Max Kofler
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Motorrad

Für Kofler schließt sich daheim der Kreis

Vor drei Jahren durfte Maximillian Kofler in Spielberg sein Debüt in der Motorrad-WM feiern. Rund um seinen 20-jährigen Geburtstag kehrt der Oberösterreicher als fixes Mitglied des CIP-Greenpower-Teams zu einem Heimspieldoppel zurück. Für Kofler schließt sich somit der Kreis. „Seit dem Debüt hat sich meine Welt völlig verändert“, so Kofler vor den zwei Rennen auf dem Red Bull Ring.

2017 debütierte der damals 16-Jährige noch dank einer Wildcard in Spielberg in der Moto3-Klasse. Die WM-Premiere war für Kofler wie ein Sprung ins kalte Wasser. „Das war alles andere als einfach damals. Ich kam aus der italienischen Meisterschaft, der Niveauunterschied zur WM war sehr groß. Aber es war ein unglaubliches Gefühl, vor den heimischen Fans zu fahren“, blickte der Oberösterreicher zurück.

Es folgten zwei weitere Einsätze dank Einladungen, doch heuer kann Kofler als Mitglied des Greenpower-Teams erstmals die gesamte Saison absolvieren – allerdings seit dem Neustart in Zeiten der Pandemie vor leeren Rängen. „Damals war es eine Riesenchance, überhaupt dabei zu sein. Wir wussten noch nicht, wohin die Reise geht. Mit dem Fixplatz in der WM ist es zu einem Beruf geworden, der Fokus liegt nun völlig auf meinem Sport“, erklärte Kofler.

Max Kofler
GEPA/Christian Walgram
Vor drei Jahren durfte Kofler dank einer Wildcard erstmals WM-Luft schnuppern

Punkteränge als Ziel

Den 4,3 km langen Kurs in der Steiermark, wo Anfang Juli auch die Formel 1 ihre Saison verspätet mit zwei Rennen eröffnete, kennt Kofler von Rennen und Testfahrten perfekt, doch mit erst acht WM-Starts fehlt noch die Routine. Über die verfügt sein Teamkollege Darryn Binder. Der Bruder des KTM-Premierensiegers in der MotoGP, Brad Binder, absolviert schon seine fünfte Saison in der Moto3.

MotoGP in Spielberg

Der MotoGP-Zirkus gastiert am Wochenende in Spielberg. Der Südafrikaner Brad Binder, der eine Woche zuvor den Premierensieg für KTM geholt hat, möchte mit dem österreichischen Rennstall beim Heimrennen auftrumpfen.

Im Vorfeld über Platzierungen zu sprechen, ist in der Klasse der „jungen Wilden“ schwierig. Möglichst weit vorne zu starten und dann so lange es geht in der Gruppe mitzufahren, lautet das Ziel für Kofler. Das bisher beste Ergebnis hatte der Rookie als 18. des zweiten Rennens im spanischen Jerez, dem Grand Prix von Andalusien, eingefahren. Und sich damals gleich ein nächstes Ziel gesteckt: „Es muss weiter in Richtung der nächsten Gruppe und damit in die Punkteränge gehen.“

Wetter als große Unbekannte

Schon die Anreise zum Red Bull Ring absolvierte Kofler am Mittwoch aus seinem Heimatort Attnang-Puchheim auf zwei Rädern. In Spielberg warten auf ihn und die KTM250 zwei Wochenenden mit den GP von Österreich und der Steiermark bzw. dem fünften und sechsten Saisonlauf der kleinsten WM-Kategorie. Und dazwischen feiert der Oberösterreicher am Dienstag der 20. Geburtstag. „Das ist jetzt zum Standard geworden, dass ich immer um das Heimrennen ein Jahr älter werde“, so Kofler, der sich in Form eines Spitzenplatzes selbst das größte Geschenk machen könnte.

Am ersten Wochenende könnte das Wetter eine gewichtige Rolle spielen. Denn die Prognosen verheißen nichts Gutes. „Momentan sieht es sehr nach Regen aus, und das wäre für alle Piloten in dieser Saison Neuland, denn weder bei den offiziellen Tests noch den Rennen hatten wir auch nur eine nasse Session“, so Kofler, der allerdings in den Nachwuchsserien oft bei Regenrennen zu den stärksten Fahrern zählte. „Trotzdem ist es im Trockenen immer lustiger. Im Regen entscheidet oft die Tagesverfassung und wie gut das Gefühl am Bike ist“, so der einzige österreichische Lokalmatador im Feld.