Salzburgs Erling Haaland und Takumi Minamino
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Fußball

Spitzenclubs buhlen um Salzburg-Stars

Dass Shootingstar Erling Haaland laut deutschen Medienberichten am Mittwoch auf dem Dortmunder Flughafen gesichtet worden ist, und dass davor auch Leipzig auf der Reiseroute des Norwegers gelegen war, hat die Gerüchte um einen baldigen Abgang noch einmal befeuert. Nun hielt Red Bull Salzburg am Donnerstag fest, dass es bisher noch keine Gespräche mit anderen Clubs bezüglich eines Wintertransfers gegeben habe.

Dafür bestätigte Sportdirektor Christoph Freund, dass Champions-League-Titelverteidiger Liverpool sehr an Takumi Minamino interessiert ist. „Das ist eine besondere Ehre für unseren Verein, welche Vereine sich für unsere Spieler interessieren. Viele andere große Vereine beschäftigen sich mit Spielern von Red Bull Salzburg. Wir sind in neue Sphären vorgestoßen. Das finde ich sehr, sehr schön“, betonte Freund auch mit Blick auf das Interesse der beiden deutschen Spitzenclubs Dortmund und RB Leipzig am 19-jährigen Haaland.

Auf die Nachfrage, ob der japanische Offensivspieler Minamino Salzburg schon im Winter abhandenkommen könnte, antwortete der 42-Jährige: „Das kann man nicht ausschließen.“ Auch würde Freund „alle Verträge genauso wieder abschließen, guten Gewissens“. Freund sprach von einer „herausragenden Saison bis jetzt“. Vor allem die Auftritte in der Champions League, in der Salzburg erst durch die 0:2-Heimniederlage am Dienstag gegen Liverpool das Achtelfinale verpasst hatte, habe noch mehr Interesse an seinen Spielern geweckt.

Salzburg-Spieler von ausländischen Klubs umworben

Liverpool hat Interesse an Takumi Minamino bekundet, Erling Haaland besuchte Leipzig und Borussia Dortmund.

Wie mehrere englische Medien zudem am Donnerstag berichteten, besitzt Minamino in seinem Vertrag eine Ausstiegsklausel. Diese soll 7,25 Millionen Pfund betragen, schrieben unter anderem die BBC und der „Liverpool Echo“. Der 24-jährige Minamino wäre damit um umgerechnet nicht einmal neun Millionen Euro zu haben.

„Eine unglaubliche Geschichte“

„Die Champions League ist die größte Bühne im Fußball, da haben wir ein Ausrufezeichen gesetzt“, sagte Freund und erinnerte damit daran, dass man die Topclubs Liverpool und Napoli in der Königsklasse bis zum Schluss voll forderte. „Wir haben begeisternden Fußball gespielt, immer unseren Fußball auf dem Platz gebracht, mit großer Leidenschaft und sehr viel Spaß durchgezogen“, bekräftigte der Sportdirektor. Und Haaland geriet mit seinen 28 Treffern (acht in der Champions League) in 22 Pflichtspielen dabei eben besonders früh ins Visier diverser Topclubs.

„Erling war omnipräsent die letzten Monate, eine außergewöhnliche Erfolgsstory“, lautete das Zwischenresümee von Freund. Innerhalb von nur „eineinhalb Jahren“ sei der Skandinavier vom „No-Name“ zum international begehrten Topstürmer gereift. „Das ist eine unglaubliche Geschichte, etwas ganz Besonderes“, betonte Freund.

Aufgrund dieser rasanten Entwicklung „gibt es viele Gerüchte. Das ist eine neue Dimension für so einen Verein und den Spieler. Aber es gibt keinen neuen Stand. Wir haben mit noch keinem Verein ein Gespräch geführt. Wir sind in enger Abstimmung mit seinem Vater Alf und in alles, was passiert, involviert. Es ist eine besondere Geschichte, die da geschrieben wird, für den Verein und auch für Erling“, hielt Freund fest. Gleichzeitig merkte er an, dass Papa Alf-Inge „die bestmögliche Karriere“ für seinen Sohn „planen“ wolle.

Salzburg-Trainer Jesse Marsch und Erling Haaland
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Naht das Ende einer kurzen, aber sehr erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Trainer Jesse Marsch und Jungstar Haaland?

Auch schon im Winter ist alles möglich

Deshalb habe es schon beim Liverpool-Match am Dienstag „vorab Gespräche“ gegeben, bevor Haaland am Mittwoch mit seinem Vater und seinem Spielerberater nach Leipzig und Dortmund aufbrach. „Wir sind über alles informiert“, sagte Freund und verwies gleichzeitig darauf, dass der Topstürmer „in diesem Kalenderjahr“ nicht mehr für die Salzburger spielen werde. Wegen einer Bauchmuskelzerrung fehlt Haaland am Samstag beim Match in Hartberg.

Trainer Jesse Marsch ist überzeugt, dass sein Topmann auch im Frühjahr für Salzburg auflaufen wird. „Für mich ist Erling dabei. Wir haben immer nur über unsere Mannschaft gesprochen, nie über andere Vereine“, verriet der US-Amerikaner über die Planungen für 2020. „Schauen wir einmal, was passiert. Aktuell ist er Spieler von Red Bull Salzburg – wir haben einen richtig guten Kader“, meinte Freund dazu.

Erfolgsweg soll weitergegangen werden

Auf die Frage, ob es auch Interesse an anderen Spielern gebe, lautete die augenzwinkernde Replik des Sportdirektors: „Ich kann mir vorstellen, dass Gespräche geführt werden. Durch Kommunikation kommen die Leute zusammen.“ Doch selbst wenn Haaland, Minamino und andere Leistungsträger im Winter wechseln sollten, ist Marsch weiter vom Erfolg der Salzburger überzeugt: „Für mich ist das egal, das ist immer eine Gelegenheit für alle von uns. Ich habe fast immer mit jungen Spielern gearbeitet. Das ist eine große Herausforderung, aber auch eine große Gelegenheit und hat immer viel Spaß gemacht.“

Für Freund ist der 46-Jährige der ideale Trainer für Red Bull Salzburg: „Es macht großen Spaß mit Jesse. Er passt perfekt zu diesem Verein. Jesse macht das mit tiefer Überzeugung und ist ein perfekter ‚Fit‘.“