Piste in Lake Louise in Kanada
Reuters/USA Today Sports/Eric Bolte
Ski alpin

Rennen in Kanada lösen Impfwelle aus

Nicht nur Zuschauer sind am nächsten Wochenende beim Weltcup-Auftakt in Sölden nach den CoV–bedingten „Geisterrennen“ der vergangenen Saison wieder erlaubt. Starten dürfen bei den Riesentorläufen dank „3-G-Regel“ auch „nur Getestete“. Anders ist das in Kanada, was unter den Athleten für eine Impfwelle sorgt, weil sie sonst nicht zu den Speed-Rennen reisen dürften.

In Kanada wird trotz aller Urgenzen des Internationalen Skiverbandes (FIS) im Gegensatz zu den USA, wo ein spezielles Einladungsschreiben sowie ein PCR-Test genügen, weiterhin eine komplette Immunisierung – zumindest zwei Stiche – verlangt. Und weil in Lake Louise diesmal auch bei den Herren gleich drei Speed-Rennen stattfinden, ist eine Teilnahme für die Wahrung der Weltcup-Chancen wohl wichtig. Also wird geimpft.

„Man hat lange hin und her diskutiert. Die neue FIS-Führung hat aber dann entschieden, trotzdem in Kanada zu fahren“, sagte FIS-Herren-Renndirektor Markus Waldner. Der Südtiroler ist der Meinung, dass für die durchgehende Teilnahme am Weltcup eine Impfung aber letztlich ohnehin unerlässlich sei.

FIS-Renndirektor Markus Waldner
GEPA/Christian Walgram
Für FIS-Renndirektor Markus Waldner gibt es zur Impfung keine Alternative

Impfung erleichtert vieles

Die FIS schreibe zwar ihren Athleten keine Impfung vor – FIS-Passport und PCR-Tests nicht älter als 72 Stunden genügen –, es gehe aber um die Einreise in die jeweiligen Länder, von denen der Weltcup auf seiner Tour rund ein Dutzend besuchen wird. Und jedes Land hat seine eigenen Verordnungen.

„Irgendwann braucht man die Impfung sowieso“, gab sich Waldner überzeugt. „Die Maßnahmen können ja jederzeit strikter werden, weil sich die Protokolle ändern. Und Olympia in China geht sowieso nicht ohne komplette Impfung.“ Außerdem gäbe es etwa in langen Abfahrtswochen das Problem, dass Ungeimpfte nach 72 Stunden einen weiteren PCR-Test benötigen würden.

„Alle lassen sich impfen“

Dass laut Waldner 20 oder gar mehr Alpin-Herren zuletzt noch nicht vollständig geimpft waren, ändert sich offenbar gerade. „Einige haben lange gewartet wegen der Kanada-Sache. Aber mittlerweile hat man bei Damen und Herren und Topfahrern verstanden, dass man geimpft sein muss, wenn man mitfahren will“, sagte Waldner.

Die Franzosen etwa, inklusive Weltcup-Titelverteidiger Alexis Pinturault, aber auch Italiener und Österreicher hätten die Situation geklärt und im Griff. „Alle lassen sich impfen, damit sie reibungslos in den Winter starten können“, so Waldner.

Trotzdem käme es weiter stark auf Eigenverantwortung an. „Im Vorjahr waren wir alleine auf dem Berg. Dort sind wir jetzt zwar eh weiter in unserer ‚Blase‘, im Ort und in den Hotels treffen wir nun aber mit dem Wintertourismus zusammen“, sagte Waldner. „Die Möglichkeit einer Infektion ist also trotzdem immer da. Und bist du positiv, fährst du nicht mehr mit.“