Die 74. Auflage der Spanien-Rundfahrt hat diesmal keinen eindeutigen Favoriten, mehrere Siegesanwärter sind heuer nicht dabei. So kurieren Christopher Froome und Tom Dumoulin Sturzverletzungen aus, Geraint Thomas fehlt genauso wie der in seiner Heimat Kolumbien feiernde Tour-Sieger Egan Bernal und Titelverteidiger Simon Yates. Auch Mikel Landa und Vincenzo Nibali fahren nach der Italien- und Frankreich- nicht auch noch die Spanien-Rundfahrt. Giro-Sieger Richard Carapaz (Movistar) sagte erst am Donnerstag wegen einer Sturzverletzung ab.
Ein Showdown wie früher zwischen Froome und Alberto Contador bahnt sich deshalb nicht an. Gut möglich also, dass es nach dem Giro d’Italia (Carapaz/ECU) und der Tour auch bei der Vuelta ein neues Siegergesicht geben wird – jenes von Steven Kruijswijk (NED) oder seines Jumbo-Lotto-Teamkollegen Primoz Roglic vielleicht. Nicht nur beim slowenischen Ex-Skispringer ist aber offen, wie er seine Form angesichts der WM im September aufgebaut hat.
Drei Österreicher in Spanien dabei
Der britischen Vorjahresdominanz, als die Profis aus dem Königreich alle drei großen Rundfahrten holten, könnte 2019 der volle Triumph Südamerikas folgen. Neben 2016-Sieger Nairo Quintana zählen auch Rigoberto Uran (EF-Education First), Esteban Chaves (Mitchelton-Scott) und der Vorjahresdritte Miguel Angel Lopez (Astana) zum engeren Favoritenkreis auf das Rote Trikot. Mit Felix Großschartner, Gregor Mühlberger (beide Bora) und Hermann Pernsteiner (Bahrain-Merida) werden auch drei Österreicher die kletterlastige, dreiwöchige Schleife in Angriff nehmen.
Insgesamt 3.272 km sind auf 21 Teilstücken zu bewältigen, darunter zum Auftakt ein Team-Zeitfahren in Torrevieja und nach dem ersten Ruhetag ein 36,2 km langes Einzel-Zeitfahren. Die fünfte Etappe als erste von acht Bergankünften könnte einen ersten Indikator liefern, wer gute Kletterbeine hat. Ende der ersten Woche steht in den Pyrenäen Andorras die schwierige Auffahrt nach Cortals d’Encamp auf dem Programm. Das 13. Teilstück bringt den enorm steilen Schlussanstieg nach Los Machucos – von den Einheimischen als „rampas inhumanas“ bezeichnet.