Markus Rogan
GEPA/Christian Ort
Coronavirus

Rogan bedauert „groben Fehler“

Markus Rogan hat am Donnerstag in einem offenen Brief zu seiner überstürzten Abreise aus Israel trotz positiven Coronavirus-Tests Stellung bezogen. Der ehemalige Schwimmstar bedauerte darin seine „Flucht“, die für viel Entrüstung gesorgt hatte. „Ich habe einen groben Fehler gemacht, als ich aus Israel abgereist bin“, sagte der 38-Jährige, „ich möchte mich für mein Verhalten entschuldigen.“

Der zweifache Silbermedaillengewinner war in seiner Funktion als Mentalcoach des israelischen Fußballteams mit dem Covid-19-Erreger infiziert worden. Anstatt sich wie vorgeschrieben in Israel zwei Wochen in Quarantäne zu begeben, buchte der in den USA lebende Wiener einen Flug um und reiste trotz Infektion via Deutschland zurück nach Los Angeles. Der 38-Jährige erntete damit nicht nur mediale Kritik, sondern sah sich auch mit dem unvermeidbaren „Shitstorm“ in Sozialen Netzwerken konfrontiert.

„Es gibt nichts zu bagatellisieren und nichts zu rechtfertigen. Ich verstehe und respektiere die Wut in diversen Medien und Foren“, richtete Rogan nun in seinem offenen Brief aus. Dem ehemaligen Weltklasse-Rückenschwimmer droht nun laut Medien nach seiner Aktion auch eine Zivilklage des israelischen Fußballverbandes. Dort war Rogan unter den österreichischen Teamchefs Andreas Herzog und Willi Ruttensteiner für die mentale Fitness der Spieler verantwortlich.

Markus Rogan über seine Quarantäneflucht

Der ehemalige Schwimmstar Markus Rogan ist trotz positiven Coronavirus-Tests aus der Quarantäne in Israel geflohen und in die USA gereist. Am Mittwoch hat er dazu nun erstmals Stellung genommen.

Keinen falschen CoV-Test vorgelegt

Rogan versuchte in seinem Schreiben aber auch, die Beweggründe für sein Handeln zu erläutern. „Gestattet mir zu erklären, was in mir vorgegangen ist. Ich wusste, dass die Flieger, in die ich einsteigen würde, kaum gebucht waren. Ich wollte zurück, weil meine Green-Card mittlerweile abgelaufen war. Ich musste befürchten, bei weiterer Verzögerung nicht wieder nach Amerika einreisen zu dürfen. Ich hatte und habe nach wie vor Angst, dass es nach der US-Wahl zu heftigen Unruhen kommen kann.“

Der Gedanke, zu dieser Zeit nicht bei seiner Familie und seinen beiden kleinen Söhnen zu sein, habe ihm das Herz gebrochen und das Hirn ausgeschaltet, führte der zweifache olympische Silbermedaillengewinner von Athen 2004 aus. Er habe aber nie, wie in den Medien behauptet, bei seiner Ausreise einen alten oder falschen Coronavirus-Test vorgelegt. „Im Gegenteil, ich habe mich dem üblichen Gesundheits-Check am Flughafeneingang in Tel Aviv unterzogen“, so der Wiener.

Check am Flughafen ohne Probleme

Bei dem obligaten Check sei er auf Symptome gecheckt worden, auch seine Körpertemperatur sei gemessen worden, so Rogan. „Ich bekam die Freigabe, ins Flugzeug zu steigen. Jeder Passagier hatte mehr als eine ganze Reihe für sich. Der Abstand zwischen Reisenden betrug stets weit mehr als zwei Meter. Ich habe immer eine Maske getragen“, so der ehemalige Schwimmer in seinem Brief.

Sein Verhalten sei dennoch ein Fehler gewesen. „Ich habe gegen geltende Regeln verstoßen. Aber ich habe keine falschen Dokumente vorgelegt. Ich habe aus Angst falsch reagiert. Das tut mir fürchterlich leid“, sagte Rogan, der seine Infektion zumindest dafür nutzen will, bei der künftigen Behandlung von Covid-19-Erkrankungen zu helfen: „Es ist unmöglich, diesen Fehler wiedergutzumachen, aber ich werde mein Plasma voller Antikörper spenden.“