„Von der Qualität unserer Spieler, wenn man mal anschaut, wo sie spielen, muss man einfach sagen, haben sie auch die Qualität, gegen Italien, Spanien, Frankreich, Belgien zu bestehen. Ich bin da sehr zuversichtlich“, stellte Flick in Skopje fest. „Wir müssen uns entwickeln bis zur WM“, sagte der mit fünf Siegen bei einem Torverhältnis von 18:1 gestartete Nachfolger von Joachim Löw. Ähnlich äußerte sich DFB-Direktor Oliver Bierhoff. „Wir sind an einem guten Punkt“, meinte der 53-Jährige.
Bis zur EM müsse man aber an der einen oder anderen Stelle schrauben. „Wie weit wir dann sind, weiß ich nicht. Aber ich weiß auf jeden Fall, mit dieser Mentalität ist einiges machbar", betonte Flick. Mann des Abends in Skopje war Timo Werner, der mit zwei Toren (70., 73.) eine Antwort auf die teilweise harsche Kritik an ihm als Stürmer nach dem 2:1 gegen Rumänien gab. Auch der Chelsea-Spieler merkte mit Blick auf die WM selbstbewusst an: „Wenn man für Deutschland spielt, ist das Ziel immer, Titel zu gewinnen.“

Geduldsprobe bis zum Führungstreffer
Gegen Nordmazedonien musste sich die DFB-Elf zunächst aber in Geduld üben. Kai Havertz (50.) hatte erst nach der Pause das 1:0 für den Favoriten erzielt. Nach dem Doppelpack von Werner rundete Youngster Jamal Musiala (83.) den Sieg mit seinem ersten Länderspieltor ab und ist nun der zweitjüngste Torschütze im DFB-Trikot. Musiala traf im Alter von 18 Jahren und 227 Tagen. Jünger war nur Marius Hiller vor mehr als einem Jahrhundert (im April 1910) im Alter von 17 Jahren und 241 Tagen.
Deutschlands abschließenden Qualipartien im November gegen Liechtenstein und in Armenien können schon der WM-Vorbereitung zugeordnet werden. Zu einer realistischen Einordnung des Geleisteten rief vorab DFB-Direktor Oliver Bierhoff auf. „Das Ergebnis braucht man in der Gruppe auch nicht überzubewerten“, sagte er angesichts der international nicht erstklassigen Gegner. Beim 2:1 gegen Rumänien hatte sich Deutschland zuletzt geplagt.
Die WM-Gruppen werden nach dem Play-off im kommenden Frühjahr ausgelost. Der vierfache Weltmeister wird dann nach derzeitigem Stand wohl nicht im Topf der acht besten Teams gesetzt sein. Die FIFA soll planen, die Weltrangliste wieder als wesentliches Kriterium heranzuziehen. Neben Gastgeber Katar landen die bestplatzierten sieben Teams im ersten Topf. Das sind derzeit Belgien, Brasilien, England, Frankreich, Italien, Argentinien und Portugal. Die Endrunde findet von 21. November bis 18. Dezember 2022 statt.