Gladbach-TrainerAdi Hütter
APA/dpa/Marius Becker
Fußball

Hütter genießt weiter Rückendeckung

Die „Hütter raus“-Rufe im Borussia-Park waren am Mittwoch unüberhörbar. Doch sie kamen aus dem Block der Frankfurter Fans, die ihrem ehemaligen Coach nicht verziehen haben, dass er den Club im Sommer verlassen hat. „Damit habe ich mich nicht beschäftigt“, sagte Gladbachs Cheftrainer Adi Hütter, der in den eigenen Reihen auch nach der vierten Niederlage und mittlerweile akuten Abstiegssorgen weiterhin Rückendeckung genießt.

Eine Trainerdiskussion um Hütter bezeichnete Sportdirektor Max Eberl bereits als „absurd“, daran ändert auch die unglückliche 2:3-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt am Mittwoch nichts. Für Hütter war es ein bitterer Abend, denn gegen seinen Ex-Club mit Nachfolger Oliver Glasner hätte er lieber Glückwünsche als Mitleid von seinen ehemaligen Spielern erhalten. „Das war eine unverdiente Niederlage“, betonte der 51-jährige Coach nach dem nächsten Rückschlag.

Vier Niederlagen in Folge, dabei 17 Gegentreffer und nur noch einen Punkt vor dem Relegationsplatz. Der Trainer hat seinen Anteil an dem Absturz, aber er ist gewiss nicht das Problem: Die Mannschaft offenbart Schwächen, wie sie schon unter Hütters Vorgänger Marco Rose zu sehen waren. Im Frühjahr hagelte es unter dem heutigen Dortmund-Coach sieben Pflichtspielniederlagen in Serie – Rose blieb trotzdem.

Auch bei Hütter stehen die Zeichen auf Verbleib, zumal der Club 7,5 Millionen Euro für den Vorarlberger auf den Tisch gelegt hat. Eberl weiß, dass Hütter mit seiner Ruhe und Erfahrung nicht den Kopf verlieren und Lösungen finden wird. „Wenn die Mannschaft so arbeitet, werden wir da auch wieder rauskommen“, sagte der Chefcoach. Für ihn spricht auch, dass er sich nicht permanent über die schwierige Personalsituation beklagt. Gegen Frankfurt fehlten mit Jonas Hofmann, Lars Stindl und Nico Elvedi drei wichtige Stammspieler. Andere laufen ihrer Form hinterher. Der noch nicht voll fitte ÖFB-Teamspieler Stefan Lainer saß wie sein Landsmann Hannes Wolf auf der Ersatzbank.

Hütter sieht Reaktion der Mannschaft

Spielern, deren Verträge zum Saisonende auslaufen, wird teilweise vorgeworfen, dass sie sich mehr mit ihrer persönlichen Zukunft beschäftigen als mit dem Verein. Hütter will den Kader im Winter „durchforsten“, wie er ankündigte. Die Fans, von denen statt der erlaubten 15.000 nur etwas mehr als 10.000 gekommen waren, honorierten das Engagement der Mannschaft trotz aller Fehler mit Applaus. „Sie haben gesehen, dass die Mannschaft eine Reaktion gezeigt und alles gegeben hat. Das lässt uns mit einem guten Gefühl ins nächste Spiel gehen“, sagte Hütter vor der Partie in Hoffenheim.

Deutsche Bundesliga, 16. Runde

Mittwoch:

Mönchengladbach – Frankfurt 2:3 (1:1)

Tore: Neuhaus (6.), Bensebaini (54./Elfmeter) bzw. Borre (45.), Lindstrom (50.), Kamada (55.)

Gelb-Rote Karte: Tuta (70./Frankfurt)

Gladbach: Lainer, Wolf Ersatz, Trainer Hütter
Frankfurt: mit Hinteregger, ohne Ilsanker (krank), Trainer Glasner

Dortmund – Fürth 3:0 (1:0)

Tore: Haaland (33./Elfmeter, 82.), Malen (89.)

Leverkusen – Hoffenheim 2:2 (1:0)

Tore: Schick (37., 63.) bzw. Stiller (80.), Dabbur (83.)

Gelb-Rote Karte: Diaby (92./Leverkusen)

Leverkusen: ohne Baumgartlinger (verletzt)
Hoffenheim: mit Grillitsch, Baumgartner bis 68., Posch Ersatz

Augsburg – Leipzig 1:1 (0:1)

Tore: Caligiuri (86./Elfmeter) bzw. Silva (19.)

Augsburg: Gregoritsch bis 66.
Leipzig: Laimer bis 46.

Union Berlin – Freiburg 0:0

Union: mit Trimmel
Freiburg: mit Lienhart

Dienstag:

Stuttgart – Bayern München 0:5 (0:1)

Tore: Gnabry (40., 53., 74.), Lewandowski (69., 72.)

Stuttgart: ohne Kalajdzic (verletzt)
Bayern: ohne Sabitzer (verletzt)

Wolfsburg – Köln 2:3 (1:1)

Tore: Nmecha (8.), Weghorst (51.); Modeste (34., 89.), Uth (73.)

Wolfsburg: ohne Schlager, Pervan Ersatz Köln: Kainz und Schaub bis 71., ohne Ljubicic (verletzt)

Mainz – Hertha BSC 4:0 (2:0)

Tore: Lee Jae-Sung (19.), Hack (41.), Widmer (49.), Boetius (79.)

Mainz: Onisiwo bis 63., Stöger ab 77., Nemeth Ersatz

Bielefeld – Bochum 2:0 (0:0)

Tore: Okugawa (51.), Wimmer (69.)

Bielefeld: mit Prietl, Schöpf bis 90., Wimmer bis 79. (Tor zum 2:0/69.)

Tabelle: