Skispringer auf der Schanze von Lahti
GEPA/Philipp Brem
Skispringen

ÖSV-Team verpasst in Lahti Siegeshattrick

Österreichs Skispringer haben sich am Samstag erstmals in dieser Weltcup-Saison in einem Team-Bewerb geschlagen geben müssen. Nach Siegen in Wisla und Zakopane mussten sich die ÖSV-Adler Michael Hayböck, Stefan Kraft, Philipp Aschenwald und Daniel Huber in Lahti mit Rang vier begnügen. Den Sieg holte sich Norwegen vor Polen und Deutschland.

Es war das letzte Team-Springen vor den Weltmeisterschaften in Oberstdorf. Die Norweger in der Formation Marius Lindvik, Daniel Andre Tande, Robert Johansson und Weltcup-Leader Halvor Egner Granerud behaupteten mit ihrem Triumph auch die Führung im Nationencup vor Polen, Deutschland und Österreich. Am Sonntag (16.00 Uhr, live in ORF1) folgt auf der WM-Schanze von 2017 eine Einzel-Konkurrenz.

Anders als bei ihrem Sieg in Zakopane vor einer Woche zeigten die Österreicher kleine individuelle Schwächen. Hayböck (121/121,5 Meter) und der zuletzt starke Schlussspringer Huber (115,5/123) fanden auf dem finnischen Bakken bei fairen Windbedingungen nicht zur Hochform. Kraft (130/126,5) hingegen zeigte sich nach seiner Wettkampfpause in ausgezeichneter Verfassung wie auch Aschenwald (125/127,5).

Vierter Platz „tut schon ein bisschen weh“

„Ein vierter Platz im Team tut schon ein bisschen weh. Ein Stockerl hätten wir uns natürlich schon erhofft“, sagte Kraft. Man müsse die Leistungen der anderen, wie den finalen Sprung des deutschen Schlussmanns Karl Geiger (129 Meter) anerkennen, betonte Kraft. Der Weltcup-Titelverteidiger versprach: „Wir werden wieder zurückschlagen.“

Hayböck beklagte, dass er „in beiden Durchgängen nicht wirklich ins Fliegen gekommen“ sei. Huber zeigte sich selbstkritisch: „Leider habe ich es heute im ersten Durchgang ein wenig vergeigt.“ Aschenwald war hingegen mit seinen Sprüngen „zufriedener als noch in Zakopane“. Im Team-Springen brauche es aber acht gute Sprünge. „Und heute war es richtig knapp.“

Damen in Lubno auf Platz drei

Bei den beiden Team-Konkurrenzen im Skisprung-Weltcup landete das Damen-Quartett in Lubno auf Platz drei. Die Herren verpassten in Lahti als Vierte das Podest knapp.

ÖSV-Damen in Ljubno Dritte

Österreichs Damen hatten zuvor beim Weltcup in Ljubno im Team-Bewerb Rang drei belegt. Daniela Iraschko-Stolz, Lisa Eder, Chiara Hölzl und Marita Kramer kamen gemeinsam auf 1.028,9 Punkte, was 35,9 Zähler Rückstand auf Sieger Slowenien bedeutete. Den Gastgeberinnen gelang damit die Revanche für die Niederlage gegen das vor elf Monaten an selber Stelle siegreiche ÖSV-Team. Rang zwei holten die Norwegerinnen mit 18 Punkten mehr als die Österreicherinnen.

Es war erst der zweite Damen-Bewerb in dieser Weltcup-Saison, nachdem Kramer am 18. Dezember im Einzel von Ramsau einen Heimsieg gelandet hatte. Sie steuerte als rot-weiß-rote Schlussspringerin mit Weiten von 91,5 und 92,0 Metern auch am meisten zum Punktekonto bei, bei Hölzl klappte es mit 89,0 und 84,5 Metern hingegen wie schon in Ramsau (10.) nicht ganz nach Wunsch. Das ÖSV-Quartett war schon zur Halbzeit Dritter gewesen, der Rückstand wuchs in der Entscheidung aber noch an.

„Ansprechende Leistung gezeigt“

Kramer und ÖSV-Cheftrainer Harald Rodlauer zeigten sich mit dem dritten Platz sehr zufrieden. „Ich glaube jede hat ihr Bestes gegeben und gute Sprünge gezeigt. Meine Sprünge sind auch besser geworden – vor allem der zweite war etwas stabiler“, sagte Kramer. „Die Mädels haben eine ansprechende Leistung gezeigt. Es war nicht einfach zu springen, die Schanze hat ihre eigene Charakteristik. Aber sie haben das gut umgesetzt, was wir uns im Training erarbeitet und besprochen haben“, meinte Rodlauer. Eder („Meine Sprünge waren gut.“) fand den Team-Bewerb „richtig cool“.

Nach der fünfwöchigen Pause seit dem Saisonauftakt geht es nun vergleichsweise Schlag auf Schlag. Am Sonntag (14.00 Uhr, live ORF Sport +) steht in Slowenien ein Einzel-Bewerb auf dem Programm, vor den Weltmeisterschaften ab Ende Februar/Anfang März in Oberstdorf sind noch die Weltcup-Wochenenden in Titisee-Neustadt, Hinzenbach und Rasnov eingeplant.

Team-Bewerb in Lahti

Endstand:
1 Norwegen 1.024,2
Marius Lindvik 122,0/124,5
Daniel-Andre Tande 125,0/122,5
Robert Johansson 125,5/126,5
Halvor Egner Granerud 130,0/122,5
2 Polen 1.018,3
Piotr Zyla 123,0/126,0
Andrzej Stekala 129,0/124,0
Kamil Stoch 126,5/126,0
Dawid Kubacki 118,0/123,5
3 Deutschland 1.014,4
Pius Paschke 125,0/122,5
Martin Hamann 123,5/116,5
Markus Eisenbichler 126,5/125,5
Karl Geiger 125,0/129,0
4 Österreich 1.003,0
Michael Hayböck 121,0/121,5
Stefan Kraft 130,0/126,5
Philipp Aschenwald 125,0/127,5
Daniel Huber 115,5/123,0
5 Japan 957,3
Yukiya Sato 125,0/131,5
Yuken Iwasa 121,5/112,0
Keiichi Sato 120,0/118,0
Ryoyu Kobayashi 122,5/124,5
6 Slowenien 938,0
Bor Pavlovcic 123,0/121,5
Peter Prevc 130,5/121,5
Ziga Jelar 114,0/106,0
Anze Lanisek 121,5/123,0
7 Schweiz 792,8
Andreas Schuler 103,5/110,0
Sandro Hauswirth 108,5/105,0
Dominik Peter 109,5/112,0
Gregor Deschwanden 116,0/123,5
8 Finnland 772,0
Antti Aalto 117,5/112,5
Eetu Nousiainen 107,5/102,0
Jarkko Määtä 101,0/103,0
Niko Kytosaho 116,0/115,5
Nicht für zweiten Durchgang qualifiziert:
9 USA 310,1
Andrew Urlaub 94,1
Patrick Gasienica 104,0
Casey Larson 100,0
Decker Dean 103,5

Team-Bewerb in Ljubno

Endstand:
1 Slowenien (Klinec, Rogelj, Bogataj, Kriznar) 1.064,8
2 Norwegen (Kvandal, Björseth, Opsetz, Lundby) 1.046,9
3 Österreich 1.028,9
Daniela Iraschko-Stolz 88,0/86,0
Lisa Eder 85,0/85,5
Chiara Hölzl 89,0/84,5
Marita Kramer 91,5/92,0
4 Japan 989,6
5 Deutschland 968,0
6 Russland 925,6
7 Frankreich 882,1
8 Polen 864,6
Nicht für zweiten Durchgang qualifiziert:
9 Finnland 424,0
10 Tschechien 422,4
11 Kanada 406,7
12 USA 392,3
13 Rumänien 372,5