Ski alpin

Paris feiert Rekordsieg in Bormio

Lokalmatador Dominik Paris hat zum sechsten Mal die Abfahrt in Bormio für sich entschieden. Der 32-Jährige setzte sich am Dienstag bei seinem Rekordsieg um 0,24 Sekunden vor dem Schweizer Weltcup-Gesamtführenden Marco Odermatt durch, der zum ersten Mal auch in einer Abfahrt auf das Podest fuhr. Dritter wurde dessen Landsmann Niels Hintermann (+0,80). Als bester Österreicher kam Daniel Hemetsberger auf den vierten Platz (0,99), Vincent Kriechmayr wurde Siebenter (1,15).

Gegen Paris, der nun so oft wie keine anderer Fahrer ein und dieselbe Weltcup-Abfahrt für sich entscheiden konnte, war erneut kein Kraut gewachsen. Wie auf Schienen fuhr er bei seinem Heimrennen auf der selektiven und kräfteraubenden Stelvio seinem 20. Weltcup-Sieg entgegen, seinem 16. in einer Abfahrt und dem sechsten eben in Bormio.

Mit dem Super-G-Sieg 2018 sind es in Bormio sogar sieben. Bisher gemeinsamer Rekordhalter war der Schweizer Didier Cuche mit fünf Abfahrtssiegen in Kitzbühel. Vor dem Rennen habe er nicht viel nachgedacht, sagte Paris, der erstmals in dieser Saison vom Stockerl und gleich von ganz oben lachte.

Rekordsieg für Paris in Bormio

Lokalmatador Dominik Paris entschied zum sechsten Mal die Abfahrt in Bormio für sich. Der 32-Jährige setzte sich bei seinem Rekordsieg vor dem Schweizer Weltcup-Gesamtführenden Marco Odermatt durch, der zum ersten Mal auch in einer Abfahrt auf das Podest fuhr. Dritter wurde dessen Landsmann Niels Hintermann. Als bester Österreicher kam Daniel Hemetsberger auf den vierten Platz, Vincent Kriechmayr wurde Siebenter.

„Dachte mir am Start nur, der Kriechmayr war schnell. Ich muss Vollgas geben. Das ist mir gelungen“, so Paris, der über sein Erfolgsgeheimnis in Bormio sagte: „Ich fühle mich hier einfach wohl – die Überwindung, Vollgas zu geben, ist hier eine Herausforderung. Man weiß bei den vielen Schlägen nie, was passiert. Das macht es in Bormio besonders spannend. Das taugt mir.“

1. Dominik Paris (ITA)
2. Marco Odermatt (SUI)
3. Niels Hintermann (SUI)

Kriechmayr als Testpilot

Dabei hatte Weltmeister Kriechmayr mit Startnummer eins eine starke Leistung gezeigt und zumindest auf das Stockerl hoffen dürfen. Nach verhaltenen Trainingszeiten suchte und fand er die direkte Linie und legte mit optisch makelloser Fahrt eine Zeit hin, die erst vom Norweger Aleksander Aamodt Kilde (6./+1,12) mit Nummer sieben unterboten wurde.

Danach ging es Schlag auf Schlag, plötzlich war Kriechmayr nur mehr Fünfter. Von seinem oberösterreichischen Landsmann Hemetsberger, der als Zweiter im Abschlusstraining auf sich aufmerksam gemacht hatte, und dem Deutschen Dominik Schwaiger (5./1,10) wurde er mit hohen Startnummern um zwei weitere Plätze verdrängt.

„Das freut mich gewaltigst. In unserer starken Mannschaft der Schnellste zu sein, war immer mein Traum. Ich bin unglaublich zufrieden. Wunderschön“, so Hemetsberger, der sich in Bormio vor drei Jahren einen Kreuzband-, Innenband- und Meniskusriss im linken Knie zugezogen hatte. Der Sturz sei nun abgehakt. „Überwindung braucht man hier immer, ich ging volle Attacke.“

„Es war ein Kampf“

Kriechmayr bilanzierte letztlich enttäuscht. „Es gibt immer ein paar Sachen, die besser gehen“, sagte der 30-Jährige. „Es war ein Kampf, der Mittelteil war gut, unten wäre noch mehr gegangen. Ich hätte mich noch mehr hineinknien müssen. Im Super-G muss ich noch einiges besser machen, wenn ich aufs Podest will“, so Kriechmayr. Am Mittwoch und Donnerstag stehen in Bormio gleich zwei Super-Gs auf dem Programm (jeweils um 11.30 Uhr, live in ORF1).

Als drittbester Österreicher reihte sich Daniel Danklmaier (Startnummer 30) mit 1,26 Sekunden Rückstand auf Platz neun ein. Für die Kärntner Matthias Mayer (1,57), der in Bormio im Vorjahr die Abfahrt vor Kriechmayr gewonnen hatte, und Otmar Striedinger (1,60) reichte es in der vierten Abfahrt dieser Saison und der letzten des Jahres zu den Rängen zwölf und 13. Deren engerer Landsmann Max Franz dagegen schied wie der Schweizer Mitfavorit Beat Feuz aus.

Speed-Doppelolympiasieger Mayer, der die Führung im Abfahrtsweltcup an Paris verlor, sah in der niedrigen Startnummer drei letztlich einen Nachteil. „Ich hatte im Ziel gehofft, dass es eine super Fahrt war. War es wahrscheinlich auch. Bin dann aber brutal zurückgereiht worden. Im Nachhinein war die Startnummer kein Vorteil, aber das konnte davor niemand wissen“, sagte Mayer.