Dominic Thiem mit Schutzmaske
APA/AFP/Glyn Kirk
ATP-Finals

Thiem bleibt nach Niederlage entspannt

Nach Siegen über Stefanos Tsitsipas und Rafael Nadal hat Dominic Thiem am Donnerstag sein drittes Match bei den ATP-Finals in London verloren. Das 2:6 5:7 gegen Andrej Rublew nahm der bereits davor fix für das Halbfinale qualifizierte 27-Jährige nicht tragisch, kannte er doch die Gründe. Würden nur ein paar Kleinigkeiten nicht passen, seien die Gegner in London einfach zu stark. „Dann passiert so eine Zweisatzniederlage.“

Die 200 ATP-Punkte und weitere 153.000 Dollar Preisgeld hätte Thiem gerne genommen. Dafür habe er aber nicht die nötige Intensität gefunden, sagte der Weltranglistendritte. Gedanken, dass er für das nun bevorstehende Halbfinale gegen den Weltranglistenersten Novak Djokovic oder den als Nummer fünf gesetzten Alexander Zverev Kräfte sparen müsse, habe er aber nicht gehabt. „Das war überhaupt nicht meine Denkweise. Ich wollte das Match gewinnen“, sagte Thiem.

Seinen Halbfinal-Gegner wird Thiem erst am späteren Freitagnachmittag kennen. Das Match zwischen Djokovic und Zverev will sich der US-Open-Sieger in aller Ruhe in der O2-Arena anschauen, auch das Doppel mit Jürgen Melzer will er live beobachten. Für den 39-Jährigen geht es gemeinsam mit den Franzosen Edouard Roger-Vasselin gegen Marcel Granollers und Horacio Zeballos ebenfalls noch um den Einzug ins Semifinale.

Thiem unterliegt Rublew

Der Russe Andrej Rublew dominiert die Partie gegen Dominic Thiem nach Belieben und gewinnt bei den ATP-Finals soueverän 6:2 7:5.

Djokovic oder Zverev ist Thiem egal

Das Melzer-Match (19.00 Uhr) ist nach Djokovic gegen Zverev (15.00 Uhr) angesetzt. Dass Thiem nun als Gruppensieger gegen den möglichen Gruppenzweiten Djokovic schon im Halbfinale drankommen könnte, stört ihn nicht. „Jeder Spieler hier ist großartig. Es spielt keine Rolle, gegen wen ich spiele, ich muss wieder so spielen wie in den ersten Gruppenmatches.“

Auf den Gegner habe er ohnehin keinen Einfluss und auch keine Präferenz, meinte der 17-fache Turniersieger aus Lichtenwörth. Als Favorit sehe er sich in jedem Fall „überhaupt nicht“. „Fast alle Matches bei diesen Finals sind ziemlich offen, der Spieler, der den besseren Tag hat, wird als Sieger rausgehen. Das ist auch für beide Semifinale so.“ Aus Thiems Sicht gibt es, auch aufgrund der bisher gezeigten Leistungen, „keinen großen Titelfavoriten“.

Hoffen auf Australian Open

Fix ist, dass Thiem in jedem Fall als Nummer drei im ATP-Ranking in die neue Saison starten wird. Ein Start, der wegen der Coronavirus-Krise nun vielleicht sogar ohne Vorbereitungsturnier auf die Australian Open in Szene geht. Die Regierung will die Einreise der Spieler möglicherweise doch erst Anfang Jänner erlauben.

„Wenn das passiert, dann würde es ähnlich wie vor den US Open sein“, sagte Thiem. Da habe es davor zwar ein von Cincinnati nach New York verlegtes Event gegeben. „Aber ich habe dort gleich klar verloren“, sagte er lachend. „Ich hoffe, dass die Australian Open überhaupt stattfinden. Wenn ohne ein Turnier davor, müssen wir damit leben.“

ATP World Tour Finals in London

(Großbritannien, 5,7 Mio. Dollar, Halle, Hartplatz)

Gruppe "London 2020"

Spielplan:
Dominic Thiem (AUT) Stefanos Tsitsipas (GRE) 7:6 (7/5) 4:6 6:3
Rafael Nadal (ESP) Andrej Rublew (RUS) 6:3 6:4
Dominic Thiem (AUT) Rafael Nadal (ESP) 7:6 (9/7) 7:6 (7/4)
Stefanos Tsitsipas (GRE) Andrej Rublew (RUS) 6:1 4:6 7:6 (8/6)
Andrej Rublew (RUS) Dominic Thiem (AUT) 6:2 7:5
Rafael Nadal (ESP) Stefanos Tsitsipas (GRE) 6:4 4:6 6:2
Tabelle:
1. Dominic Thiem (AUT/3) 3 4:3 2
2. Rafael Nadal (ESP/2) 3 4:3 2
3. Stefanos Tsitsipas (GRE/6) 3 4:5 1
4. Andrej Rublew (RUS/7) 3 3:4 1