Im Endeffekt seien es nur „ein, zwei dumme Fehler“ gewesen, die zur 3:6 5:7-Niederlage gegen Karen Chatschanow geführt hätten, sagte Novak. „Nach meinem Gefühl wäre mehr drinnen gewesen“, war sich der 25-Jährige sicher. Und tatsächlich: Der Unterschied von 118 Weltranglistenplätzen war kaum zu bemerken, vor allem in der Mitte der beiden Sätze, als Novak jeweils ein 0:3 in ein 3:3 verwandelte.
„Ich habe mich zweimal gut zurückgekämpft, das nützt aber letztlich auch nichts“, gestand Novak. „Andererseits konnte ich auch nicht erwarten, dass ich den Moskau-Sieger, die Nummer 19 im ATP-Ranking, rausnehme. Mitentscheidend war, dass ich ein zu geringes Percentage beim ersten Aufschlag und zu wenige freie Punkte hatte.“
Wintertraining in südlichen Gefilden
Die Vorfreude auf das Stadthallenturnier sei enorm gewesen: „Ich habe mich mega auf das Spiel gefreut, umso enttäuschter bin ich, dass ich nicht alles gezeigt habe, was ich kann“, ärgerte sich der 25-Jährige. „Die Nervosität war da. Ich bin zum dritten Mal hier im Hauptbewerb, es ist aber noch immer nicht normal für mich“, sagte Novak.
Die Hoffnung, heuer trotz der frühen Niederlage am Vogelweidplatz doch noch in Richtung Top 100 zu kommen, lebt bei Novak weiter. „Geplant sind zu Jahresbeginn 2019 der Challenger in Noumea und dann die Qualifikation in Melbourne“, erläuterte Novak, um schmunzelnd anzufügen: „Wenn ich aber heuer noch die Challenger in Eckental und Bratislava gewinne, erspare ich mir die Quali.“
Zu verbessern gelte es vor allem das Service, glaubt Novak. „Aber das weiß mein Coach Günter Bresnik, der hat das beste Auge dafür.“ Auch kleine Änderungen bei Vor- und Rückhand seien vorzunehmen, was dann in der Wintervorbereitung auf Teneriffa in Angriff genommen werde. Dort kann Novak mit vielen anderen Profis wie Thiem, Sebastian Ofner, Jan-Lennard Struff und Philipp Kohlschreiber gemeinsam arbeiten.
Davis-Cup gegen Chile als Highlight
Mit der abgelaufenen Saison zeigte sich Novak durchaus zufrieden: „Es war das beste Jahr – vom Ranking her und von den Gegnern, die ich geschlagen habe. Aber es waren auch Ausrutscher und schlechte Matches dabei. Das gilt es, in den Griff zu bekommen, dann kann ich nächstes Jahr durchstarten“, sagte die Nummer 137 der ATP-Liste.
Ein Highlight von 2019 soll für Novak der Davis-Cup werden. „Ich hoffe, ich bin dabei. Wir wollen auf jeden Fall gegen Chile gewinnen. Das wird bestimmt eine coole Veranstaltung, auch wenn es ein harter Gegner ist. Sie haben zwei gute Einzel- und zwei gute Doppel-Spieler“, sagte Novak. "Aber im „Best of three"-Modus geht es sehr schnell, da ist alles möglich.“
ATP-500-Turnier in Wien
(Österreich, 2.198.250 Euro, Hartplatz)