Beth Mead (England)
AP/Rui Vieira
Fußball-EM

England ist vor Schweden gewarnt

Schweden ist die vorletzte Hürde des englischen Fußballteams auf dem Weg zum großen Sommermärchen. Mit einem Erfolg im Halbfinale am Dienstag (21.00 Uhr, live in ORF1) in Sheffield soll es für die bisher beeindruckenden „Lionesses“ bei ihrer Heim-EM ins Endspiel am Sonntag in Wembley gehen. Das zweite Halbfinale bestreiten am Mittwoch (21.00 Uhr, live in ORF1) Österreich-Bezwinger Deutschland und Frankreich in Milton Keynes.

Beim Heimturnier wollen die „Lionesses“ endlich ihren ersten großen Titel holen. Nach den bisherigen Leistungen ist ihnen das zuzutrauen. In vier ausverkauften Spielen mit gesamt rund 157.500 Zuschauerinnen und Zuschauern überzeugten die Engländerinnen bisher mit 14:0-Toren in der Gruppenphase und einem 2:1 nach Verlängerung gegen Spanien im Viertelfinale. „Es ist eine Riesenchance“, sagte Lucy Bronze.

Herausragend war bisher Beth Mead, die mit fünf Treffern, darunter das Tor beim 1:0 in der Eröffnungspartie gegen Österreich, die Torschützenliste anführt. Die 27-Jährige bleibt aber vorsichtig. „Schweden ist eine athletische Mannschaft mit vielen guten Spielerinnen. Sie waren vielleicht bisher noch nicht in Hochform, aber jedes Mal, wenn wir gegen sie spielen, spielen sie gut“, erklärte sie.

Engländerinnen hoch motiviert

Erfolgshungrig zeigen sich bei der EM die Engländerinnen, die gegen Schweden den nächsten Schritt zu ihrem ersten großen Titel machen wollen.

Schweden hat nur einmal gegen England verloren

Das zeigt auch die Statistik. Schweden hat von sieben Duellen gegen England erst eines verloren, und das ist 38 Jahre her. Zuletzt durften die Skandinavierinnen über Bronze bei der WM 2019 und Silber bei Olympia 2021 jubeln. Entsprechend zuversichtlich geht man in die Partie. „Unsere Spielerinnen haben enorme Stärken, was uns zu einer starken Gruppe macht“, betonte Teamchef Peter Gerhardsson, der viel Vorfreude ausstrahlte. „Es wird eine fantastische Erfahrung, in England im Halbfinale gegen England zu spielen. Wow“, sagte Gerhardsson.

Schwedens Coach Peter Gerhardsson
APA/AFP/Franck Fife
Peter Gerhardsson und sein Team freuen sich auf die Herausforderung im Halbfinale

Diese Erfahrung darf auch die österreichische Schiedsrichterinnenassistentin Sara Telek erleben, die 33-Jährige unterstützt am Dienstag Schiedsrichterin Esther Staubli aus der Schweiz an der Seitenlinie.

Gerhardsson hat im Vorfeld aber Personalsorgen. Im Team gab es mehrere positive Coronavirustests, die Flankenspielerinnen Hannah Glas und Jonna Andersson verpassten deshalb das Viertelfinale gegen Belgien (1:0). Kosovare Asllani ließ das Training am Sonntag aus. Schweden ist mit dem EM-Titel 1984, Olympiasilber 2016 und 2021, WM-Silber 2003 und mehreren Bronzemedaillen eine der erfolgreichsten Teams.

England hofft auf erste Finalteilnahme seit 2009

England hat bisher nur zwei verlorene EM-Finale (1984 gegen Schweden im Elfmeterschießen und 2009 mit 2:6 gegen Deutschland) vorzuweisen. Bei Weltmeisterschaften war zuletzt zweimal (2015, 2019) im Halbfinale Endstation. Chelsea-Stürmerin Kirby hofft, dass es am Dienstag mit dem Finale klappt. „Wenn wir es schaffen, das Halbfinale zu gewinnen und ins Endspiel kommen, wird das unglaublich für die Leute sein, dass sie etwas zu feiern und zu genießen haben.“