Valentino Rossi winkt
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Motorrad

Rossi traut KTM sogar WM-Titel zu

MotoGP-Star Valentino Rossi streut KTM vor dem Heimdoppel in Spielberg Rosen. Der 41-jährige Italiener traut den Österreichern sogar zu, heuer um den WM-Titel mitfahren zu können. „Ja, warum nicht? Ihre Steigerung gegenüber dem Vorjahr ist beeindruckend“, sagte Rossi Donnerstagabend bei der virtuellen Fahrerpressekonferenz auf dem Red Bull Ring.

Für den neunfachen Weltmeister Rossi hat der KTM-Premierensieg von Brad Binder zuletzt in Brno bewiesen, wie stark das aktuelle RC16-Motorrad aus Österreich ist. „KTM hat viel Aufwand in die Entwicklung gesteckt. Sie waren in Jerez schon stark. Und wäre Pol Espargaro in Brno nicht gestürzt, hätte es in Tschechien wohl einen Doppelsieg gegeben“, ist Yamaha-Pilot Rossi überzeugt.

„KTM ist sehr stark im Moment. Vermutlich sind sie hier bei ihren Heimrennen sogar die Favoriten“, sagte der „Dottore“ weiters. „Sie haben Minimum drei Fahrer, die in Form sind und stark fahren. Also kämpfen sie auch um die WM.“

MotoGP in Spielberg

Der MotoGP-Zirkus gastiert am Wochenende in Spielberg. Der Südafrikaner Brad Binder, der eine Woche zuvor den Premierensieg für KTM geholt hat, möchte mit dem österreichischen Rennstall beim Heimrennen auftrumpfen.

„Es wird lustig, das zu verfolgen“

Grundsätzlich sei die aufgrund der Coronavirus-Pandemie verkürzte WM aber sehr offen, ist Rossi überzeugt. „Und das nicht nur, weil (Andrea, Anm.) Dovizioso Probleme hat und Marc Marquez verletzt ist.“ Aktuell würden die guten Resultate in der MotoGP stark von den Reifen abhängen. „Die ersten zehn oder 15 Fahrer liegen deshalb sehr eng beisammen“, so der Italiener. „Manchmal bist du am Vormittag schnell, dann wieder umgekehrt. Es wird lustig, das zu verfolgen.“

Sich selbst sieht Rossi auf dem Powerkurs in der Obersteiermark nicht als Favorit auf den Sieg, obwohl mit Fabio Quartararo vor Maverick Vinales und Franco Morbidelli seine drei Markenkollegen vor dem vierten Saisonlauf in der Fahrerwertung vorne liegen. „Auf dem Papier ist diese Strecke nicht gut für die M1, denn der Topspeed ist keine besondere Stärke von uns.“ Ein Podestplatz sei aber drin, so Rossi, der hofft, in Spielberg mit Ducati, KTM und Honda mithalten zu können.

Gewitter könnten Karten neu mischen

Ein Fragezeichen steht vor dem GP von Österreich noch hinter den Wetterverhältnissen, zumindest für Freitag und Samstag sind in Spielberg Sommergewitter mit teils heftigem Starkregen möglich. „Wir müssen bereit sein für alles“, sagte Rossi. Aufgrund der Charakteristik der Strecke könnte Regenwasser zusammen mit dem Gummiabrieb für gefährliche Bedingungen sorgen.

Honda-Pilot Cal Crutchlow etwa ist überzeugt, dass es sich auf dem Red Bull Ring bei Regen „wie auf Eis" fährt. Wir müssen ganz genau hinschauen“, forderte KTM-Fahrer Miguel Oliveira. „Das Wetter kann sich hier jeden Moment ändern.“ Seit der Rückkehr der Motorrad-WM nach Österreich 2016 hat es in Spielberg noch kein Regenrennen gegeben.