LeBron James
AP/Mark J. Terrill
NBA

Für James zählt nur Titel Nummer vier

An der Motivation von LeBron James sollte besser niemand zweifeln. In der Nacht auf Freitag (ab 1.00 Uhr MESZ) spielt der Superstar der National Basketball Association (NBA) mit seinen Los Angeles Lakers auf dem Gelände des Disney World Resorts in Orlando gegen die Dallas Mavericks in einem Test sein erstes Basketballspiel gegen ein anderes Team seit vier Monaten. Danach hat „King James“ nur ein Ziel: seinen vierten Titel.

Eine Woche nach dem Test geht es beim offiziellen Neustart im Duell mit den Los Angeles Clippers dann schon darum, das Revier für die Play-offs zu markieren, an deren Ende sich der 35-Jährige nach 2012, 2013 (jeweils mit Miami Heat) und 2016 (Cleveland Cavaliers) NBA-Champion nennen will. Denn auch dieses bewegende Jahr 2020 mit dem Tod seines Freundes Kobe Bryant, der Coronavirus-Pandemie und dann dem enormen Schub für soziale und Anti-Rassismus-Themen, für die James selbst seit Jahren kämpft, hat an den Zielen nichts geändert.

„Jedes Jahr hat seine Herausforderungen und Hürden. Du musst dich anpassen und mental daran wachsen. Die Mentalität bei mir hat sich nicht geändert, obwohl wir die Pandemie haben und die lange Unterbrechung der Saison“, sagte James im Vorfeld des ersten Testspiels. Das Leben in der NBA-Blase in Orlando, die anstehenden Spiele ohne die Geräuschkulisse der Fans, vermutlich Monate ohne seine Frau und Kinder – all das kommt noch erschwerend hinzu.

LeBron James
AP/Mark J. Terrill
LeBron James soll die Lakers nach zehnjähriger Durststrecke wieder zum NBA-Titel führen

Bremsen lassen will sich der zweifache Olympiasieger (2008 und 2012) dadurch nicht. „Jeder fragt mich, wie es in der Blase ist und wie es läuft, und ich sage immer: Es ist 2020. Nichts ist normal 2020. Niemand weiß, ob es jemals wieder so sein wird, wie es war. Aber du passt dich an und findest einen Weg. Darum geht es“, sagte der 35-Jährige.

Besondere Umstände in der „Bubble“

Zu den Favoriten im Titelkampf in der seit 11. März wegen der Coronavirus-Pandemie unterbrochenen NBA-Saison zählen neben den Lakers und den von Kawhi Leonard angeführten Clippers auch die Milwaukee Bucks um Giannis Antetokounmpo, der beste Chancen hat, zum zweiten Mal in Folge als wertvollster Spieler (MVP) ausgezeichnet zu werden. Entscheidend wird dabei auch sein, welches der Topteams am besten mit dem Leben in der „Bubble“ zurechtkommt.

Lakers-Coach Frank Vogel empfindet die besonderen Umstände mit den besonders strikten Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus gar nicht einmal so schlecht. „Diese Umgebung hilft unserer Konzentration. Es geht nur um Basketball. Es gibt keine Ablenkung, nur Basketball“, sagte der 47-Jährige über die sportlichen Vorteile der aktuellen Situation.

James hat seine Mutter und den Wettkampf vermisst

Für James, sonst umgeben von Sicherheitsleuten und Menschentrauben, ist das Leben in der Blase wie für alle anderen eine ungewohnte Erfahrung, wie es auch die vergangenen Monate waren. „Seit meinem ersten Jahr auf der Highschool hatte ich das nicht mehr, dass ich nicht durchs Land und um die Welt gereist bin, um Basketball zu spielen. Das war das erste Mal, dass ich eine längere Zeit zu Hause mit meiner Familie hatte“, berichtete der 2,06 Meter große Forward. „Davor bin ich gereist, seit ich 15 war. Seit mehr als 20 Jahren. Jeden Tag meine Frau sehen zu können, meine Kinder, das war ein Segen.“

Gefehlt haben ihm in dieser Zeit eigentlich nur zwei Dinge, wie er sagte: „Ich habe meine Mutter vermisst. Und den Wettkampf. Gegen jemand anzutreten, ihn stoppen zu wollen, während er versucht, mich zu stoppen. Das habe ich vermisst.“ James ist also topmotiviert und bereit für die Mission Titel Nummer vier für ihn und Titel Nummer 17 für die Lakers, die dann mit NBA-Rekordchampion Boston Celtics gleichziehen würden.

National Basketball Association

Play-in-Duell (Orlando)

Portland Trail Blazers Memphis Grizzlies 2:0*
* Endstand im "Best of three"

Eastern Conference

Atlantic Division S N %
Toronto Raptors * 53 19 .736
Boston Celtics * 48 24 .667
Philadelphia 76ers * 43 30 .589
Brooklyn Nets * 35 37 .486
New York Knicks 21 45 .318
Central Division S N %
Milwaukee Bucks * 56 17 .767
Indiana Pacers * 45 28 .616
Chicago Bulls 22 43 .338
Detroit Pistons 20 46 .303
Cleveland Cavaliers 19 46 .292
Southeast Division S N %
Miami Heat * 44 29 .603
Orlando Magic * 33 40 .452
Charlotte Hornets 23 42 .354
Washington Wizards 25 47 .347
Atlanta Hawks 20 47 .299

Western Conference

Northwest Division S N %
Denver Nuggets * 46 27 .630
Oklahoma City Thunder * 44 28 .611
Utah Jazz * 44 28 .611
Portland Trail Blazers * 35 39 .473
Minnesota Timberwolves 19 45 .297
Southwest Division S N %
Houston Rockets * 44 28 .611
Dallas Mavericks * 43 32 .573
Memphis Grizzlies 34 39 .466
San Antonio Spurs 32 39 .451
New Orleans Pelicans 30 42 .417
Pacific Division S N %
Los Angeles Lakers * 52 19 .732
Los Angeles Clippers * 49 23 .681
Phoenix Suns 34 39 .466
Sacramento Kings 31 41 .431
Golden State Warriors 15 50 .231
* Play-off-Teilnehmer