Der 26-jährige Marquez, der noch die WM-Titel in der ehemaligen 125ccm-Klasse (heute Moto3) 2010 und 2012 in der Moto2 auf seinem Erfolgskonto stehen hat, kann in den letzten vier Saisonrennen nicht mehr von der Spitze verdrängt werden, weil sein einziger Rivale Andrea Dovizioso (ITA/Ducati) nur Vierter wurde und in der WM-Wertung bereits 110 Punkte Rückstand aufweist.
In Thailand verhinderte Marquez mit einem waghalsigen Überholmanöver in der letzten Kurve den ersten MotoGP-Sieg des 20-jährigen Franzosen Fabio Quartararo (Yamaha) und feierte seinen 79. GP-Erfolg.
Marquez sichert sich vorzeitig Weltmeistertitel
Durch seinen Sieg in Thailand sicherte sich Marc Marquez bereits frühzeitig seinen sechsten WM-Titel in der MotoGP und den achten insgesamt.
„Ich wollte siegen“
Sein Teamchef Takeo Yokoyama war begeistert: „Ein fantastisches Rennen, wir mussten ja nicht einmal gewinnen, aber das ist eben Marc. Er will unbedingt gewinnen.“ Das bestätigte auch der Spanier selbst. „Ich wollte heute siegen und nicht nur auf die WM fahren“, waren die ersten Worte von Marquez nach seinem achten Titeltriumph.
Zu seinem Duell mit Quartararo meinte der neue und alte Weltmeister: „Fabio war richtig schnell, aber ich haben ihn studiert, konnte wieder rankommen und habe ihn überholt. Es war ein tolles Jahr für uns alle. Ich möchte mich bei allen bedanken.“
„Es ist eine meiner besten Saisonen“, meinte der 26-Jährige schon vor dem Rennen. Mit einem halben Dutzend an MotoGP-Kronen zog Marquez auch mit Legende Valentino Rossi gleich, wobei „Il Dottore“ aber zusätzlich noch den 500-ccm-Titel aus dem Jahr 2001 hat.
Sturz ohne Folgen
Dabei hatte Marquez einen denkbar schlechten Start in das Rennwochenende in Thailand. Am Freitag im ersten Training machte er schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Asphalt. Der Spanier kam mit seiner Honda schwer zu Sturz und blieb nach dem Crash längere Zeit auf dem Boden liegen.
Marquez begab sich danach auch zur Untersuchung ins medizinische Zentrum der Rennstrecke. Dort gab es allerdings schnell Entwarnung. Im zweiten freien Training war der 26-Jährige bereits wieder mit von der Partie. „Zum Glück ist er o. k.“, sagte Marquez’ Teamchef Alberto Puig, „das MRI war negativ. Natürlich hat er Prellungen am Rücken, an den Beinen und ein paar kleine an der Hüfte. Aber es ist nichts, worüber man sich Sorgen machen muss. Wir hatten Glück.“
Quartararo zeigt wieder auf
Aber auch Quartararo zeigte einmal mehr, dass er der kommende Gegner Marquez’ in der MotoGP ist. Er ärgerte sich zwar unmittelbar nach der Zieldurchfahrt über den verpassten Triumph, der beste Rookie der Saison war aber wenig später auch mit dem fünften Podestplatz glücklich. „Wenn ich es in der letzten Kurve nicht probiert hätte, wäre ich nicht zufrieden. Aber so weiß ich, ich habe alles versucht“, erklärte der Fahrer des Yamaha-Kundenteams.
In vier Jahren in Moto3- und Moto2-WM hatte er nur einen Sieg gefeiert, nun mischt der als Marquez-Nachfolger gehandelte Pilot aus Nizza auch in der Elite vorne mit. „Der erste Sieg wird bald kommen“, meinte er. Der Spanier Pol Espargaro kam als bester KTM-Pilot über den 13. Platz nicht hinaus. In der WM-Wertung ist er Elfter. Der Finne Mika Kallio, der den Franzosen Johann Zarco bis Saisonende als KTM-Werksfahrer ersetzt, schied aus.
Siege für Marini und Arenas
Den Sieg in der Moto2 holte sich Luca Marini aus Italien. Brad Binder (Südafrika) wurde Zweiter und setzte sich knapp gegen Iker Lecuona (Spanien) durch. Der Gesamtführende Alex Marquez aus Spanien kam als Fünfter ins Ziel, bleibt an der Spitze des Klassements.
Im Moto3-Lauf siegte der Spanier Albert Arenas. Als Zweiter kam der Italiener Lorenzo Dalla Porta rein, der durch den zweiten Platz die Führung in der Meisterschaft ausbaute. Dritter wurde der Spanier Alonso Lopez. Von den gestarteten 29 Fahrern kamen nur 22 ins Ziel. WM-Kandidat Aron Canet wurde nach einem Sturz nur 22. und verlor in der Fahrerwertung den Anschluss zum Gesamtführenden Dalla Porta.