Quincy Promes (NED), Kyle Walker (ENG) und Jordan Pickford (ENG)
Reuters/Action Images/Carl Recine
Nations League

England schießt sich mit Eigentor raus

Einen Tag nach Portugal haben auch die Niederlande das Finale der Fußball-Nations-League erreicht. Am Donnerstag setzten sich Virgil van Dijk und Co. gegen England in der Verlängerung mit 3:1 (1:1, 0:1) durch, treffen am Sonntag (20.45 Uhr, live in tvthek.ORF.at) in Porto auf Cristiano Ronaldo und Co. und dürfen vom ersten Titel seit der EM 1988 träumen.

England ging durch Marcus Rashford per Foulelfer (32.) zwar in Führung, Matthijs de Ligt (73.), ein Eigentor von Kyle Walker (97.) und Quincy Promes (114.) brachten der Truppe von Trainer Ronald Koeman in einer Partie mit vielen Patzern aber noch den Sieg. England muss sich mit dem Spiel um Platz drei (Sonntag, 15.00 Uhr, live in ORF1) gegen die Schweiz begnügen.

Im Gegensatz zum Mittwoch-Spiel zwischen Portugal und der Schweiz wirkte das Geschehen in Guimaraes statisch, Fehler bestimmten die Szene und nicht Chancen. Auch nicht für die Niederländer, die mit den beiden Königsklassensiegern Van Dijk und Georginio Wijnaldum von Liverpool begannen und sich zumindest im Mittelfeld eine Dominanz erarbeiteten. Immerhin prüften Steven Bergwijn (10., 28.) und Memphis Depay (25.) die Aufmerksamkeit von England-Goalie Jordan Pickford.

Führung durch Rashford

Die Führung für die „Three Lions“, die ohne Stürmerstar Harry Kane einliefen und keinen CL-Finalteilnehmer in der Startelf hatten, kam ebenso überraschend wie kurios zustande: England störte erfolgreich eine lustlos wirkende Aufbauaktion von „Oranje“, die im Stoppfehler von De Ligt gipfelte.

Der CL-Halbfinalist mit Ajax wusste sich nur noch mit einem Foul an Rashford zu helfen, der den Elfer selbst und sicher verwertete. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte hätte De Ligt seinen Patzer fast wiedergutgemacht, köpfelte nach Eckball aus guter Position aber daneben (45.+3).

Englands Marcus Rashford schießt ein Elfmetertor gegen die Niederlande
AP/Armando Franca
Nach dem verwerteten Elfer von Rashford durften die Engländer noch hoffen

Szenenwechsel nach der Pause

Nach Seitenwechsel bemühte sich England sichtlich um das 2:0, bei einer Großchance von Jadon Sancho per Kopf war aber Jasper Cillessen zur Stelle (54.). Insgesamt hatte das Duell Fahrt aufgenommen, England zog sich mit Fortdauer aber etwas weiter zurück. Die Niederlande kamen auf und durch De Ligt schließlich auch zum Ausgleich: Der 19-Jährige war nach einem Eckball, erneut per Kopf, diesmal aber präzise zur Stelle.

Die schließlich dominanten Niederlande wären durch Donny van de Beek sogar in Führung gegangen, der Ajax-Akteur verzog volley aber aus wenigen Metern (79.). Und weil ein Treffer von Jesse Lingard wegen Abseits nach Videostudium nicht zählte (85.), ging die Partie in die Verlängerung.

Quincy Promes (NED) schießt ein Tor gegen England
Reuters/Susana Vera
De Ligt rettete die Niederländer mit seinem Treffer in die Verlängerung

Eigentor sorgt für Vorentscheidung

Dort brachten sich die Engländer mit zwei schweren Patzern selbst um den möglichen Erfolg: John Stones ließ sich im Aufbau den Ball am Sechzehner abnehmen, Pickford parierte noch den Schuss von Memphis Depay. Den Abpraller aber ergatterte Quincy Promes, dessen Schuss freilich erst der heranrutschende Walker ins eigene Tor lenkte.

Ähnlich die Situation vor dem 3:1: Stones brachte Ross Barkley mit einem schlechten Pass in Bedrängnis, der „passte“ auf Depay, und Promes profitierte.