Die Silberpfeil-Verfolger Red Bull und Ferrari konnten sich auch in Spanien nicht in den Kampf um den Sieg einschalten und mussten sich mit den Plätzen drei bis sechs begnügen. Für die „Bullen“ gab es schließlich die Ränge drei durch Max Verstappen und sechs durch Pierre Gasly, die „Scuderia“-Piloten Sebastian Vettel und Charles Leclerc verpassten trotz verbesserten Motors als Vierter und Fünfter das Podest und erlitten einen weiteren Rückschlag im Titelkampf.
In der WM-Wertung führt Hamilton, der sich neben dem 76. GP-Sieg auch den Zusatzpunkt für die schnellste Runde sicherte, nach fünf von 21 Rennen mit 112 Punkten sieben Zähler vor Bottas (105). Bereits mit Respektabstand folgen Verstappen (66), Vettel (64) und Leclerc (57). Nächstes Rennen ist in zwei Wochen der Klassiker in Monte Carlo.
Nächster Mercedes-Doppelsieg in Barcelona
Auch der fünfte Formel-1-GP des Jahres endete mit einem Mercedes-Doppelerfolg. Lewis Hamilton siegte in Barcelona vor Valtteri Bottas.
Führungswechsel nur beim Start
Hamilton legte beim möglicherweise vorerst letzten Grand Prix auf dem Circuit de Catalunya – den Veranstaltern fehlt das dafür nötige Geld – den Grundstein zum Sieg beim Start. War der Brite zuletzt in Baku laut Eigenaussage noch „zu nett“ gewesen, schnappte er sich dieses Mal Bottas bereits vor der ersten Kurve und setzte sich vom Finnen ab. „Hart, aber fair“, urteilte Mercedes-Teamchef Toto Wolff. „Genauso, wie man es unter Teamkollegen auch haben sollte.“
Hamilton fuhr danach ein ziemlich einsames Rennen. Brenzlig zwischen den beiden Silberpfeilen wurde es nicht wirklich auf dem Kurs, auf dem vor drei Jahren das Stallduell zwischen Hamilton und seinem damaligen deutschen Teamkollegen Nico Rosberg eskaliert war, als sich beide gegenseitig von der Strecke geräumt hatten.
Vettel wagte es außen, war vor der ersten Kurve sogar minimal vor beiden Mercedes-Piloten. Es wurde aber zu eng, er musste mit dem Ferrari über die Randsteine ausweichen. Der Versuch, sich mit dem Manöver auf Rang eins zu befördern, schlug fehl, der Deutsche reihte sich letztlich auf Rang vier hinter Hamilton, Bottas und Verstappen ein.
Vettel muss mit Leclerc um Platz vier kämpfen
Doch auch den konnte Vettel nicht lange halten. Die Anfangsattacke forderte weiteren Tribut. Er hatte heftig bremsen müssen und damit den rechten Vorderreifen ramponiert. „Hätte ich den Bremsplatten nicht gehabt, hätten wir das Tempo mitgehen können“, meinte Vettel.
Der hinter ihm fahrende Leclerc machte Druck, schließlich ließ Vettel den Monegassen vorbeiziehen. Nachdem Vettel per Funk einen Reifenwechsel gefordert hatte, ging auch noch der Boxenstopp in der 19. Runde mit 4,4 Sekunden daneben. Der Rückstand auf seinen Teamkollegen wuchs auf sieben Sekunden an, an die Silberpfeile und auch Verstappen brauchten beide Ferrari-Piloten gar nicht mehr zu denken. Zur Rennhälfte führte Hamilton mit rund acht Sekunden Vorsprung. Zwischen den Mercedes und Ferraris drehte Verstappen recht ungestört seine Runden.
Vettel mühte sich erstmal wieder, an Leclerc vorbeizukommen, den die „Scuderia“ in den vier Saisonrennen davor bereits zweimal zugunsten von Vettel eingebremst hatte. Auf Teamgeheiß zog Vettel, der noch ein weiteres Mal die Reifen wechseln musste, in der 36. von 66 Runden dann erneut an Leclerc vorbei.
Safety-Car-Phase hilft Hamilton
Mit dem frischen Satz Reifen versuchte der vierfache Weltmeister noch einmal durchzustarten, ehe ein Crash zwischen Lando Norris (McLaren) und Lance Stroll (Racing Point) für eine Safety-Car-Phase sorgte. Diese half Hamilton, der seine bereits Blasen werfenden alten Reifen nun ebenfalls austauschen konnte. Das Feld rückte beim Neustart zwar eng zusammen, Hamilton zog das Tempo aber geschickt vor einer Schikane an, nachdem das Safety Car wieder in die Box gefahren war. Letztlich hielten alle Topfahrer im Finish ihre Positionen.
Hinter Hamilton und Bottas holte Verstappen den erst zweiten Red-Bull-Podestplatz der Saison. Der Niederländer, der laut Motorsportkonsulent Helmut Marko bisher „das Optimum“ aus seinem Boliden herausgeholt hatte, fuhr erneut ein tadelloses Rennen. „Wir haben unser Ziel erreicht. Es ist uns gelungen, eine Sekunde auf Ferrari gutzumachen“, bilanzierte Marko nicht unzufrieden.