In den Tagen vor dem dritten Saisonlauf suchte der Serienweltmeister und WM-Spitzenreiter etwas Ablenkung vom Titelduell mit Herausforderer Max Verstappen. „Verzeiht all die Fehler, ich bin wirklich nicht gut“, schrieb Hamilton zu einem Video, in dem er auf einer Gitarre spielt, die ihm die Poplegende David Bowie einst geschenkt hatte. Perfektion verlangt er sich nur in seinem Mercedes ab.
Das Qualifying – diese Jagd am absoluten Limit nach der perfekten Rundenzeit, der Kampf von Mensch und Maschine gegen die Uhr in einem kurzen Zeitfenster – ist Hamiltons Reich. „Hammertime“ heißt das dann, es ist fast so etwas wie eine eigene Kunstform des Champions.
Formel 1: Positive Reaktionen auf neues Qualiformat
Im Vorfeld des Formel-1-Wochenendes in Portimao hat die FIA das erste von drei geplanten Sprint-Rennen für Mitte Juli in Silverstone fixiert. Das neue Qualifying-Format stößt im Fahrerlager auf positives Echo.
Grenzüberschreitende Erfahrung
Hamilton, dem große Worte und der Glaube an Gott nicht fern sind, beschreibt diese Momente nicht selten als außerirdische Erfahrung, als Schritt über die Grenze des vermeintlich Möglichen. „Unter dem Helm liegt das komplexe Schlachtfeld des Geistes. Zerbrechlich, feindlich, friedvoll, liebevoll und leidenschaftlich“, dichtete er neulich, als er in Imola zum 99. Mal der Schnellste im Qualifying war.
„Ich sage mir selbst: Ich bin nur ein Gefäß für Licht und Liebe, ich kann alles sein, ich bin mutig, ich bin stark, ich habe unermessliche Kraft“, ließ Hamilton seine Millionen Fans in den sozialen Netzwerken wissen und rief ihnen zu: „Du kannst alles mit deinem Geist überwinden.“ Geholfen hat natürlich auch, dass der siebenfache Weltmeister – mit 96 Siegen auch in dieser Hinsicht Rekordhalter vor Schumacher (91) – in den vergangenen Jahren zumeist in einem überlegenen Auto saß.
Das ist in dieser Saison anders. Red Bull und Verstappen waren in den ersten beiden Rennen auf Augenhöhe, der Weg zum achten WM-Titel könnte für Hamilton ziemlich beschwerlich werden. Beim Auftakt in Bahrain quetschte sich der Weltmeister noch zum Sieg, in Imola rettete er trotz eines seltenen Patzers mit viel Glück Platz zwei.