Laut „A Bola“ ist Ronaldo, dessen positiver Test am Dienstg veröffentlicht wurde, einen Tag danach zum Flughafen gefahren worden, wo er mit Zustimmung der Gesundheitsbehörden an Bord eines Privatflugzeuges mit Ziel Turin gegangen sei. Der fünffache Weltfußballer plant der Zeitung zufolge, seine Quarantäne in der Nähe seines Arbeitgebers Juventus Turin zu absolvieren. Am Vortag hatte sich Ronaldo nach Bekanntwerden des Ergebnisses noch am Dienstag in der Cidade do Futebol des portugiesischen Verbandes in Lissabon isoliert.
Teamchef Fernando Santos hatte zuvor betont, er habe keine Ahnung, wie oder wo sich Ronaldo infiziert haben könnte. Im Trainingslager der Nationalmannschaft in der Cidade do Futebol könne es zumindest nicht gewesen sein, so Santos. „Seit Montag sind wir hier völlig eingesperrt. Die Mitarbeiter und Spieler sind reingekommen und sonst niemand“, zitierten ihn portugiesische Medien. Alle Sicherheitsregeln seien strikt eingehalten worden. Die anderen Spieler des Teams waren negativ getestet worden.
Duell mit Messi wackelt
Ronaldo, der gegen Schweden am Mittwoch in Lissabon als Kapitän auflaufen hätte sollen und zuletzt zweimal im Nationalteam durchgespielt hatte, kann seine Kollegen nun nur moralisch unterstützen. Wie lange der 35-Jährige isoliert bleiben muss, ist noch offen. Sicher ist, dass Ronaldo das Meisterschaftsspiel von Juventus in der italienischen Serie A am Samstag bei Crotone verpassen wird.
Wie es danach weitergeht, bleibt offen. Italienische Medien schrieben am Mittwoch, dass er laut Protokoll der europäischen Fußballunion UEFA mindestens sieben Tage vor einem Spiel negativ getestet werden muss. Für das Duell mit Messi am 28. Oktober würde das bedeuten, dass Ronaldo spätestens am kommenden Mittwoch einen Negativtest vorweisen müsste. Somit könnte die „Alte Dame“ ihren Star auch beim Königsklassen-Auftakt am kommenden Dienstag bei Dynamo Kiew nicht einsetzen. Eine Woche später würde der Schlager gegen den FC Barcelona und Ronaldos ewigen Rivalen Lionel Messi in der Champions League auf dem Programm stehen.
Coronavirus wütet weiter
Apropos Quarantäne: Neben dem Superstar aus Portugal muss auch dessen Teamkollege und Sommerneuzugang bei Juventus, Weston McKennie, wegen eines positiven CoV-Tests in Quarantäne. Die Ansteckung des 22-Jährigen, seines Zeichens erster US-Amerikaner im Trikot der „Alten Dame“, sorgte dafür, dass auch die gesamte Mannschaft in Isolation bleiben muss. Der Juve-Kader war vergangene Woche im Clubhotel kaserniert worden, nachdem zwei Mitarbeiter des Vereins positiv auf den Covid-19-Erreger getestet worden waren. Die Tests von McKennies weiteren Teamkollegen fielen negativ aus.
Dazu muss auch das U23-Team des italienischen Rekordmeisters vorübergehend isoliert werden. Grund sei ein positiver Coronavirus-Test des Trainers der Mannschaft, Lamberto Zauli, hieß es in einer Mitteilung. Das U23-Team der „Bianconeri“ aus Turin spielt in der dritten italienischen Liga und trainiert an einem anderen Ort als die Mannschaft aus der Serie A.
Dem nicht genug musste auch das isländische Nationalteam in der Nations League gegen Belgien am Mittwoch in Reykjavik ohne Teamchef Erik Hamren auskommen. Der 63-jährige Schwede wurde nach einem positiven Coronavirus-Fall eines Teammitglieds wie der restliche Betreuerstab in Quarantäne versetzt. Die Spieler sind von dieser Maßnahme nicht betroffen. Als Hamrens Stellvertreter werden laut Verbandsangaben nun U21-Trainer Arnar Thor Vidarsson und U17-Teamchef David Snorri Jonasson fungieren.