Trainer Michael Warm mit Spielern
GEPA/Andreas Pranter
Volleyball-EM

ÖVV blickt bereits in die Zukunft

Nach dem erstmals aus eigener sportlicher Kraft erarbeiteten EM-Abenteuer geht der Blick beim österreichischen Volleyball-Verband voraus. Das Ziel muss sein, nun ständig EM-Qualifikationen zu überstehen, auch um regelmäßiger Spiele mit hoher Qualität zu bekommen.

Wie Teamchef Michael Warm betonte, ist die essenziell wichtige Konstanz nur so zu erhalten. Die nächste EM findet 2021 statt. Es wird wieder vier Veranstalterländer geben, neben Estland, Finnland und Tschechien wird noch ein vierter ausrichtender Verband gesucht.

Fix ist, dass diese vier Gastgeberteams sowie von der laufenden EM die darüber hinausgehenden Top Acht Fixplätze haben. Für die ÖVV-Equipe wird es also darum gehen, einen von zwölf dann noch verfügbaren Plätzen für das 24er-Turnier zu ergattern. Zuletzt gelang das im Pool mit Portugal, Kroatien und Albanien.

Niederlage für Österreichs Volleyballer zum EM-Abschluss

Mit der erwarteten 0:3-Niederlage gegen Titel-Kandidat Serbien endete die Volleyball-EM für Österreichs Nationalteam nach der Gruppenphase. Trotz des Aus ist die Stimmung in der Mannschaft durchaus positiv.

Die Auslosung der Qualifikationsgruppen ist noch ausständig, für den ÖVV ist über die aktuelle EM-Teilnahme eine etwas bessere Setzung möglich. Wurden zuletzt vier der Gruppenspiele im August und zwei im Jänner gespielt, gibt es Überlegungen, die Matches komplett im August durchzuziehen. Das wäre wohl unmittelbar nach den am 9. August endenden Olympischen Spielen in Tokio. Beim ÖVV hofft man, eventuell vor den Spielen starke Länderspielgegner zu bekommen.

2021 sollen auch Damen dabei sein

All diese Regelungen gelten auch für den Damen-Bereich, in dem für 2021 ebenfalls die zuletzt nur knapp verpasste EM-Teilnahme angestrebt wird. Fix ist der ÖVV mit beiden Nationalteams im Frühjahr 2020 in der European League dabei. Während die Damen wieder in der Golden League servieren, peilen das auch die Herren an. Da der Aufstieg über die Silver League nicht geschafft wurde, könnte es noch über die bei der EM geholten Europaranking-Punkte klappen.

Ganz knifflig sieht es für die Österreicher in der für 2021 angesetzten Qualifikation für die WM 2022 aus. Tickets gehen an die Finalisten der fünf Kontinentalmeisterschaften 2021, Russland als Veranstalterland und Titelverteidiger Polen. Um an eine der übrigen zwölf WM-Fahrkarten zu kommen, muss man in der Weltrangliste den Top 24 der übrigen Länder angehören. Die ÖVV-Herren sind 37. Die EM wird nicht gewertet, die World-League-Punkte 2017 fallen weg.

Punkte für WM-Quali fehlen

„Wir werden da Punkte von damals verlieren und runterrasseln“, erklärte ÖVV-Sportdirektor Gottfried Rath im Gespräch mit der APA. „Dann haben wir keine Berechtigung mehr, WM-Qualifikation zu spielen.“ Punkte für die Weltrangliste sind allerdings nur über weltweit beschickte Bewerbe wie WM, World Cup und Olympia zu holen. Rath: „Daher müssen wir irgendeinen Weg finden, dass wir uns in den Bewerben nach oben spielen.“

ÖVV-Teamchef Warm lässt Zukunft offen

Österreichs Volleyball-Teamchef Michael Warm ließ im ORF-Interview offen, ob er seine Arbeit nach der EM fortsetzt.

Golden League angepeilt

Dazu müssten die ÖVV-Herren zunächst einmal in die European Golden League. Die Top Zwölf hinter den Nations-League-Teams in der nach der EM erneuerten Europarangliste sind dabei. Über die Golden League wiederum geht es um maximal zwei Aufstiegsplätze in die Nations League, in der man im Konzert der Großen dabei wäre. Rath: „Das ist alles eine geschlossene Gesellschaft geworden mit relativ wenig Durchlässigkeit. Der Trend geht eher in diese Richtung.“

Will man zum elitären Kreis gehören, ist zuallererst sportlich und finanziell zu investieren. Beim ÖVV wird laut Rath die Entscheidung zu treffen sein, ob das in Angriff genommen wird. „Wenn man in die Nations League will, ist es ein Fünf-, Sechsjahresplan, für den man kontinuierlich finanzielle Ressourcen braucht.“ Die Entscheidung in der Teamcheffrage – ob weiter mit oder ohne Warm – muss bis Mai fallen. Rath: „Wir werden die EM aufarbeiten und analysieren.“