Daniel Hemetsberger
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Ski alpin

Hemetsberger nimmt in Wengen Fahrt auf

Mit zwei vierten Plätzen in Folge hat Daniel Hemetsberger gezeigt, dass im starken österreichischen Abfahrtsteam mit ihm zu rechnen ist. Nach seiner ersten Wengen-Abfahrt zeigte er sich am Freitag „sehr zufrieden“. „Im Moment fahre ich es ganz gut, glaube ich“, sagte der Oberösterreicher, dem nun auch ein Flug zu den Olympischen Spielen nach Peking bevorstehen könnte. Auch wenn er selbst noch nicht so recht daran glauben will. In der zweiten Abfahrt in Wengen könnte er am Samstag (12.30 Uhr, live in ORF1) seinen Anspruch auf ein Olympiaticket unterstreichen.

46 Hundertstelsekunden hatte Hemetsberger Rückstand auf den Sieger Aleksander Aamodt Kilde, der vor dem Schweizer Marco Odermatt gewann. Auf den Dritten Beat Feuz fehlten dem 30-Jährigen nur 16 Hundertstelsekunden. „Sicher ärgert man sich da am Ende, dass nur 16 Hundertsteln abgehen. Aber es ist auch Fakt, dass ich das erste Mal relativ knapp zum Sieger hingekommen bin. Es war wieder ein kleiner Schritt vorwärts. Schauen wir, wie es weitergeht“, meinte Hemetsberger.

Für die klassische Lauberhorn-Abfahrt am Samstag rechnet er jedoch nicht unbedingt mit einer ähnlichen Leistung. „Ich war letzte Woche ein bisschen angeschlagen. Ich bin froh, dass es jetzt so gut gegangen ist, aber ich war heute schon ziemlich fertig.“ Vor dem ersten Training am Dienstag war er die unter anderem wegen ihrer Länge berühmte Strecke nie zur Gänze abgefahren, sondern kannte nur die verkürzte Europacup-Variante. „Da war immer kurz nach der Zugunterführung das Ziel.“

Daniel Hemetsberger jubelt im Ziel
GEPA/Mario Buehner
Mit zwei vierten Plätzen in der Abfahrt in Folge rückte für Hemetsberger das Podest näher

Hemetsberger befürchtete daher, dass ihn im Schlussteil vielleicht die Kraft verlassen könnte, wenn es über die ganzen 4,5 Kilometer geht. „Es ist voller Respekt da. Es ist richtig lang, der Mittelteil ist richtig schwierig. Beim Ziel-S brauchst du dich auch nicht spielen“, erklärte er und versprach: „Ein bisschen Videoschauen und wieder regenerieren, und dann wieder Vollgas.“

Ziele eher tief angesetzt

Grundsätzlich nehme sich Hemetsberger stets eine Top-15-Platzierung vor. „Es ist meine zweite Weltcup-Saison. Natürlich willst du mit der Zeit immer weiter nach vorne, aber wenn du Top 15 fährst bei dem Niveau, ist das sensationell. Also dann bist du eh schon gut gefahren.“ Geschafft hat er das in diesem Weltcup-Winter bei fünf Abfahrten nur einmal nicht: In Gröden war er 21. In Lake Louise hatte er die Saison mit einem 14. Platz begonnen, in Beaver Creek war „Hemmi“ als Achter schon in den Top Zehn.

Darüber, ob das plus seine zwei vierten Plätze für ein Olympiaticket reichen könnten, will Hemetsberger derzeit nicht spekulieren. Sein Makel ist der Super-G, in dem es noch nicht funktioniert, wie gewünscht. „Dadurch dass ich im Super-G einfach gar nichts habe, nicht einmal einen Punkt gemacht habe, denke ich mir einmal gar nichts. Das wird der Andi (Puelacher/Anm.) irgendwann aufstellen, dann werden wir sehen, ob ich dabei bin oder nicht“, sagte der Sportler, der in seiner Karriere schon vier Kreuzbandrisse erlitten hat.