Bernard Tomic
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Wimbledon

Lustlosigkeit wird für Tomic teuer

Für Bernard Tomic hat sich der Kurzauftritt bei den All England Championships in Wimbledon nicht ausgezahlt. Der Australier bekam von den Veranstaltern am Donnerstag in Form einer Buße von 45.000 Pfund die Rechnung für seine schwache Leistung in der ersten Runde gegen den Franzosen Jo-Wilfred Tsonga präsentiert.

Die 45.000 Pfund (50.140 Euro) Strafe, die Tomic an die Organisation überweisen muss, entsprechen exakt jener Summe, die man für ein Aus in der ersten Runde des Rasenturnieres an der Church Road erhält. Der Australier kann gegen die Entscheidung aber Einspruch erheben. Tomic hatte in nur 58 Minuten gegen den Franzosen Tsonga mit 2:6 1:6 4:6 verloren und musste danach heftige Kritik, vor allem in Sozialen Netzwerken, einstecken. Die Leistung des Australiers wurde als entsetzlich und peinlich bezeichnet.

Dem schloss sich auch der Referee an. Nach Meinung des Schiedsrichters habe die Vorstellung von Tomic nicht den professionellen Standards entsprochen, teilten die Organisatoren mit und begründeten damit die Strafe. Tomic selbst hatte seine Vorstellung als „ziemlich schlecht“ eingestuft. Auf Nachfrage, was genau schlecht war, antwortete der 26-jährige Australier, aktuell Nummer 96 in der Weltrangliste: „Ich habe einfach schrecklich gespielt.“

Immer wieder Motivationsprobleme

Für Tomic ist es nicht das erste Mal, dass er es mit uninspirierten Leistungen in die Schlagzeilen schaffte – und auch zur Kasse gebeten wurde. 2017 erhielt der Australier eine Geldstrafe über 15.000 Dollar (rund 13.300 Euro), nachdem er in der ersten Runde gegen den Deutschen Mischa Zverev eine Verletzung vorgetäuscht hatte. Seine Begründung damals: Wimbledon hätte ihn „gelangweilt“.

2012 wurde Tomic bei den US Open in New York im Spiel gegen Andy Roddick vorgeworfen, er hätte nicht einmal versucht sein Bestes zu geben. Zwei Jahre später verlor der 26-Jährige beim ATP-Masters-Turnier in Miami in nur 28 Minuten mit 0:6 1:6 gegen den Finnen Jarkko Nieminen – schneller ging noch nie ein Spieler auf Masters-Ebene in die Knie.

Für Aufsehen sorgte Tomic auch 2016 beim Turnier in Madrid, als er gegen den Italiener Fabio Fognini beim Stand von 2:6 4:5 und 0:40 sein Desinteresse, sich gegen die Niederlage zu stemmen, offen zur Schau stellte. Tomic hielt beim Aufschlag des Italieners seinen Schläger falsch herum und zuckte nicht einmal, als Fognini das entscheidende Ass schlug. Seine blamable Niederlage in Wimbledon war übrigens die dritte Erstrundenniederlage bei einem Grand Slam in Folge. Bei den French Open im Mai verabschiedete sich der 26-Jährige ebenfalls mit einer glatten Dreisatzpleite bereits nach 82 Minuten.