Villarreal’s Gerard Moreno und Arsenal’s Pablo Mari im Zweikampf
AP/Alberto Saiz
Europa League

Nur ein „U-Boot“ steht England noch im Weg

Neben dem Endspiel der Champions League könnte auch das Finale der UEFA Europa League so wie zuletzt 2019 zu einer rein englischen Angelegenheit werden. Dem kompletten Triumph der Premier-League-Vertreter steht jedoch ein „Gelbes U-Boot“ im Weg. Denn während Manchester United am Donnerstag mit einem beruhigenden 6:2-Vorsprung ins Halbfinal-Rückspiel bei der AS Roma geht, steht Arsenal daheim in London gegen Villarreal nach dem 1:2 im Hinspiel unter Zugzwang.

„El Submarino Amarillo“ aus Villarreal hat nicht nur den Sieg im Hinspiel, sondern auch einen echten Experten in der Europa League auf seiner Seite. Trainer Unai Emery hatte von 2014 bis 2016 den FC Sevilla dreimal zum Sieg geführt und danach ausgerechnet auch mit dem kommenden Gegner Arsenal 2019 das jüngste englische Endspiel erreicht. Damals zogen die „Gunners“ allerdings gegen den Londoner Lokalrivalen FC Chelsea mit 1:4 klar den Kürzeren. In der Champions League standen sich damals der FC Liverpool und Tottenham Hotspur im Endspiel gegenüber.

Nun strebt der Baske gegen seinen Ex-Club seine fünfte EL-Finalteilnahme und mit dem Verein aus der Nähe von Valencia den ersten großen Titel an. Bei Villarreal geht man mit dem großen Ziel vor Augen trotz des Vorsprungs mit großer Vorsicht ins Rückspiel. „Es ist wichtig, dass wir eine klare Idee haben, was zu tun ist. Wir haben einen Vorteil, aber werden Situationen vorfinden, die alles ändern können. Es wird nicht leicht werden“, sagte Emery. Villarreal reiste mit einer Serie von neun Siegen en suite in der Europa League auf die Insel. Auf dem Weg ins Halbfinale konnten die Spanier auch im Sechzehntelfinale vom FC Salzburg (2:0, 2:1) nicht gestoppt werden.

Villarreal Trainer Unai Emery mit Geronimo Rulli
Reuters/Pablo Morano
Emery (l.) fand in der Europa League bisher oft das richtige Erfolgsrezept

Letzte Chance für Arsenal

Allerdings: Arsenal hat die bisherigen zwei K.-o.-Duelle mit dem „Gelben U-Boot“ – jedoch in der Champions League – 2006 und 2009 gewonnen. Dank des Elfertores von Nicolas Pepe sind die Chancen auch nun gut. Der Druck liegt aber deutlich aufseiten der Engländer. Während Villarreal als Sechster in Spanien auch kommende Saison im Europacup zu sehen wäre, geht es für Arsenal in der Europa League um einiges. Als Neunter der Premier League liegt der Club außerhalb der internationalen Startplätze. Mit einem Finalsieg im zweithöchsten europäischen Clubbewerb wäre auch ein Fixplatz in der kommenden Champions League verbunden.

Mikel Arteta steht demnach unter Beobachtung. Der spanische Trainer aufseiten der Engländer kann auf Angreifer Pierre-Emerick Aubameyang setzen, der sich von seiner Malaria-Erkrankung erholt hat. „Morgen ist ein großer Augenblick für den Club, wegen allem, was in den vergangenen zwei Jahren passiert ist, all dieser Inkonsistenz. Es wäre sehr wichtig, wenn wir ins Finale vorstoßen und die Trophäe gewinnen könnten“, gab Arteta zu. Von Spekulationen über den Verkauf des Clubs wolle man sich nicht irritieren lassen. „Der beste Weg, dem Club zu helfen, sind Siege“, meinte Arteta.

United plagen andere Sorgen

In Rom steht zwei Tage nach Manchester City in der Champions League auch der zweite Club aus Manchester vor dem Finaleinzug. Die „Red Devils“ haben die Europa League 2017 unter Jose Mourinho schon einmal gewonnen. Der Portugiese wird ab Sommer die Roma betreuen. Seine Tipps werden den Italienern aber wohl nicht mehr helfen. Die Römer plagen sich auch mit Verletzungssorgen. United beschäftigte die vergangenen Tage eher der Unmut der Fans über die US-Besitzer. In einem offenen Brief an Geschäftspartner der Glazer-Familie schrieb eine Fangruppierung nun, dass man deren Produkte boykottieren werde. Sie seien „legitime Ziele“ der weltweiten Anhängerschaft.