Jubelnder Austria Wien Triner Christian Ilzer
GEPA/Christian Ort
Bundesliga

Austria darf auf Happy End hoffen

Der erste Schritt, doch noch die Europacup-Qualifikation zu schaffen, ist gemacht. Die Austria feierte am Mittwochabend im Play-off gegen Cashpoint Altach einen 1:0-Heimsieg und darf damit weiter auf ein Happy End in einer verkorksten Saison hoffen. „Wir haben das Halbfinale überwunden und sind überglücklich“, sagte Austria-Coach Christian Ilzer, der mit seiner Mannschaft nun auf seinen Ex-Club Prolactal Hartberg trifft.

Nach dem schwer erkämpften Sieg bleiben den Wienern keine drei Tage zur Regeneration, ehe es Samstagnachmittag ins Hinspiel gegen die Steirer geht. Die Austria hat erneut Heimvorteil. Nächsten Mittwoch wird dann in Hartberg die Entscheidung fallen, wer das Ticket für die Europa-League-Qualifikation in Anspruch nehmen darf. „Wir sind in dem Rhythmus jetzt mehr als einen Monat drin. Da heißt es top regenerieren und uns präzise vorzubereiten“, sagte Ilzer.

Vor allem mental muss der Austria-Coach bei seinen Spielern ansetzen, denn die Partie gegen Altach kostete jede Menge Nerven. Zu Beginn und in der Schlussphase war ersichtlich, dass für die Austria viel auf dem Spiel stand. Mit ein wenig Nervenflattern wurde der knappe Vorsprung aber schließlich über die Zeit gebracht. „Ich denke, wir hätten es aufgrund der Vielzahl an Torchancen schon viel früher entscheiden müssen. Man hat natürlich gemerkt, dass die Nerven ein bisschen da sind in so einem Entscheidungsspiel“, sagte Ilzer.

Austria kann Saison retten

Nach dem 1:0-Sieg gegen Altach will die Wiener Austria nun im Playoff-Finale ihre misslungene Saison retten. Im Kampf um das letzte Europacup-Ticket ist die letzte Hürde Hartberg.

„Ballbesitz schießt keine Tore“

Der Coach der Austria lag mit seiner Taktik am Ende richtig. Die Hausherren ließen die Altacher kommen, um im Konter zuzuschlagen. Satte 69 Prozent Ballbesitz hatten die Vorarlberger, oft liefen die Wiener gar nicht hinterher. Als Altach am Ende aufmachte und Räume bot, ließen dann die lange in der Defensive geforderten Favoritner Chance um Chance liegen. Altachs Trainer Alex Pastoor erkannte das Manko seiner Elf. „Am Ende geht es ums Toreschießen“, sagte der Niederländer. „Wir haben gezeigt, wer besser Fußball spielen kann. Ich denke, dass die Austria gezeigt hat, wer besser Tore schießen kann.“

Hätte Daniel Nussbaumer in der dritten Minute alleine vor Patrick Pentz getroffen, wäre Sidney Sams Kunstschuss ins Tor und nicht an die Latte geknallt – aus Altacher Sicht blieb es beim Konjunktiv. „Wir hatten mehr Spielanteile, aber Ballbesitz schießt keine Tore“, sagte Sam und brachte damit das Problem der Altacher gegen die Austria auf den Punkt.

Lob für Torschützen Wimmer

Für die „Veilchen“ gab es ebenfalls mehrere Chancen, gereicht hat am Ende ein Treffer von Patrick Wimmer. Der 19-Jährige sorgte mit seinem Debüttor in der Liga (27.) dafür, dass die Austria weiter das internationale Geschäft anvisieren darf. Der Nachwuchsteamspieler wusste am Wochenende beim mehr oder weniger bedeutungslosen Spiel gegen Mattersburg zu gefallen und verschaffte sich so den Platz in der Startelf. „Es ist höchste Zeit geworden, er hat sich das wirklich verdient“, sagte Coach Ilzer und lobte die Vorstellung des Talents.

Der 19-Jährige spielte im Frühjahr 2019 noch für Gaflenz in der niederösterreichischen Landesliga (4. Klasse), gefiel bei den Violetten dann binnen kurzer Zeit. „Es war sehr viel Druck auf uns, aber wir wollten unbedingt gewinnen. Wir haben eine richtige Kämpfermentalität auf den Platz gebracht und den Sieg drüber gezittert“, sagte Wimmer zum Spiel.

Gegen Hartberg ist ein Plan gefragt

Der Druck wird die Austria – sie hält nun bei sieben Siegen in den jüngsten acht Spielen – auch in den Duellen mit Hartberg begleiten. Immerhin winken dringend benötigte Mehreinnahmen. Für die Oststeirer geht es um die erstmalige Teilnahme im Europacup. Wollen, aber nicht müssen, lautet ihr Motto. Einer, der die Hartberger „sehr genau“ kennt, ist der Austria-Coach. Der aus Puch bei Weiz stammende Ilzer arbeitete als Betreuer insgesamt sechseinhalb Jahre beim TSV, vor zwei Jahren führte er den Verein als Cheftrainer in die Bundesliga.

„Ich beobachte gespannt, was sie machen. Es braucht richtig gute Leistungen, um die Hartberger zu biegen“, meinte Ilzer vorausblickend. Dass die Steirer eine ganze Woche Vorbereitung hatten, wollte er nicht als Vorteil gelten lassen. „Sollte es ein Vorteil sein, dann haben sie sich den auch verdient. Sie haben es geschafft, in die Meistergruppe zu kommen“, sagte der 42-Jährige. Es gelte, sich wie gegen Altach einen Plan zuzulegen. „Das wird auch am Samstag gefragt sein.“