auf Platz zehn vorgereiht.

„Es war unglaublich, ich war extrem aufgeregt. Ich habe mir selbst einen sehr großen Druck gemacht, ich war sehr nervös. Dass es jetzt der zehnte Platz wird, ist unglaublich, eine Befreiung“, sagte Odor im ORF-Interview. „Das Finale war ein brutaler Lauf. Ich wusste, dass ich, wenn ich aufs Podium fahren will, mit einer Ausreißergruppe wegkommen muss. Leider haben sie mich und Sven Kramer noch eingeholt und wir haben keine Punkte gemacht. Mit etwas Glück wäre das Podium drinnen gewesen.“

Gold an Belgier Swings, Odor auf Platz zehn

Gabriel Odor erreicht im Massenstart den zehnten Rang. Der Sieg geht an Bart Swings, der damit in Peking das erste Gold für Belgien holt. Silber und Bronze gibt es für die Südkoreaner Chung Jae Won und Lee Seung Hoon.

Swings setzt sich im Endspurt durch

Im Finish des 16-Runden-Rennens setzte sich schließlich Europameister Swings dank eines starken Endspurts durch und holte damit bei den Winterspielen in Peking die erste Goldmedaille für Belgien. 2018 in Pyeongchang bei der Olympiapremiere des Massenstart-Rennens der Eisschnellläufer hatte noch Lee vor Swings gewonnen. Diesmal musste sich der 30-jährige Südkoreaner mit Bronze hinter seinem Landsmann Chung zufriedengeben.

Für Superstar Kramer war es das letzte Rennen seiner Karriere, er wurde Final-16. bzw. -Letzter. „Ich war mir sicher, der will ein Edelmetall“, hatte Odor mit Ambitionen Kramers gerechnet. Der „Oranje“ sei nicht der große Sprinter, daher habe er es probiert. „Ich bin mitgegangen und habe gehofft, dass wir wegkommen. Aber die hinten wissen, wenn man Sven Kramer und einem Ausreißer Platz lässt, wird es schwer, die wieder einzuholen. Deswegen haben sie uns relativ schnell wieder gestellt“, erläuterte der WM-Zehnte der APA.

„Haben Tränen in den Augen gehabt“

Es sei aber einen Versuch wert gewesen und er sei auch mega stolz auf seine Leistung sowie die Platzierung. Odor: „Ich habe mir schwergetan am Anfang der Saison. Jetzt habe ich aber gewusst, die Form stimmt. Der Druck bei Olympia ist sehr hoch. Das hat mich ein bisschen eingeschüchtert. Der Knopf hat sich immer mehr gelöst, heute ist er geplatzt und der Traum ist wahr geworden – Zehnter bei den Olympischen Spielen. Das können nicht viele von sich sagen.“

Seinem Olympiabetreuer Linus Heidegger, Sechster bei der Olympiapremiere des Massenstarts 2018 in Pyeongchang, sei er nach dem Rennen in die Arme gefallen. „Wir haben es gar nicht ganz glauben können und haben Tränen in den Augen gehabt“, sagte der Grinzener. Die Top Ten hatte er sich bei seiner Olympiapremiere zum Ziel gesetzt. „Ich habe alles gegeben bis auf das letzte Korn und bin superstolz, dass ich das erreicht habe.“

Er wird nun noch beim Weltcup-Finale am 12./13. März im Massenstart antreten. Wo er sich in den drei Wochen bis dahin darauf vorbereiten werde, sei offen. In Innsbruck gebe es kein Eis mehr und in Inzell werde es in eineinhalb Wochen abgeschaltet. Die optimale Vorbereitung wäre die Teilnahme an der Allround-WM Anfang März in Hamar gewesen. Vor drei Tagen habe er allerdings erfahren, dass der österreichische Verband den Platz nicht wahrnehme.

Schouten sichert sich drittes Gold

Im Damen-Rennen setzte sich die Niederländerin Schouten vor Ivanie Blondin aus Kanada und Francesca Lollobrigida aus Italien durch. Für Schouten war es nach ihren Siegen über 3.000 m und 5.000 m das dritte Gold in Peking. Mit einem Spitzenplatz verabschiedetet sich auch die Deutsche Claudia Pechstein von der großen Bühne. Drei Tage vor ihrem 50. Geburtstag belegte die Rekordolympionikin bei ihren achten Spielen den neunten Platz. In ihrer Karriere hatte Pechstein seit ihrem Olympiadebüt 1992 in Albertville fünfmal Gold und je zweimal Silber und Bronze gewonnen.

Massenstart:
1. Bart Swings BEL 63
2. Chung Jae Won KOR 40
3. Lee Seung Hoon KOR 20
4. Joey Mantia USA 10
5. Daniil Aldoschkin ROC 6
6. Ryosuke Tsuchiya JPN 6
7. Livio Wenger SUI 4
8. Seitaro Ichinohe JPN 3
9. Jorrit Bergsma NED 3
10. Gabriel Odor AUT 2
Massenstart:
1. Irene Schouten NED 60
2. Ivanie Blondin CAN 40
3. Francesca Lollobrigida ITA 20
4. Mia Kilburg USA 10
5. Kim Bo Reum KOR 6
6. Valerie Maltais CAN 6
7. Marina Sujewa BLR 4
8. Ayano Sato JPN 3
9. Claudia Pechstein GER 3
10. Magdalena Czyszczon POL 2