Ski alpin

Hector lässt Schweden im RTL jubeln

Für die schwedischen Damen ist am Mittwoch eine sieglose Zeit von fast fünf Jahren zu Ende gegangen. Sara Hector verteidigte beim zweiten Riesentorlauf in Courchevel ihre Zwischenführung erfolgreich und setzte sich 0,35 Sekunden vor Vortagessiegerin Mikaela Shiffrin durch. Auf Rang drei landete die Italienerin Marta Bassino (+0,60). Die ÖSV-Damen zeigten sich mannschaftlich geschlossen und brachten sieben von acht Läuferinnen in die Weltcup-Punkte. Beste Österreicherin wurde Ramona Siebenhofer als Siebente (+1,54).

Zum großen Feiertag für Schweden wurde das letzte Damen-Rennen vor der kurzen Weihnachtspause. Hector, die am Dienstag Zweite wurde und 24 Stunden später erstmals in ihrer Karriere als Führende in eine Entscheidung ging, wehrte den Angriff der zur Halbzeit drittplatzierten Shiffrin ab und holte sieben Jahre nach ihrem RTL-Triumph in Kühtai ihren zweiten Weltcup-Sieg.

Die 29-Jährige ist auch die erste Schwedin seit dem Erfolg von Frida Hansdotter am 10. Jänner 2017 im Flachau-Slalom, die ein Weltcup-Rennen für sich entscheiden konnte. „Es ist unglaublich. Ich kann es nicht verstehen. Ich bin so stolz und glücklich. Ich habe gekämpft. Es war schwierig. Ich war den ganzen Tag nervös, weil viele Sachen im Skifahren schiefgehen können. Es war eng. Ich bin so glücklich, dass ich es geschafft habe“, jubelte Hector im ORF-Interview.

1. Sara Hector (SWE)
2. Mikaela Shiffrin (USA)
3. Marta Bassino (ITA)

Shiffrin zieht mit Moser-Pröll gleich

Shiffrin verpasste ihrerseits den dritten Sieg im dritten Saison-RTL. Die US-Amerikanerin zeigte sich aber mit Platz zwei zufrieden, baute sie doch damit ihre Führung im Gesamtweltcup auf Sofia Goggia, die im zweiten Durchgang ausschied, auf 115 Punkte aus. Mit ihrem 114. Weltcup-Podest zog Shiffrin in der ewigen Bestenliste mit Annemarie Moser-Pröll gleich. Von der in dieser Statistik führenden Lindsey Vonn trennen die 26-Jährige aber noch 23 weitere Stockerlplätze.

„Im Vergleich zu gestern war es nicht so sauber. Ich musste mich zurückkämpfen. Es war ein harter Tag. Ich bin sehr glücklich mit dem zweiten Platz. Sara Hector ist ein unglaubliches Rennen gefahren“, gratulierte Shiffrin, die am Dienstag mit einem Vorsprung von 0,86 Sekunden gewonnen hatte, der Schwedin.

Eine ebenfalls sehr zufriedene Dritte auf dem Siegerfoto war Bassino. Die Italienerin, die in der letzten Saison die RTL-Kristallkugel geholt hatte, kam nach zwei Ausfällen erstmals in dieser Saison ins Ziel und dann gleich auf das Podest. „Ich bin wirklich glücklich. Ich brauchte ein Resultat wie dieses nach den zwei Ausfällen davor. Der Podestplatz gibt mir Selbstvertrauen. Ich weiß, dass ich mit den Schnellsten mithalten kann“, sagte Bassino.

Jubel der Topplatzierten im zweiten Courchevel-RTL, Mikaela Shiffrin (USA), Sara Hector (Schweden) und Marta Bassino (Italien)
GEPA/Mario Buehner
Mikaela Shiffrin, Sara Hector und Marta Bassino strahlten auf dem Siegerfoto um die Wette

Siebenhofer und Brunner in Top Ten

Für die ÖSV-Damen war das Podest 0,76 Sekunden entfernt. Siebenhofer konnte sich aber nach Rang acht am Dienstag von der Platzierung her leicht steigern und wurde erneut beste Österreicherin. „Ich glaube, drei Ergebnisse in den Top Ten ist sehr solide. Es ist aber noch was drinnen. Der zweite Durchgang war ein echter Kampf“, sprach die 30-jährige Salzburgerin die immer schlechter werdende Piste in der Entscheidung an.

Der zweite Lauf von Siebenhofer

Ramona Siebenhofer zeigte auch im zweiten Durchgang einen kontrollierten Lauf und landete erneut in den Top Ten

Zweitbeste Österreicherin wurde Stephanie Brunner auf Rang neun. Die 27-Jährige setzte damit ihren Aufwärtstrend in dieser Saison fort, war aber mit ihrer Leistung trotzdem nicht ganz zufrieden. Im zweiten Durchgang unterlief Brunner erneut ein folgenschwerer Fehler, der eine bessere Platzierung verhinderte. „Ich habe einen Riesenbock geschossen. Ich habe probiert, anzugreifen und auf Zug zu fahren. Ich bin aber einfach zu verkrampft gefahren“, haderte die Tirolerin.

Fünf weitere ÖSV-Damen in Top 22

Katharina Truppe war unterdessen mit ihrem elften Platz (+2,21) mehr als glücklich. Mit der sechstbesten Laufzeit konnte sich die Kärntnerin in der Entscheidung noch um drei Ränge verbessern. „Den elften Platz nehme ich sehr gerne mit. Jetzt ist das Ziel, an den Top Ten zu kratzen“, erklärte Truppe, die auch schon am Dienstag Rang elf belegt hatte. Ricarda Haaser gelang im zweiten Durchgang sogar eine Verbesserung um zehn Plätze, womit die Tirolerin Rang 15 (+3,34) holte.

Über das beste RTL-Ergebnis ihrer Weltcup-Karriere durfte sich Katharina Huber freuen. Die 26-jährige Niederösterreicherin wurde mit der hohen Startnummer 52 noch 17. (+3,60). „Ich habe mir gedacht, ich habe nichts zu verlieren. Riesentorlauf ist eine Hass-Liebe von mir. Im Training habe ich oft gute Schwünge gezeigt, aber im Rennen nicht umgesetzt. Heute ist es zum Glück aufgegangen“, sagte Huber. Elisa Mörzinger wurde 19. (+3,85). Franziska Gritsch belegte nach verpasster Qualifikation am Dienstag im zweiten RTL Rang 22 (+4,05).