Mit seinem Sieg im Olympiaort von 1972 baute Kraft die am Samstag mit Platz zwei eroberte Führung im Weltcup aus und liegt nun 63 Punkte vor dem Deutschen Karl Geiger, der diesmal Fünfter wurde.
Als zweitbester Österreicher belegte Michael Hayböck Rang acht, Daniel Huber und Jan Hörl kamen auf die Plätze 14 und 24. Gregor Schlierenzauer verpasste als 37. wie am Vortag das Finale, Weltcup-Neuling Marco Wörgötter, der am Samstag als 22. seine ersten Punkte geholt hatte, musste sich diesmal mit Rang 43 begnügen.
„Mein bester Wettkampf“
„Ein Wahnsinn, zwei echt perfekte Sprünge. Ich glaube, das war mein bester Wettkampf, den ich jemals gesprungen bin“, freute sich Kraft, der im Vorjahr beide Bewerbe in Sapporo gewonnen hatte, im ORF-Interview. „Man braucht sicher Glück, aber die Sprünge waren mutig und richtig geil. So ein Vorsprung, ich bin ein bisschen baff. Es war ein perfekter Tag.“
Kraft in einer eigenen Liga
Sapporo war für Stefan Kraft wieder eine Reise wert. Beim Bewerb am Sonntag hatte die gesamte Konkurrenz deutlich das Nachsehen.
In der Gesamtwertung hat der 26-Jährige nun alle Chancen, seinen Triumph von 2016/17 zu wiederholen. Der polnische Tournee-Sieger Dawid Kubacki, am Sonntag Sechster und damit erstmals nach elf Springen en suite nicht auf dem Stockerl, liegt als Dritter 139 Punkte hinter Kraft, Kobayashi 156. Kamil Stoch (POL) weist bereits 450 Zähler Rückstand auf.
„Ich freue mich auf Willingen“
Die Springer kehren nun nach Europa zurück, am kommenden Wochenende stehen zwei Bewerbe im deutschen Willingen auf dem Programm. Kraft wird dank seines zweiten Saisonsiegs nach dem Erfolg in Nischnij Tagil am 8. Dezember jedenfalls mit viel Selbstvertrauen anreisen.
Auch wenn er die Nachwehen der misslungenen Qualilandung in Zakopane noch spürt: „Ich merke mein Gestell, mein linkes Gesäß von Zakopane. Das spür ich schon noch ein bisschen. Es ist aber gut therapiert worden“, versicherte Kraft. „Ich freue mich richtig auf Willingen.“