Anze Lanisek
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Skispringen

Lanisek feiert ersten Weltcup-Sieg

Anze Lanisek hat am Sonntag in Ruka bei wechselnden Windverhältnissen sein erstes Weltcup-Springen gewonnen. Der Slowene setzte sich im zweiten Bewerb an diesem Wochenende in Finnland vor den beiden Deutschen Karl Geiger und Markus Eisenbichler durch. Der Österreicher Stefan Kraft lieferte im zweiten Durchgang eine starke Aufholjagd und landete noch auf Rang sieben.

Der Salzburger war nach dem ersten Durchgang nur 26. gewesen, hatte in der Entscheidung aber klar bessere Windverhältnisse und sprang mit 138,5 Metern zu 284,0 Punkten. Kraft hatte nach seinem 138,5-Meter-Satz lange geführt, letztlich fehlten dem Vortagesvierten 21,2 Zähler auf das Podest.

Unmittelbar hinter ihm auf Platz acht landete mit seinem Tiroler Landsmann Manuel Fettner der Halbzeitfünfte. Alle Österreicher hatten sich für das Finale qualifiziert, wurden im zweiten Durchgang aber teils Opfer der wechselhaften Bedingungen.

Kraft mit Aufholjagd im Finale

Stefan Kraft verbesserte sich im zweiten Durchgang vom 26. Rang auf den siebenten Platz.

Lanisek behält die Nerven

Lanisek behielt bei den schwierigen Umständen die Nerven, vor seinem finalen Sprung war längere Zeit unterbrochen. Nachdem er im ersten Durchgang mit 147,0 Metern nur einen halben Meter unter dem Schanzenrekord geblieben war, setzte er sich schließlich 1,6 Punkte vor Geiger durch. Dem reichte sein zweiter Platz, um seine Weltcup-Führung auf nun 53 Zähler Vorsprung aufzubauen. Eisenbichler lag 6,7 Punkte hinter Lanisek.

Erster Weltcup-Sieg für Lanisek

Stark wechselnder Wind beeinflusste die zweite Einzelkonkurrenz der Skispringer in Ruka. Stefan Kraft profitierte davon im zweiten Durchgang und machte einen Riesensatz von Platz 26 auf Rang sieben. Der Slowene Anze Lanisek durfte über seinen Premierensieg im Weltcup jubeln.

Kraft war „ein bisschen verkrampft“

„Es war schwierig und ein bisschen verkrampft, aber auch kein schlechter Sprung“, sagte Kraft im ORF-Interview zu seinen Sprüngen. Noch fehle ihm ein wenig auf die Topleute. „Die Flugbalance im ersten Drittel passt noch nicht ganz. Wenn das ein bisschen besser zusammenläuft, kann ich vorne mitspringen.“

Fettner bilanzierte positiv: „Der erste Sprung war richtig lässig, im zweiten war ich ein wenig spät. Trotzdem bin ich sehr zufrieden mit dem achten Platz.“ Der 36-Jährige glaubt, dass schon nächstes Wochenende in Wisla mehr drinnen sein könnte. Markus Schiffner wurde für seine Ansprüche guter 13. Aufholbedarf haben die anderen ÖSV-Aktiven, auch wenn sie es alle ins Finale geschafft haben. Daniel Huber, Daniel Tschofenig Philipp Aschenwald und Jan Hörl wurden 17., 21., 28. und 29.

Gemischte Bilanz von Widhölzl

ÖSV-Chefcoach Andreas Widhölzl lobte Kraft, Fettner und Schiffner, speziell Hörl und Huber würden aber ihre guten Trainingsleistungen nicht in den Wettkampf umsetzen. „Grundsätzlich können sie es. Es geht darum, dass sie die Coolness aus dem Training auch im Wettkampf haben. Es ist nicht vom Springerischen oder materialtechnisch, es ist eher die (fehlende, Anm.) Lockerheit im Kopf.“ Widhölzl räumte aber auch ein, dass es schwierige Verhältnisse gewesen seien.

Vortagessieger Ryoyu Kobayashi war bei der mit einigen Unterbrechungen abgelaufenen Konkurrenz nicht dabei, der Japaner war positiv auf Covid-19 getestet worden. Alle seine Teamkollegen wurden negativ getestet und durften daher teilnehmen. Wie am Vortag nicht dabei war Halvor Egner Granerud. Der norwegische Weltcup-Titelverteidiger verpasste erneut die Qualifikation, diesmal als 58. um gleich 13,4 Punkte.

Weltcup-Springen in Ruka

Endstand
1. Anze Lanisek SLO 147,0/135,0 311,9
2. Karl Geiger GER 138,0/142,5 310,3
3. Markus Eisenbichler GER 145,0/135,5 305,2
4. Marius Lindvik NOR 138,5/138,5 297,5
5. Cene Prevc SLO 143,0/136,0 296,8
6. Peter Prevc SLO 142,0/134,0 288,2
7. Stefan Kraft AUT 123,0/138,5 284,0
8. Manuel Fettner AUT 139,5/128,0 281,8
9. Stephan Leyhe GER 126,0/139,5 281,6
10. Andreas Wellinger GER 132,5/138,5 281,5
11. Killian Peier SUI 132,0/133,0 277,1
12. Danil Sadreew RUS 135,0/140,0 276,4
13. Markus Schiffner AUT 133,0/133,5 273,5
14. Daiki Ito JPN 128,5/132,5 271,3
15. Junshiro Kobayashi JPN 135,0/129,5 271,2
16. Evgenii Klimow RUS 131,5/134,0 271,0
17. Daniel Huber AUT 131,5/134,0 269,5
18. Artti Aigro EST 131,0/133,0 268,0
19. Gregor Deschwanden SUI 134,0/132,5 267,1
20. Timi Zajc SLO 140,5/120,5 265,0
21. Daniel Tschofenig AUT 129,5/127,0 261,5
22. Roman Trofimow RUS 133,0/129,0 261,4
23. Jakub Wolny POL 130,0/132,0 260,1
24. Constantin Schmid GER 128,0/120,5 257,5
25. Anders Fannemel NOR 137,5/124,0 253,4
26. Daniel Andre Tande NOR 129,5/114,5 242,6
27. Piotr Zyla POL 140,0/112,0 236,9
28. Philipp Aschenwald AUT 134,5/114,5 231,9
29. Jan Hörl AUT 128,0/104,5 226,6
30. Fredrik Villumstad NOR 134,5/103,0 216,6
Nicht für das Finale qualifiziert u.a.:
33. Simon Ammann SUI 127,0 127,9
41. Kamil Stoch POL 121,5 120,4
44. Dawid Kubacki POL 125,5 115,9
Nicht für den Bewerb qualifiziert: Egner Granerud (NOR)