Sabine Schöffmann (AUT)
GEPA/Matic Klansek
Snowboard-WM

Keine Medaille für ÖSV-Raceboarder

Die österreichischen Raceboarder sind in ihren zwei WM-Bewerben in Park City erstmals seit 1997 bei FIS-Titelkämpfen ohne Edelmetall geblieben. So wie am Vortag im Riesentorlauf kam auch am Dienstag im Viertelfinale des Parallelslaloms für die letzten ÖSV-Snowboarder das Aus. Titelverteidiger Andreas Prommegger wurde Sechster, Sabine Schöffmann landete an der siebenten Stelle.

Der Russe Dmitrij Loginow feierte in Utah einen Doppelsieg. Im Slalom-Finale bezwang der 19-Jährige den doppelt so alten Südtiroler Ex-Weltmeister Roland Fischnaller, der stürzte. Bei den Damen triumphierte im Slalom erstmals die Schweizerin Julie Zogg, sie setzte sich gegen die überraschend starke Annamari Dantscha (UKR) durch.

„Haben unser Bestes gegeben“

Prommegger, als Doppelweltmeister angereist, unterlag bei starkem Schneefall wie am Vortag Loginow, diesmal um 1,86 Sekunden. „Das haben wir uns nicht so vorgestellt“, sagte der 38-Jährige, „aber wir haben unser Bestes bei schwierigen Bedingungen gegeben“.

Der Salzburger musste wegen der schlechteren Platzierung in der Qualifikation gegen den jungen Russen wie auch seine Landsleute auf dem roten Kurs antreten – der blaue erwies sich aber als deutlich schneller. Dieses Manko vermochten auch der beherzt fahrende Debütant Arvid Auner gegen Dmitri Sarsembajew um 0,54 Sekunden nicht auszugleichen, der 22-Jährige wurde am Ende immerhin Achter.

Andreas Prommegger (AUT)
GEPA/Matic Klansek
Andreas Prommegger wurde in Riesentorlauf und Slalom als Weltmeister entthront

Der Russe Sarsembajew hatte in der ersten Runde auch Benjamin Karl (+1,69) eliminiert. Der vierfache Weltmeister ging damit erstmals seit 2009 bei einer WM leer aus. „Es ist zäh, wenn das Gegenteil von den Lieblingsbedingungen herrscht“, sagte der Niederösterreicher im ORF-Interview. Auch Lukas Mathies scheiterte gleich im ersten K.-o.-Duell. Fischnaller, der Beste der Qualifikation, war 0,48 Sek. schneller.

Schöffmann hadert mit Qualifikation

Schöffmann unterlag im Viertelfinale der Deutschen Ramona Hofmeister (+0,39), gegen die sie im Riesentorlauf noch gewonnen hatte. „Dass ich nicht das erreicht habe, was ich mir vorgenommen hatte, ist enttäuschend. Zweimal Top Acht ist nicht so schlecht, aber ich habe es in der Qualifikation verloren“, sagte die Kärntnerin.

Sie schied wegen der dort langsameren Zeit im Viertelfinale auf dem roten Kurs aus. Die in der Ausscheidung besser platzierten Boarder durften den Kurs wählen. Titelverteidigerin Daniela Ulbing scheiterte in der ersten Runde nach einem Fehler an der Russin Maria Walowa (+1,14).

„Sind unter Wert geschlagen worden“

ÖSV-Trainer Ingemar Walder meinte, man hätte den Bewerb bei den herrschenden Bedingungen verschieben sollen. „Ich glaube nicht, dass es eine gute Werbung für unseren Sport war“, meinte der Tiroler. „Zudem war der blaue Kurs deutlich schneller, das hat gegen uns gespielt.“ Walders Resümee: „Wir sind unter Wert geschlagen worden, denn wir zählen im Weltcup zu den besten Teams.“