Mikaela Shiffrin (USA)
GEPA/Mario Buehner
Ski alpin

Shiffrin holt vorzeitig Gesamtweltcup

US-Star Mikaela Shiffrin hat sich vorzeitig zum insgesamt vierten Mal den Gesamtweltcup gesichert. Nach dem Abfahrtssieg am Mittwoch reichte der 27-Jährigen am Donnerstag im Super-G beim Weltcup-Finale in Courchevel Rang zwei, um die große Kristallkugel vor der Slowakin Petra Vlhova zu gewinnen. Die kleine Kugel im Super-G war vorzeitig an die Italienerin Federica Brignone gegangen.

Den Sieg im finalen Super-G dieser Saison und den ersten in dieser Disziplin holte die Norwegerin Ragnhild Mowinckel, die Shiffrin um 0,05 Sekunden hinter sich ließ. Dritte mit 13 Hundertstelsekunden Rückstand wurde die Schweizerin Michelle Gisin. Für Vlhova war der 17. Platz (+1,39) mit Blick auf den Gesamtweltcup zu wenig. Trösten darf sich die 26-Jährige mit dem Sieg in der Slalom-Wertung.

Super-G-Kugelgewinnerin Brignone wurde beim Finale gar nur 19. (+1,64) und lag damit sogar hinter den Österreicherinnen, die zum Speed-Abschluss im geschlagenen Feld landeten. Beste wurde Tamara Tippler als Zehnte (+0,93). Die 30-Jährige führt die ÖSV-Damen auch im Super-G-Weltcup als Siebente an. Ramona Siebenhofer (+1,02) schwang unmittelbar vor der Olympiazweiten Mirjam Puchner (+1,05) als Zwölfte ab. Nadine Fest wurde 16. (+1,33).

1. Ragnhild Mowinckel (NOR)
2. Mikaela Shiffrin (USA)
2. Michelle Gisin (SUI)

„Spezieller Moment“ für Shiffrin

Im Gesamtweltcup liegt Shiffrin vor den letzten beiden Rennen unheinholbar 236 Punkte vor Vlhova, Brignone fehlen als Dritter 470 Zähler auf die US-Amerikanerin, die sich damit für die für sie enttäuschenden Winterspiele schadlos hielt. Den Super-G-Weltcup entschied Brignone 116 Punkte vor ihrer Landsfrau Elena Curtoni für sich, weitere zehn Punkte dahinter verbesserte sich Shiffrin noch auf Platz drei.

Shiffrin sagte im ORF-TV-Interview: „Es gab viele Momente in dieser Saison, die großartig waren, aber auch solche, in denen ich am Boden war. Nicht nur als Skifahrerin, auch als Mensch. Ich bin unter dem Druck zusammengebrochen. Jetzt bin ich zurückgekommen. Ich wollte diese Kugel unbedingt und habe sie geholt. Ich habe die Last abgeworfen. Ein ganz spezieller Moment für mich. Die letzten beiden Rennen kann ich jetzt ohne Druck genießen.“

Tippler „in Schönheit gestorben“

Für Tippler endete die Saison enttäuschend. Sie sei zu brav gefahren, sagte Tippler, die in Cortina Zweite und in Garmisch Dritte im Super-G geworden war. „Ich bin an Schönheit gestorben. Da muss man voll andrücken, das habe ich nicht“, so die Steirerin, die mit gemischten Gefühlen bilanzierte: „Die Saison war insgesamt sehr verhalten. Ich kämpfte ums Überleben. Aber es waren auch gute Sachen dabei. Hier wollte ich natürlich mehr. Das ist jetzt Geschichte, es geht weiter.“

Am Freitag geht es in Meribel, gemeinsam mit Courchevel WM-Schauplatz 2023, mit dem Team-Bewerb weiter. Das Rennen ist ab 12.00 Uhr, live in ORF1 und im Livestream zu sehen. Am Samstag folgen der Riesentorlauf der Herren und der Slalom der Damen, am Sonntag zum Abschluss der Saison der Herren-Slalom und der Damen-RTL.