RedBull Pilot Max Verstappen beim Rennen in Monaco.
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Formel 1

Verstappen rast zur WM-Führung in Monaco

Max Verstappen hat am Sonntag den Grand Prix von Monaco gewonnen. Der Red-Bull-Pilot setzte sich mit einem Start-Ziel-Sieg vor Carlos Sainz (Ferrari) und Lando Norris (McLaren) durch. Der Niederländer profitierte zunächst vom Fiasko von Ferrari-Pilot Charles Leclerc, der Polesetter konnte bei seinem Heimrennen nicht starten. Weil auch Mercedes ein schwarzes Wochenende erlebte, jubelte Verstappen erstmals über die WM-Führung.

Für den 23-Jährigen war es der zwölfte Sieg, der erste im Fürstentum. Red Bull konnte hier den fünften Erfolg feiern. Vor einem Jahr war der Motorsportklassiker der Coronavirus-Pandemie zum Opfer gefallen. In der WM-Wertung hat Verstappen (105 Punkte) die Führung von Lewis Hamilton (101) übernommen, der nach einem verpatzten Qualifying als Sechster gestartet war und im Rennen noch um einen Platz zurückfiel.

Sein Teamkollege Valtteri Bottas musste nach 31 Runden und dem ersten Boxenstopp vor den Augen von US-Tennisstar Serena Williams, die später die Zielflagge schwenkte, aufgeben. Das rechte Vorderrad hatte sich nicht gelöst, das Rennen endete für den Finnen. Hamilton rettete mit der schnellsten Rennrunde noch einen zusätzlichen Punkt.

Verstappen gewinnt Grand Prix von Monaco

Max Verstappen hat am Sonntag den Grand Prix von Monaco gewonnen und damit die Führung in der Weltmeisterschaft übernommen.

Verstappen jubelt auf ganzer Linie

Für Verstappen war es ein Triumph auf ganzer Linie. „Es ist etwas Besonderes, zumal es überhaupt mein erstes Podium hier ist. Von einem Sieg in Monaco habe ich schon als kleiner Bub geträumt“, jubelte Verstappen nach seinem Premierentriumph in Monte Carlo.

Der Niederländer sprach von einem „fantastischen Rennen“, bei dem man fokussiert bleiben müsse. „Du weißt nie, was passiert, es ging vor allem darum, auf die Reifen aufzupassen.“ Hinsichtlich der WM-Führung blieb Verstappen auch cool: „Es ist noch eine lange Saison.“

Max Verstappen (RedBull) zusammen mit Carlos Sainz Jr (Ferrari), Lando Norris (McLarren) und Prinz Albert II von Monaco bei der Siegerehrung.
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Erster Sieg in Monaco und erstmals die WM-Führung übernommen: Verstappen jubelte auf ganzer Linie

Sainz sprach angesichts des Fiaskos rund um seinen Teamkollegen Leclerc von einem „sehr guten Ergebnis“ für Ferrari. „Das Team hat das Podium verdient“, so der Spanier. Auch Norris jubelte als Dritter über „ein starkes Wochenende“, mit dem er nicht gerechnet habe.

Verstappen wehrt Bottas-Startangriff ab

Wegen des Fehlens von Leclerc hatte der auf Startplatz drei stehende Bottas freie Bahn nach vorne, als es losging. Dem Finnen gelang der bessere Start, aber Verstappen zog sofort nach rechts und machte mit seinem Red Bull vor der ersten Kurve die Tür zu. Es war letztlich das entscheidende Manöver in einem sonst relativ ereignislosen Rennen.

Verstappen führte das Feld vor Bottas, Sainz und Norris zurück zu Start-Ziel. 30 Runden lang tat sich nichts, ehe Hamilton mit dem Wechsel auf die harten Reifen an die Box kam. Hamilton war sauer, weil er nach seinem frühen Stopp eine weitere Position verloren hatte, was er am Funk laut kritisierte. Darauf folgte das Bottas-Drama.

Perez rückt vor

Red Bull legte bei Verstappen einen perfekten Reifenwechsel hin. Größter Profiteur der Wechselei auf die harten Reifen war aber dessen Teamkollege Sergio Perez, der mit seinem Overcut in der 35. Runde von Position acht auf vier vorrückte. Der Mexikaner half so mit, dass Red Bull Racing auch in der Teamwertung Rang eins übernahm.

Auch Sebastian Vettel profitierte vom frühen Stopp Hamiltons und sorgte für einen persönlichen Lichtblick. Der ehemalige Red-Bull-Champion wurde Fünfter und holte so erstmals WM-Punkte im Aston Martin. Der Deutsche wurde zum „Fahrer des Tages“ gewählt.

Leclercs Fiasko im Fokus

Ereignisreicher als das Rennen war das Fiasko um Leclerc: Der Polesetter, der am Ende des Qualifyings einen Crash verzeichnet hatte und bis Mittag um die Pole zittern musste, konnte doch nicht starten. War drei Stunden vor dem Start hinsichtlich eines befürchteten Getriebetauschs „Entwarnung“ gegeben worden, musste der Monegasse am Sonntag in der Einführungsrunde mit seinem doch defekten Ferrari zurück an die Box.

Enttäuschter Ferrari Pilot Charles Leclerc.
AP/Luca Bruno
Ein verpatztes Wochenende: Leclerc konnte am Ende sein Heimrennen doch nicht bestreiten

Ferrari versuchte vergeblich, das Problem am Auto zu beheben. Leclerc musste wegen einer gebrochenen Antriebswelle vorzeitig aufgeben. „No, no, no“, stöhnte er in den Funk und griff sich mit beiden Händen an den Helm, als sein Auto in der Runde zur Startaufstellung offensichtliche Probleme machte. Der 23-Jährige hatte am Samstag kurz vor Ende des Qualifyings, in dem er Bestzeit erzielt hatte, sein Auto bei einem Unfall beschädigt. Sofort war befürchtet worden, dass ein verbotener Getriebetausch zu einer Rückversetzung führen könnte.

GP von Monaco in Monte Carlo

Endstand (78 Runden zu je 3,337 km = 260,286 km):
1. Max Verstappen NED Red Bull 1:38:56,820
2. Carlos Sainz ESP Ferrari + 8,968
3. Lando Norris GBR McLaren 19,427
4. Sergio Perez MEX Red Bull 20,490
5. Sebastian Vettel GER Aston Martin 52,591
6. Pierre Gasly FRA Alpha Tauri 53,896
7. Lewis Hamilton GBR Mercedes 1:08,231
8. Lance Stroll CAN Aston Martin 1 Runde
9. Esteban Ocon FRA Alpine 1 Runde
10. Antonio Giovinazzi ITA Alfa Romeo 1 Runde
11. Kimi Räikkönen FIN Alfa Romeo 1 Runde
12. Daniel Ricciardo AUS McLaren 1 Runde
13. Fernando Alonso ESP Alpine 1 Runde
14. George Russell GBR Williams 1 Runde
15. Nicolas Latifi CAN Williams 1 Runde
16. Yuki Tsunoda JPN Alpha Tauri 1 Runde
17. Nikita Mazepin RUS Haas 3 Runden
18. Mick Schumacher GER Haas 3 Runden

Out: Valtteri Bottas (FIN/Mercedes)

Nicht am Start: Charles Leclerc (MON/Ferrari)

Schnellste Runde: Hamilton 1:12,209 (71.)