Karl Nedwed Trophy
APA/Hans Punz
Eishockey

EBEL feiert 20er in neuem Gewand

Am Freitag begeht man im österreichischen Eishockey ein Jubiläum: Mit der Saison 2019/20 startet die Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) in ihre 20. Spielzeit seit dem Neustart. Zum 20er verpassten die Verantwortlichen ihrem Produkt ein neues Gewand. Während die Zahl der Legionäre aber bewusst verringert wurde, passierte die Reduzierung der Ligateilnehmer nicht ganz freiwillig.

Medvescak Zagreb ist heuer nicht mehr mit von der Partie. Damit besteht die Liga heuer aus elf Vereinen aus vier Ländern. Neben den acht Clubs aus Österreich (KAC, Capitals, Salzburg, Graz, VSV, Dornbirn, Innsbruck, Linz), sind auch je ein Verein aus Tschechien (Znojmo), Italien (Bozen) und Ungarn (Fehervar) mit im Rennen um einen Platz in der Finalserie im Frühjahr.

Auch wenn der finanziell bedingte Ausstieg der Kroaten nicht ganz ins Bild passt, ist man in der EBEL-Führungsebene auf sein Erfolgsprodukt stolz. Nach dem Crash der österreichischen Liga zur Jahrtausendwende, den nur der KAC und der VSV überstanden, ging es nach der Neuaufstellung der Meisterschaft stetig bergauf.

„Ausgeglichene, spannende Liga“

Seit dem Jahr 2000 strömten über 16,5 Millionen Zuschauer in die Eishallen von Klagenfurt über Dornbirn bis Wien. In den vergangenen zehn Saisonen wurde jeweils die Millionenmarke in einem Jahr übersprungen. Im Frühjahr 2019 verfolgten 34.429 Zuschauer – und damit so viele wie noch nie – die „Best of seven“-Finalserie, aus der der KAC mit einem 4:2-Gesamtergebnis als neuer Meister hervorging.

Die Rekordzahl ist das Ergebnis einer Ausgeglichenheit, die vier verschiedene EBEL-Champions in den vergangenen vier Jahren brachte und jeden Club zumindest einmal im Play-off sah. Auch die Resultate zeugen von Spannung, wurden in der vergangenen Saison doch 42 Prozent der Spiele mit nur einem Tor Differenz entschieden, im Play-off sogar 56 Prozent. „Es ist das, was wir wollten, eine ausgeglichene und spannende Liga“, erklärte Karl Safron, der nach dem Rücktritt von EBEL-Präsident Peter Mennel die Liga interimistisch führt.

Neue Transferkartenregelung

Dem Ruf nach Förderung heimischer Spieler ist die Liga mit einer neuen Punktereglung nachgekommen, die auf eine Limitierung der Transferkarten hinausläuft. Waren bisher 13 Legionäre möglich, so können die Clubs ab dieser Saison nur maximal elf ausländische Spieler einsetzen. Meister KAC und Red Bull Salzburg schöpfen auch diese Möglichkeit weit nicht aus und gehen mit jeweils sieben Legionären in die Saison. Dennoch gilt das Duo mit Vizemeister Vienna Capitals als Titelfavorit.

Mario Fischer (Capitals) und Marco Richter (KAC)
GEPA/Daniel Goetzhaber
Die „Rotjacken“ aus Klagenfurt und die Capitals gehören auch heuer zum Kreis der Titelkandidaten

Dass nur elf Clubs dabei sind, soll ein Intermezzo sein. „Wir wollen einen zwölften Verein bringen, erste Gespräche sind schon erfolgt, nächste Woche wird es weitere Gespräche geben. Wir wollen eine Mannschaft in die Liga bringen, die Potenzial hat“, erklärte Ligamanager Christian Feichtinger. Der ehemalige Serienmeister Feldkirch hatte im April sein Interesse bekundet, den möglichen Einstieg aber um ein Jahr auf 2020/21 verschoben.

Neue Overtime-Regel

Die ungerade Teilnehmerzahl bringt auch eine Änderung der Zwischenrunde mit sich. Die Pick-Round bestreiten nur die fünf besten Mannschaften, die aus dem Grunddurchgang 4-2-1-0-0 Bonuspunkte mitnehmen. In der Qualifikationsrunde spielen die restlichen sechs Teams drei weitere Plätze für das Viertelfinale aus, Bonuspunkte werden in absteigender Reihenfolge mit 8-6-4-2-1-0 vergeben.

Um die Mannschaften in entscheidenden Spielen noch mehr aus der Reserve zu locken und schneller eine Entscheidung zu erzwingen, kommt es im Play-off auch zu einer Änderung der Overtime-Regelung. Mit Ausnahme von Entscheidungsspielen wird ab der zweiten Verlängerung drei gegen drei statt mit jeweils zwei kompletten Linien aus fünf Spielern gespielt. Damit gehören Marathonmatches wohl der Vergangenheit an.