„Wir müssen uns zu Saisonbeginn gegenüber den Testspielen deutlich steigern“, so der 25-Jährige. „Preseason ist Preseason – es besteht kein Grund zur Sorge, aber wir müssen unsere Defizite ernst nehmen und besser werden.“ Das Kernproblem, das auch in der vergangenen Saison ein Grund für das erstmalige Verpassen der Play-offs nach 22 Jahren war, erklärte der 2,16 Meter große Center wie folgt: „Wir waren in den Vorbereitungsspielen in der Defense ziemlich schlecht. Der Effort war nicht da, wir haben nicht hart gespielt, uns nicht genügend reingehaut.“
Konkret starten die Spurs um die Topstars LaMarcus Aldridge und DeMar DeRozan am Mittwochabend (Donnerstag, 2.00 Uhr MEZ) mit einer Auswärtspartie bei den Memphis Grizzlies. Spiele in der eigenen Halle sind in der neuen Saison nun wieder erlaubt, nachdem die NBA die im März coronavirusbedingt unterbrochene Saison 2019/2020 ab dem Sommer in einer isolierten Zone in Orlando fertiggespielt hatte. Die Grizzlies sind wie die Spurs in der Southwest Division der Western Conference beheimatet und verpassten zuletzt ebenfalls die Play-off-Phase.
Im Westen nichts Neues
„Der Westen ist nicht schlechter geworden, wir werden also ordentlich ‚anzahn‘ müssen“, meinte Pöltl, der im November einen neuen Dreijahresvertrag bei den Texanern unterschrieb. Besonders im Fokus hat er Titelverteidiger Los Angeles Lakers sowie die ebenfalls in der kalifornischen Metropole angesiedelten Clippers. „Im Osten gehören weiter Boston, Toronto, Milwaukee und Miami zu den heißesten Kandidaten, dazu kommt Brooklyn mit Kevin Durant und Kyrie Irving.“
Die Gegner der Spurs um einen Platz in den Play-offs werden dagegen andere Teams sein. Etwa der Auftaktgegner Memphis, der in der vergangenen Saison die knapp bessere Bilanz hatte, die Phoenix Suns mit Zugang Chris Paul oder die New Orleans Pelicans um Megatalent Zion Williamson. „Die Konkurrenz hat sich verstärkt, einige junge Teams werden immer besser, auch unsere Jungen müssen wachsen und mehr Verantwortung übernehmen“, sagte Pöltl.
Spurs ohne Johnson und White
Mit Keldon Johnson und vor allem Point Guard Derrick White werden den Spurs zu Beginn zwei wichtige Spieler fehlen. Nach Memphis wartet am 26. Dezember (Ortszeit) ein Rendezvous mit Pöltls Ex-Club Toronto Raptors, tags darauf geht es nach New Orleans. Und am 30. Dezember empfängt man erstmals in dieser Saison die Los Angeles Lakers, just am 36. Geburtstag von Lakers-Superstar LeBron James. „Es wird nicht einfach, da sind gleich zu Beginn toughe Gegner und echte Tests dabei. Wir werden uns wie gesagt um einiges besser präsentieren müssen als in den Testspielen.“
Vor dem Duell mit dem 17-fachen NBA-Champion steht aber auch für Pöltl noch ein besinnliches Weihnachten an. „Ich bin heuer allein, werde sicher kein großes Weihnachtsfest haben, auch keines zu Silvester“, sagte der Österreicher. „In den Hallen wird voraussichtlich auch nicht viel los sein, die Regelungen sind von Staat zu Staat unterschiedlich und werden sich im Laufe der Saison ändern.“ Bis zum Jahreswechsel sieht es jedenfalls nicht danach aus, dass sich die Pforten des AT&T Center in San Antonio für zahlende Kundschaft öffnen werden.