Ski alpin

Venier schrammt an Podest vorbei

Viktoria Rebensburg hat die Super-G-Saison so begonnen, wie sie sie vergangenen Winter beendet hat. Die Deutsche, die schon beim Weltcup-Finale in Soldeu gewonnen hatte, setzte sich am Sonntag auch im Super-G von Lake Louise durch. Stephanie Venier, die unter Schmerzen antrat, schrammte als Vierte knapp am Podest vorbei.

Rebensburg legte so wie beim letzten Super-G der vergangenen Saison im März in Andorra auch beim ersten Super-G den Maßstab und holte mit Bestzeit von 1:20,00 Min. ihren insgesamt 18. Weltcup-Sieg und ihren vierten in dieser Disziplin. Die 30-Jährige blieb um 0,35 Sekunden unter der Zeit der Überraschungszweiten Nicol Delago aus Italien, die mit Nummer 31 das Resultat fast noch auf den Kopf stellte. Platz drei ging an die Schweizerin Corinne Suter (+ 0,42 Sek.).

Venier fehlten 24 Stunden nach ihrem spektakulären Sturz in der Abfahrt als Vierte am Ende nur elf Hundertstelsekunden auf einen Podestplatz. Die Tirolerin führte aber ein starkes ÖSV-Team an. Mirjam Puchner klassierte sich mit 0,77 Sekunden Rückstand auf Rang fünf, Tamara Tippler (+ 1,06) wurde Sechste. Nicole Schmidhofer (+ 1,10), Siegerin der zweiten Abfahrt am Samstag, als Achte und Ramona Siebenhofer als Elfte (+ 1,19 Sek.) komplettierten das mannschaftlich starke Ergebnis der österreichischen Speed-Spezialistinnen. Ricarda Haaser landete ebenfalls in den Top 15.

Rebensburg nicht zu schlagen

Mit einer Zeit 1:20,00 Min. setzte Rebensburg im Super-G dort an, wo sie vergangene Saison beim Finale aufgehört hatte.

Venier schüttelt Schmerzen ab

Trotz des Rückstandes von einer halben Sekunde fühlte sich auch Venier wie eine Siegerin. Die Tirolerin war am Sonntag in der zweiten Abfahrt schwer gestürzt und war unter Schmerzen angetreten. „Ich habe mich in der Früh gefragt, ob das was wird“, sagte Venier im ORF-Interview, „es hat schon gescheit geschmerzt, aber ich habe es, glaube ich, gut weggesteckt.“ Das Geheimnis zu einer schnellen Zeit war für die 25-Jährige schnell erklärt: „Man hat nicht zu rund fahren dürfen und einfach den Ski laufen lassen müssen.“

1. Viktoria Rebensburg (GER)
2. Nicol Delago (ITA)
3. Corinne Suter (SUI)

Puchner strahlte mit der Sonne über Lake Louise um die Wette. „Ich habe nach der Abfahrt ein bisschen mit mir gehadert, weil ich im Training brutal schnell war. Ich bin mit mehr Selbstvertrauen an die Sache herangegangen und wollte mich auf das konzentrieren, was ich kann. Ich fahre auch zu passiv, wenn die Sicht schlecht ist. An so einem schönen Tag kann man gleich viel besser attackieren“, sagte die Salzburgerin.

Auch die mit Nummer eins gestartete Tippler war trotz des am Ende klar verpassten Podestplatzes hocherfreut. „Der Start ist mir wieder einmal zum Verhängnis geworden, ich habe oben schon eine Packung ausgefasst. Unten habe ich es aber gut erwischt“, sagte die Steirerin. Schmidhofer verpasste eine bessere Platzierung laut eigener Aussage im Steilhang. „Ich war dort zu rund und wenn du das beim zweiten Tor bemerkst, ist der Steilhang schon wieder vorbei“, so die 30-Jährige.

Ruhe macht Rebensburg schnell

Siegerin Rebensburg fuhr hingegen durch alle Schlüsselstellen wie auf Schienen und durfte sich am Ende über ihren ersten Sieg in Lake Louise freuen. „Es war eine sehr ruhige Fahrt von mir. Das ist im Super-G nicht immer ein gutes Zeichen, aber es war sehr fein von mir“, sagte die 30-Jährige. „Ich freue mich, hier in Lake Louise endlich mal ganz oben auf dem Podest zu stehen.“

Nichts zu holen gab es diesmal für US-Star Mikaela Shiffrin, die sich eine Hundertstelsekunde vor Siebenhofer mit Platz zehn begnügen musste. Die Amerikanerin bleibt aber trotzdem im Gesamt-Weltcup überlegen in Führung. Eine Niederlage setzte es auch für Ester Ledecka, die am Freitag noch mit dem Sieg in der Abfahrt überrascht hatte. Die Tschechin, ihres Zeichens Olympiasiegerin im Super-G, verlor 2,54 Sekunden auf Rebensburg und landete im abgeschlagenen Feld.