Ski alpin

Worley schnappt sich RTL-Sieg in Lienz

Die Französin Tessa Worley hat sich am Dienstag den Sieg in Lienz nicht nehmen lassen. Mit Startnummer eins war die 32-Jährige im ersten Lauf zur Zwischenführung gefahren, bewies im Finale Nerven und fuhr mit einem Vorsprung von 0,30 Sek. vor Petra Vlhova zum Sieg. Sara Hector (SWE) bestätigte ihre Form auf Platz drei (+0,38). Katharina Truppe überraschte nach Zwischenrang 27 mit einer Top-Ten-Platzierung und wurde damit beste Österreicherin.

Truppe konnte im zweiten Durchgang ihr Können unter Beweis stellen und wurde mit der zweitbesten Zeit im Finale Neunte (+1,53). „Nach dem ersten Lauf habe ich mich fast geschämt. Der zweite war viel aktiver. Der Lauf ist mir entgegengekommen. Weil er viel gerader war und ich mehr Speed aufnehmen konnte. Mit dem zweiten Durchgang kann ich ganz gut leben. Ich glaube, ich war zu Saisonbeginn noch nicht ganz wach. Ich brauche wohl ein paar Rennen und bin froh, dass es jetzt so gut funktioniert“, sagte die Kärntnerin, die damit beste Österreicherin wurde.

Ramona Siebenhofer, im ersten Lauf noch die ÖSV-Damen anführend, wurde nach einem guten oberen Teil zu direkt und verlor im zweiten Teil des Kurses Zeit. Mit einem Rückstand von +1,62 Sek. belegte sie schlussendlich Rang elf. Auf den 15. Platz (+1,82) fuhr Katharina Huber, die sich mit Startnummer 48 noch für den zweiten Durchgang qualifizierte. Die Niederösterreicherin verbesserte sich mit beherzter Fahrt um 15 Positionen und erreichte damit ihr bisher bestes Weltcup-Ergebnis im Riesenslalom. Ricarda Haaser wurde 18. (+1,88).

Worley fährt Sieg in Lienz ein

Tessa Worley gewinnt den RTL in Lienz und nimmt mit ihrem 15. Weltcup-Sieg in der ewigen Bestenliste in dieser Disziplin nun Rang drei hinter Vreni Schneider und Annemarie Moser-Pröll ein. Beste Österreicherin wird Katharina Truppe auf Rang neun.

„Heute war mein Tag“

Der RTL-Doppelweltmeisterin Worley machte unterdessen nicht einmal die schlechte Sicht im ersten Durchgang einen Strich durch die Rechnung. Bei Sonnenschein zeigte sie auf der knackigen Schlossberg-Piste ihr Können und holte sich ihren 15. RTL-Weltcup-Sieg. „Es fühlt sich großartig an, hier gewonnen zu haben. Ich habe wieder den Spaß am Skifahren gefunden. Heute war mein Tag. Riesentorlauf ist immer eine Herausforderung, deshalb bin ich froh, vor allen anderen zu sein“, so Worley.

1. Tessa Worley (FRA)
2. Petra Vlhova (SVK)
3. Sara Hector (SWE)

Vlhova verbesserte sich von Platz vier im ersten Durchgang noch auf den zweiten Rang und sammelte damit wichtige Punkte im Gesamtweltcup. „Im zweiten Lauf habe ich mehr riskiert im Vergleich zum ersten. Das hat sich bezahlt gemacht. Ich wollte besser Ski fahren und bin glücklich mit dem zweiten Platz. Jetzt muss ich mich gut erholen, der Slalom morgen ist meine Disziplin“, so die Slowakin.

Als Dritte konnte sich die Schwedin Hector über einen weiteren Podestplatz in der heurigen Saison freuen. „Es war cool. Es war heute ein Kampf und nicht einfach. Ich bin sehr froh und glücklich. Ich habe ein Superteam hinter mir“, so Hector.

Liensberger bei Comeback 25.

Während Hector in Courchevel ihren zweiten RTL-Sieg einfuhr, musste Katharina Liensberger nach einem positiven CoV-Test eine Zwangspause einlegen. Nach ihrem ersten Rennen zurück, zeigte sich die Vorarlbergerin zufrieden. „Für mich war heute wichtig, dass ich wieder auf Schnee fahren kann. Aber natürlich war es keine optimale Vorbereitung. Ich muss mich Tag für Tag steigern, wieder Kraft gewinnen und das Beste aus der Situation machen“, sagte Liensberger, die mit einem Rückstand von 2,55 Sek. durchs Ziel fuhr. „Es wäre gelogen, wenn ich sage, dass ich nichts spüre. Aber ich habe mich gefreut, heute hier zu fahren.“

Shiffrin ohne Chance auf Titelverteidigung

Nicht mit dabei war Mikaela Shiffrin, die nach einem positiven CoV-Test eine Zwangspause einlegen muss. Ihren Titel (sie gewann 2019 sowohl den Riesenslalom als auch den Slalom in Lienz) konnte sie damit nicht verteidigen. Es gehe ihr gut, aber sie habe sich, ganz nach Protokoll, isoliert, hatte sie am Montag auf ihren sozialen Netzwerken bekanntgegeben.

Nach zwei Siegen im Riesentorlauf in der bisherigen Saison sicher besonders bitter für die 26-Jährige. Wie viele Weltcup-Rennen sie verpassen wird, ist noch nicht sicher. Lara Gut-Behrami musste mit dem Riesentorlauf am Dienstag nun schon das fünfte Rennen auslassen. Trotz Quarantäne konnte die Schweizerin auch vor Lienz noch kein negatives Testergebnis vorbringen.