Jubel bei St. Pölten
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

St. Pölten holt Punkt bei Austria

Die Austria läuft auch nach der fünften Runde in der Meistergruppe der tipico-Bundesliga weiter einem Sieg hinterher. Nach einem 2:2 gegen SKN St. Pölten am Mittwoch rangieren die Wiener hinter den Niederösterreichern weiter nur auf Rang sechs der Tabelle.

Nach einer torlosen ersten Spielhälfte brachte Luan die St. Pöltner in der 57. Minute in Führung. Die Austria schaffte durch zwei Tore von Alon Turgeman (59., 70.) dann die Wende. Zum erhofften ersten Sieg unter Trainer Robert Ibertsberger reichte es dennoch nicht, da Michael Ambichl (77.) mit seinem ersten Saisontor für St. Pölten noch einmal zuschlug. Fünf Runden vor Saisonende fehlen der Austria nun drei Punkte auf Platz vier, St. Pölten ist weiter Fünfter.

Die Violetten plagte vor dem Anpfiff der Siegeszwang, „richtungsweisend“ sollte das Spiel werden. Dementsprechend offensiv ließ Ibertsberger seine Elf beginnen. Hinter dem Sturmtrio Turgeman, Christoph Monschein und Maximilian Sax agierte Dominik Prokop anstelle von Uros Matic ebenfalls eher nach vorne gerichtet. St. Pöltens Ranko Popovic hatte aufgrund von Verletzungen und der Sperre von Rene Gartler keinen gelernten Stoßstürmer dabei.

Kein Sieger bei Austria gegen St. Pölten

Keinen Sieger gab es im Duell zwischen der Wiener Austria und dem SKN St. Pölten. Die Teams trennen sich am Ende mit einem 2:2.

St. Pölten nach Schuss ans Lattenkreuz mutiger

Die Gäste waren zunächst damit beschäftigt, die Räume in der eigenen Spielhälfte eng zu machen – und warteten auf Fehler der Austria. So fand Daniel Luxbacher eine Lücke in der Austria-Defensive, Manuel Haas knallte nach der Hereingabe volley ans Lattenkreuz (14.). Es war ein Wirkungstreffer für die Niederösterreicher, die sich danach mehr zutrauten. Sandro Ingolitsch zwang Patrick Pentz noch einmal zu einer Flugeinlage (22.).

Die Austria war feldüberlegen, tat sich im geordneten Spielaufbau aber sehr schwer. Turgeman gelang vorerst wenig, einzig Monschein konnte sich in Szene setzen. Der Doppeltorschütze gegen den LASK probierte vehement, sich in Schussposition zu bringen. Sax legte seinen Sturmpartner zwei Chancen auf. Zunächst lupfte Monschein den Ball über Christoph Riegler, aber deutlich neben das Gehäuse (30.), dann schlug er alleine vor dem SKN-Torhüter ein Luftloch (39.).

Gästeführung hält nicht lange

Die Teams kamen unverändert aus der Kabine, die Lage für die Austria verschlimmerte sich danach. Der unbedrängte Luan war nach einem Freistoß mit dem Schienbein zur Stelle. St. Pölten jubelte, fing sich jedoch ebenfalls aus einer Standardsituation den Ausgleich ein. Nach einem Eckball konnte Riegler den Schuss von Florian Klein nicht bändigen, Turgeman staubte ab.

Da fast gleichzeitig der WAC und Sturm in Führung gingen, war die Austria mehr denn je auf einen Sieg angewiesen. Die Wiener suchten weniger mit spielerischem Glanz, als mit viel Krampf ihr Heil in der Offensive. Zumindest die Effizienz passte: Monschein riss mit einem Antritt St. Pöltens Abwehr auf, Turgeman nutzte den Platz und schloss aus 16 Metern auch den zweiten Torschuss der Austria in der zweiten Spielhälfte erfolgreich ab.

Ambichl rettet St. Pölten den Punkt

Die Hausherren schafften es trotzdem nicht, für Beruhigung im eigenen Spiel zu sorgen. Der schnelle Husein Balic startete von der Mittellinie ungebremst los, Ambichl verwertete aus dem Hinterhalt kommend abgeklärt. Die Austria mühte sich danach vergeblich bis zum Schluss. Noch weit nach dem Schlusspfiff hatten die skandierenden Heimfans „die Schnauze voll“.

Stimmen zum Spiel:

Robert Ibertsberger (Austria-Trainer): „Es ist eine sehr große Enttäuschung, wir haben uns viel vorgenommen. Es ist schwierig, das jetzt zu analysieren. Es ist unverständlich, dass wir, nachdem wir uns einen Vorteil erarbeiten, wieder so die Ordnung verlieren, den Konter zulassen und das 2:2 kassieren. Das darf so nicht passieren. Es sind Sachen dabei gewesen, wo wir Dinge vermissen lassen, um mit einem Sieg aus der Partie rauszugehen. In der Offensive waren wir vor allem in der ersten Halbzeit viel zu kompliziert unterwegs. Das hätten wir viel einfacher zu Ende spielen können.“

Ranko Popovic (St.-Pölten-Trainer): „Es war ein interessantes Spiel. Gratulation an die Mannschaft, sie hat zum wiederholten Mal eine gute Leistung gebracht. Wir haben immerhin viele Ausfälle. Aber es ist uns gelungen, dass die Mannschaft nicht abhängig ist von dem einen oder anderen Spieler. Beim Tor hat Ambichl wohl Vorbild bei mir genommen. Er hat eine gute Nase, kann Situationen sehr gut antizipieren.“

Tipico-Bundesliga, Meistergruppe, fünfte Runde

Mittwoch:

Austria – St. Pölten 2:2 (0:0)

Generali Arena, 7.857 Zuschauer, SR Eisner

Torfolge:
0:1 Luan (57.)
1:1 Turgeman (59.)
2:1 Turgeman (70.)
2:2 Ambichl (77.)

Austria: Pentz – Schoissengeyr, Borkovic, Igor – Klein, Jeggo (75./Matic), Prokop, Cuevas (75./Sarkaria) – Sax (84./Edomwonyi), Monschein, Turgeman

St. Pölten: Riegler – Luan, Ambichl, Petrovic – Ingolitsch, R. Ljubicic, Mislov, Luxbacher (85./Bajrami), Haas – Schütz (75./Vucenovic), Balic

Gelbe Karten: Jeggo, Igor bzw. Ambichl, Ingolitsch

Die Besten: Klein, Turgeman bzw. Ambichl, Mislov