Bob

Friedrich fährt zu historischem Double

Francesco Friedrich hat Bobgeschichte geschrieben und als erster Pilot zum zweiten Mal olympisches Doppelgold gewonnen. Nach seinem Sieg im Zweierbob triumphierte der 31-jährige Deutsche bei den Winterspielen von Peking am Sonntag auch im Vierer und wiederholte damit seine zwei Olympiasiege von Pyeongchang vor vier Jahren. Der ursprünglich mit Medaillenhoffnungen angetretene Österreicher Benjamin Maier und seine Crew beendeten den Bewerb über drei Sekunden hinter Friedrich nur auf Rang zwölf.

Nachdem Friedrich zur Halbzeit nur einen hauchdünnen Vorsprung von 0,03 Sekunden auf Landsmann Johannes Lochner hatte, sorgte der 31-Jährige im dritten Lauf für eine Vorentscheidung. Vor dem Finale führte Friedrich mit 0,20 Sekunden Vorsprung. Im letzten Lauf fuhr er noch einmal Bestzeit und baute den Vorsprung auf Lochner auf 0,37 Sekunden aus. Bronze ging an den Kanadier Justin Kripps (+0,79).

In der olympischen Geschichte des Bobfahrens haben nur Andreas Ostler (GER/1952), Eugenio Monti (ITA/1968), Meinhard Nehmer (GER/1976), Wolfgang Hoppe (GER/1984), Andre Lange (GER/2006) sowie Friedrich 2018 in Pyeongchang beide Disziplinen gewonnen. Nun wiederholte der Sachse diesen Coup als Erster. „Es war sehr schwierig. Die anderen waren auf Topniveau, wir mussten alles geben, damit wir das schaffen können“, sagte Friedrich, der im Zweier einen deutschen Dreifachsieg angeführt hatte.

Francesco Friedrich, Thorsten Margis, Candy Bauer und Alexander Schuellerim Viererbob
APA/AFP/Daniel Mihailescu
Einmal mehr war Francesco Friedrich im Eiskanal nicht zu bezwingen

Maier rätselt über Rückstand

Maier war indes von den Medaillen weit entfernt. Der Tiroler verlor im letzten Lauf noch drei Positionen, im dritten Lauf hatte er den am Vortag erreichten neunten Platz gehalten. Von Bronze war der 27-Jährige 2,40 Sekunden entfernt. „Der Wettkampf spiegelt nicht die Leistung wider, die wir in den vergangenen Jahren gezeigt haben. Das Ergebnis war aus unserer Sicht sehr enttäuschend. Wir haben bis zum Schluss alles versucht, leider ist es nicht ganz aufgegangen“, sagte Maier im ORF-Interview.

Der große Rückstand war für ihn nicht leicht erklärbar. „Wir haben im Zweier sehr gut gearbeitet, da haben wir mithalten können. Der Vierer hat Rätsel aufgeworfen. Wir hatten den einen oder anderen Fehler, aber dass wir so weit weg vom Schuss sind, kann ich selber nicht ganz nachvollziehen“, so der im Zweier mit Markus Sammer fünftplatzierte Maier. Er sei aber trotzdem stolz auf sein Team mit den Anschiebern Sammer, Sascha Stepan und Kristian Huber und will es in vier Jahren besser machen. Markus Treichl mit Österreich II kam nur auf Platz 22.

Viererbob:
1. Francesco Friedrich GER 3:54,30
2. Johannes Lochner GER + 0,37
3. Justin Kripps CAN 0,79
4. Christoph Hafner GER 0,85
5. Oskars Kibermanis LAT 0,97
6. Brad Hall GBR 1,42
7. Rostislaw Gajtjukewitsch ROC 1,85
8. Maxim Andrianow ROC 2,25
9. Christopher Spring CAN 2,69
10. Hunter Church USA 2,76
12. Benjamin Maier AUT 3,19
22. Markus Treichl AUT