Deutsche Nationalspieler
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Fußball

„Stimmungstief“ bei DFB-Elf nach Neustart

Deutschland hat mit seiner neu aufgestellten Nationalmannschaft im ersten Match des Jahres nicht überzeugt. Im Testspiel gegen Serbien kam sie nicht über ein 1:1 hinaus. Die „Bild“-Zeitung schrieb am Donnerstag vom „Stimmungstiefpunkt“ in Wolfsburg.

Die „Süddeutsche Zeitung“ sah den Kredit, den die deutschen Fußballer durch den WM-Titel 2014 und die anschließenden guten Leistungen erarbeitet hatten, „jedenfalls aufgebraucht“. Das Publikum bedachte die Mannschaft zur Pause, als es 0:1 für die Gäste stand, mit Pfiffen. Für Torschützen Leon Goretzka, der sein Team mit dem Ausgleich in der 69. Minute vor einer Pleite bewahrte, war es „zu wenig. Wir müssen mehr aus unseren Torchancen machen. Bei den Spielanteilen sollten wir schon gewinnen.“

So kritisch wie seine Spieler und die Medien wollte Teamchef Joachim Löw nach dem durchwachsenen Jahresauftakt nicht sein. Der Bundestrainer konnte dem 1:1 trotz altbekannter Defizite in der Defensive wie bei der Chancenverwertung sogar manche positive Seiten abgewinnen. „Die Mentalität der Mannschaft, die so noch nicht zusammengespielt hat, war sehr gut“, sagte Löw.

Durchwachsener Neustart des DFB-Teams

Durchwachsen war der Neustart des deutschen Nationalteams: Beim 1:1-Test gegen Serbien hatte die verjüngte Mannschaft zu kämpfen. Dennoch bleibt Teamchef Joachim Löw vor dem EM-Qualiauftakt zuversichtlich.

Abwehrprobleme und mangelnde Effizienz

Gegen Serbien war zutage getreten, dass die Defensive um die Innenverteidiger Niklas Süle und Jonathan Tah Probleme hatte und mangelnde Effizienz des agilen Leroy Sane und des unglücklich agierenden Timo Werner fast zu einem Fehlstart ins neue Länderspieljahr geführt hätten. Die Serben hätten nach der frühen Führung durch Frankfurts Torjäger Luka Jovic (12.) vor der Pause entscheidend nachlegen können. Deutschland hält nach dem enttäuschenden Aus bei der WM im Vorjahr nun bei nur zwei Siegen in sieben Länderspielen.

Marco Reus
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Dortmunds Marco Reus leitete nach seiner Einwechslung den Umschwung bei den Deutschen ein

Marco Reus, in der zweiten Spielhälfte gemeinsam mit Goretzka ein Garant für das Unentschieden, zeigte sich unzufrieden. „Ein Unentschieden gegen Serbien ist für uns zu wenig. In der zweiten Halbzeit haben wir mit mehr Tempo gespielt und viele Torchancen gehabt. Wir wissen, dass wir noch viel zu verbessern haben“, sagte der Dortmunder Reus. In Amsterdam müsse man „eine andere Körpersprache auf dem Platz darlegen“, sagte der 29-Jährige und richtete wie seine Teamkollegen schon den Blick auf den EM-Qualiauftakt am Sonntag gegen die Niederlande.

Steigerung gegen Niederlande nötig

Eine Erkenntnis für Löw war, dass es ohne die erfahrenen Spieler in Holland kaum reichen wird. „Einen Toni Kroos und diese Kräfte brauchen wir dann schon“, sagte Löw. „Wir werden jetzt das Spiel unter die Lupe nehmen, aber ab Freitag beginnt die Vorbereitung.“ Man könne außerdem davon ausgehen, dass Kapitän Manuel Neuer gegen die Niederlande im Tor stehen werde. Denn Raum für Experimente in Amsterdam sieht der Coach nicht. Kroos, Antonio Rüdiger und Reus werden als Stabilisatoren wieder in die Startelf rücken.

Auch Reus ist sich der Schwierigkeit der Aufgabe in der EM-Qualifikation bewusst: „Wir stellen uns nicht hin und sagen, wir sind klarer Favorit, weil wir einen Umbruch haben. Es muss sich erstmal alles finden. Aber wir haben nicht viel Zeit, in Holland geht es direkt zur Sache. Wir hoffen, dass wir das Sonntag bügeln können.“