Ski alpin

Worley holt sich Sieg in Lenzerheide-RTL

Tessa Worley hat sich am Sonntag zur Siegerin beim RTL in Lenzerheide gekrönt. Die 32-jährige Französin fuhr nach Zwischenrang drei noch an die Spitze und setzte sich bei ihrem zweiten Saisonsieg 0,29 Sekunden vor der Italienerin Federica Brignone durch. Die nach dem ersten Durchgang führende Schwedin Sara Hector fiel auf Rang drei (+0,31) zurück und muss damit weiter um die kleine Kristallkugel kämpfen. Für die ÖSV-Damen heißt es unterdessen weiter warten auf das erste RTL-Podest in dieser Saison.

Beste Österreicherin wurde Katharina Liensberger, die sich in der Entscheidung dank der fünftbesten Laufzeit vom zwölften noch auf den sechsten Rang (+1,90) verbesserte. Für Katharina Truppe ging es hingegen in die andere Richtung. Die 26-jährige Kärntnerin fiel nach einer fehlerhaften Fahrt um fünf Plätze zurück und wurde Elfte (+2,77). Weltcup-Punkte holten auch noch Ricarda Haaser als 17. (3,28), Ramona Siebenhofer als 21. (4,00) und Katharina Huber als 22. (4,12).

Im Kampf um den RTL-Weltcup mischen die ÖSV-Damen nicht mit. Vor den letzten beiden Rennen in Aare und Meribel hält die dreifache Saisonsiegerin Hector bei 522 Punkten und hat damit 55 Punkte Zähler Vorsprung auf Worley. Chancen hat auch noch Mikaela Shiffrin, die 111 Punkte zurückliegt. Die US-Amerikanerin fiel im zweiten Durchgang vom zweiten auf den vierten Platz (0,77) zurück, holte damit aber wichtige Punkte für den Gesamtweltcup. Da Konkurrentin Petra Vlhova im ersten Durchgang als eine von insgesamt 17 Läuferinnen ausfiel, vergrößerte sich der Vorsprung von Shiffrin auf 117 Punkte.

1. Tessa Worley (FRA)
2. Federica Brignone (ITA)
3. Sara Hector (SWE)

Worley dreht den Spieß um

Für die Damen wurde in Lenzerheide vor allem der anspruchsvolle Starthang zur Herausforderung. Im ersten Durchgang dominierten Hector, Shiffrin und Worley, die innerhalb von 0,16 Sekunden lagen. In der Entscheidung startete zunächst Brignone einen Großangriff. Die Italienerin setzte sich mit überlegener Laufbestzeit an die Spitze. Worley hielt dagegen und übernahm die Führung. Shiffrin lieferte danach mit dem Gesamtweltcup im Hinterkopf eine verhaltene Fahrt und fiel zurück.

Auch Olympiasiegerin Hector gelang kein Lauf nach Wunsch, womit der insgesamt 16. Weltcup-Sieg (alle im Riesentorlauf, Anm.) von Worley feststand. „Ich liebe diese Piste. Ich habe mich die ganze Zeit gut gefühlt, und die Bedingungen waren perfekt. Ich wollte attackieren, und das ist mir gelungen. Die Abstände im zweiten Durchgang waren größer, man musste den Ski laufen lassen und pushen. Ich bin stolz auf mich, dass ich das großteils geschafft habe“, sagte die Französin im ORF-Interview.

Liensberger zeigt in Durchgang zwei auf

Liensberger zeigte in der Entscheidung im wesentlich angenehmer gesetzten Lauf von ÖSV-Coach Wolfgang Grabner auf und zeigte Schwünge wie zu ihrer besten RTL-Zeit. „Es war ein ganz anderes Gefühl. Es war auch mein Ziel, dass ich meine Schwünge ins Ziel bringe. Ich habe den Ski auf Zug halten können. Ich bin happy, dass es mir mit diesem Lauf geglückt ist. Im Riesentorlauf war es heuer nicht einfach für mich, jetzt freue ich mich auf die letzten beiden Rennen“, sagte die 24-jährige Vorarlbergerin.

Truppe, die bei den Olympischen Spielen in Peking RTL-Bronze um 0,08 Sekunden verpasst hat, kam hingegen mit der Kurssetzung ihres Trainers nicht zurecht. Die 24. Laufzeit ließ die Kärntnerin noch aus den Top Ten fallen. „Ich habe oben schon nicht reingefunden, und das hat sich durch den ganzen Lauf gezogen. Es gibt noch einige Fehler auszmerzen, aber es gibt noch zwei Rennen, und da heißt es Gas geben, die restlichen Körner und noch viele Punkte zu sammeln“, sagte die 26-Jährige voller Zuversicht für den Saisonabschluss.