Lewis Hamilton (Mercedes) und Max Verstappen (Red Bull)
Reuters/Guglielmo Mangiapane
Formel 1

Hamilton kontra Red Bull in Imola

Das Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola hat am Samstag im Qualifying für den Grand Prix der Emilia Romagna den erwarteten Hundertstelkrimi erlebt. Lewis Hamilton hielt dabei Red Bull in Schach. Der siebenfache Weltmeister holte sich die 99. Polposition seiner Formel-1-Karriere. Für das Rennen scheinen aber die zweit- und drittplatzierten „Bullen“ in der besseren Position zu sein.

Hamilton landete am Ende 0,035 Sekunden vor Sergio Perez und 0,087 vor Max Verstappen. Der Niederländer erwischte im Finale aber keine fehlerfreie Runde. Im zweiten WM-Lauf am Sonntag (15.00 Uhr, live in ORF1, Übertragungsbeginn ist um 13.50 Uhr) will das Red-Bull-Duo Auftaktsieger Hamilton unter Druck setzen. Dessen Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas, im Vorjahr in Imola auf Pole und auch im Freitag-Training noch der Schnellste, kam in einer verpatzten Quali nicht über Platz acht hinaus.

In den prognostizierten Zweikampf zwischen Hamilton, der auf der 30. unterschiedlichen Formel-1-Strecke eine Poleposition eroberte, und Verstappen mischte sich Perez ein. Der 31-Jährige schaffte es vor dem 193. Grand-Prix-Start seiner Karriere erstmals in die erste Startreihe. Bereits in seinem zweiten Qualifying für Red Bull verwies der Mexikaner seinen hoch gehandelten Teamkollegen in die Schranken.

Hamilton holte Pole in Imola

Lewis Hamilton hat am Samstag den Krimi gegen die Red-Bull-Piloten im Qualifying für den Grand Prix in Imola für sich entschieden und startet am Sonntag aus der Poleposition.

Mercedes kämpft um Vormachtstellung

Verstappen musste sich erstmals seit mehr als zwei Jahren im Qualifying einem Stallrivalen beugen. Zuletzt war ihm das 2018 gegen Daniel Ricciardo passiert. „Kurve drei war schlampig, es war keine gute Runde“, meinte der Niederländer. „Es kann nicht jedes Mal so gut laufen. Aber wir haben zwei Autos auf unterschiedlichen Reifen. Mal schauen, wie wir das nützen können. Wir werden es Mercedes schwermachen.“

„Es ist unheimlich knapp mit den Ergebnissen“, sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff im ORF. Im Vorjahr sei man in Imola noch sechs Zehntelsekunden vorne gewesen. „Diese Marge ist weg.“ Das weiß auch die Konkurrenz. „Es ist eng, und ich glaube, es wird im Rennen auch eng“, sagte Red-Bull-Berater Helmut Marko. Für den Steirer könnte der Rückfall von Bottas im Qualifying für das „Bullen“-Duo sprechen: „Wir haben den Vorteil, zwei Autos vorne zu haben. Bottas ist doch weiter hinten.“

Hamilton: „Wir sind die Jäger“

Dennoch peilt Hamilton seinen zweiten Saisonsieg an, und auch sein Teamchef Wolff glaubt, dass der siebenfache Weltmeister den Unterschied machen kann. „Wir sind die Jäger“, sagte der siebenmalige Weltmeister dennoch. „Wir konzentrieren uns nur auf uns und versuchen alles – und noch ein bisschen mehr.“ Die Konkurrenz sei näher herangekommen.

Die Red Bulls können viel Druck auf Pole-Mann Lewis Hamilton machen. Auch, weil sie durch Teamarbeit strategisch im Vorteil sein können. Verstappen startet zudem wie Hamilton auf den haltbareren Mediums. Perez hingegen auf den schnelleren Soft-Reifen, weil er diese bereits im zweiten Qualiabschnitt verwendet hat. Er muss daher wohl früher an die Box kommen als die Konkurrenten mit Medium-Pneus. Das dürfte ebenfalls Auswirkungen auf die Renntaktik haben.

Was macht das Wetter?

Zusätzliche Dramatik könnte am Sonntag das Wetter bringen. Die Möglichkeit von Schauern besteht am Rennsonntag. Sie liegt für den Nachmittag bei rund 50 Prozent. „Es wird spannend, auch was das Wetter betrifft“, so Verstappen.

Unwägbarkeiten bieten auch die Fahrer selbst, die sich an dem Wochenende in Italien immer wieder Dreher und Crashs leisteten. Verstappen meinte – ob nun Regen oder nicht: „Im Rennen wird es sicher wieder eng werden.“

Grand Prix der Emilia Romagna in Imola

Startaufstellung:
1. Lewis Hamilton GBR Mercedes
2. Sergio Perez MEX Red Bull
3. Max Verstappen NED Red Bull
4. Charles Leclerc MON Ferrari
5. Pierre Gasly FRA Alpha Tauri
6. Daniel Ricciardo AUS McLaren
7. Lando Norris GBR McLaren
8. Valtteri Bottas FIN Mercedes
9. Esteban Ocon FRA Alpine
10. Lance Stroll CAN Aston Martin
11. Carlos Sainz ESP Ferrari
12. George Russell GBR Williams
13. Sebastian Vettel GER Aston Martin
14. Nicholas Latifi CAN Williams
15. Fernando Alonso ESP Alpine
16. Kimi Räikkönen FIN Alfa Romeo
17. Antonio Giovinazzi ITA Alfa Romeo
18. Mick Schumacher GER Haas
19. Nikita Mazepin RUS Haas
20. Yuki Tsunoda JPN Alpha Tauri