Marcel Ritzmaier (WAC) und Christoph Monschein (Austria)
GEPA/Michael Riedler
Bundesliga

WAC versetzt Austria nächsten Nackenschlag

Die Austria läuft ihren Ansprüchen in der tipico-Bundesliga weiter erfolglos hinterher. Am Sonntag unterlagen die „Veilchen“ RZ Pellets Wolfsberg auswärts mit 0:3 (0:0) und dümpeln nach der vierten Pleite in der Liga weiter im Tabellenkeller herum. Der WAC festigte indes Rang drei und feierte zudem eine gelungene Generalprobe für die Europa League.

In einer anfangs zerfahrenen, kampfbetonten Partie vor den Augen von ÖFB-Teamchef Franco Foda war der WAC bald die bessere Mannschaft. Doch erst nach dem Seitenwechsel zeigte sich die Überlegenheit auch auf der Anzeigentafel: Marcel Ritzmaier (67.) ebnete den Weg, Goalgetter Shon Weissman (88./Elfmeter) und Anderson Niango (90.) sorgten für den 3:0-Endstand.

In der elften Minute gab es eine erste Chance für den WAC zu notieren: Nach einem flachen Eckball zog Ritzmaier ab und traf den Fuß von Palmer-Brown. Fast wäre der abgefälschte Schuss noch im Tor gelandet. In der 38. Minute verpasste Christopher Wernitznig in der Mitte nach Steilvorlage von Romano Schmid.

WAC verschärft Austria-Krise

Der WAC hat die Austria tiefer in die Krise geschossen. Die Wiener müssen die Heimreise mit einer 3:0-Niederlage im Gepäck antreten.

Liendl scheitert bei Elfer an Lucic

Die beste Möglichkeit vergab aber Michael Liendl in der 43. Minute: Vom Elfmeterpunkt traf der Kärntner nur die linke Stange, Austria-Schlussmann Ivan Lucic war mit den Fingerspitzen noch dran. Florian Klein hatte zuvor Michael Novak im Strafraum mit dem Bein am Kopf getroffen – die Entscheidung von Schiedsrichter Manuel Schüttengruber war folgerichtig.

Auch nach der Pause fehlte zunächst Liendl das Glück im Abschluss, er scheiterte mit einem lange in der Luft segelnden Freistoß (52.) ebenso wie mit einem Volley (53.). Von der Austria war offensiv wenig zu sehen, ehe Stephan Zwierschitzs krachende Direktabnahme Alexander Kofler in der 54. Minute zu einer Parade zwang. Die „Veilchen“ zeigten sich jetzt mit mehr Mut. Kofler wehrte aus spitzem Winkel auch einen Monschein-Versuch (64.) ab.

Ritzmaier bricht den Bann

Das Tor machte aber der WAC – Ritzmaiers Flachschuss nach Assist von Schmid passte genau. Schon kurz vorher hatte der mit Wiederbeginn eingewechselte Niangbo eine Großchance vernebelt. Die Austria kämpfte aber weiter: Monschein (76.) schoss ins Außennetz, danach musste Kofler (77.) bei einer Kofpball-Doppelchance sein ganzes Können aufbieten. Auf der anderen Seite verzog Niangbo (84.).

Jubel von Marcel Ritzmaier (WAC)
GEPA/Wolfgang Grebien
Ritzmaier brachte die „Wölfe“ nach der Pause endgültig auf Schiene

Nach einem Foul von Goalie Lucic an Weissman trat der Gefoulte selbst zum Elfmeter an und machte seinen achten Saisontreffer. Niangbo setzte mit einem herrlichen Weitschuss aus 20 Metern genau ins kurze Eck den Schlusspunkt.

Stimmen zum Spiel:

Gerhard Struber (WAC-Trainer): „Wir haben erwartet, dass sie über (Christoph, Anm.) Monschein kontern wollen, und haben das ganz gut im Griff gehabt. Wir waren sehr aufmerksam organisiert in der Defensive. Der Sieg in dieser Höhe ist mehr als verdient. Es gibt ein sehr gutes Gefühl, wenn man eine Mannschaft wie die Austria in dieser Art und Weise 3:0 besiegt. Das ist ein gutes Gefühl, so nach Gladbach zu fahren.“

Christian Ilzer (Austria-Trainer): „Wir haben einen klaren Plan gehabt, wir wollten sie beim Pressing ins Leere laufen lassen und Monschein ins Spiel bringen. Das ist nur phasenweise gelungen. Dann waren wir zu inaktiv, bei uns war jeder Schritt sehr mühsam. Beim doppelten Latten-Kopfball haben wir Pech gehabt. Am Ende hat der WAC mit seinen schnellen Red-Bull-Spielern die Räume perfekt ausgenutzt. Eine Niederlage, die sehr schmerzt.“

Tipico-Bundesliga, siebente Runde

Sonntag:

WAC – Austria Wien 3:0 (0:0)

Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 4.935 Zuschauer, SR Schüttengruber

Torfolge:
1:0 Ritzmaier (67.)
2:0 Weissman (88.)
3:0 Niangbo (90.)

WAC: Kofler – Novak, Sollbauer, Rnic, Schmitz – Schmid (84./Sprangler), M. Leitgeb, Liendl (85./Schmidt), Ritzmaier – Weissman, Wernitznig (46./Niangbo)

Austria: Lucic – Zwierschitz, Serbest, Palmer-Brown, Cavlan (56./Ebner) – Klein (81./Edomwonyi), Demaku, Grünwald – Sax (46./Turgeman), Fitz – Monschein

Gelbe Karten: Schmid, Struber (Trainer) bzw. Sax, Serbest, Lucic

Die Besten: Schmid, Liendl, Novak, Niangbo bzw. Palmer-Brown, Lucic

Anm.: Liendl scheiterte mit einem Elfmeter an Lucic (43.).