Jubel der Lustenauer
GEPA/Oliver Lerch
Bundesliga

Aufsteiger gibt im „Ländle“ Ton an

Mit Austria Lustenau macht in der Admiral Bundesliga wieder einmal ein Aufsteiger von sich reden. Die Vorarlberger wankten am Sonntag zunächst bedrohlich, fuhren im Heimspiel gegen den TSV Hartberg mit einem 4:1-Sieg dann aber alle drei Zähler ein. Ins Derby gegen Altach am kommenden Samstag geht die Austria mit sieben Zählern nach vier Runden als Nummer eins im „Ländle“.

„Mit drei Punkten Vorsprung nach Altach zu fahren ist eine super Ausgangssituation“, frohlockte Stefano Surdanovic. Der Offensivmann zeigte wie seine Nebenleute um die Torschützen Bryan Teixeira (41.) und Anderson (44.) eine starke Vorstellung und große Effizienz. Hartbergs Fehler in den fünf Minuten vor der Pause nutzten die in der Tabelle viertplatzierten Lustenauer voll aus. Die Oststeirer, die nach einem Elfer von Dario Tadic (8.) früh geführt und ein weiteres Tor am Fuß hatten, standen plötzlich mit leeren Händen da.

Lustenau darf nach dem Sieg im nächsten Auftritt in Altach selbstbewusst antreten – auch wenn nicht alles gefiel, was der Liganeuling ablieferte. In den ersten 30 Minuten hätte Hartberg eine Vorentscheidung herbeiführen können, während die Elf von Trainer Markus Mader offensiv praktisch nicht vorhanden war.

Lustenau-Coach Markus Mader
GEPA/Oliver Lerch
Sieben Zähler nach vier Runden hätte sich Trainer Mader vor Saisonbeginn wohl nur in seinen kühnsten Träumen erhofft

„Wir haben gelitten. Aber in den vier Minuten vor der Pause ist uns alles aufgegangen“, meinte Teixeira. Der im Sommer fix verpflichtete Franzose trat neben seinem gefinkelten Treffer aus spitzem Winkel auch als zweifacher Assistgeber in Erscheinung.

Lukas Fridrikas (67.) und Michael Cheukoua (91.) gelang gegen vergeblich anlaufende Steirer dann die Entscheidung. Heimsiege gegen die WSG Tirol und Hartberg, ein Remis bei Rapid und eine Niederlage in Ried hat Lustenau nun vorzuweisen. Der Marschplan stimmt. Mader tat sich mit seiner Analyse am Sonntag dennoch schwer. „Das müssen wir analysieren, warum es bis zur 40. Minute überhaupt nicht geklappt hat. Da war unser Auftritt wirklich schlecht“, so der Trainer. Am Ende „sind wir aber sehr zufrieden“.

Hartberg fährt mit „Klatsche“ heim

Anders sieht es bei der Mannschaft aus Hartberg aus. „Auf einmal sitzt du in der Kabine und bist 1:2 hinten. Das war ein Nackenschlag“, meinte Tadic nach der Partie. „Unglaublich, dass wir mit so einer Klatsche heimfahren.“ Die Hartberger hatten auf der langen Heimfahrt zu grübeln. Mit einem Sieg über Altach gut in die Saison gestartet, stehen nun drei Niederlagen en suite zu Buche.

Matija Horvat und Michael Steinwender (Hartberg)
GEPA/Oliver Lerch
Hartberg muss eine 1:4-Niederlage gegen Aufsteiger Lustenau verkraften

Im negativen Sinn „brennhaaß“ fahre man nun nach Hause, urteilte Trainer Klaus Schmidt. „Jetzt sind wir in der Kist’n drin, jetzt müssen wir schauen, dass wir wieder Oberwasser kriegen.“ Schmidt sprach seiner Elf in der ersten Analyse des Gesehenen mitunter die Ligatauglichkeit ab. In der letzten halben Stunde habe man sich „inferior“ präsentiert. „So kann man nicht Bundesliga spielen.“

Hartberg hat nun einmal Zeit. Das Gastspiel bei Rapid wurde nach einem Antrag der im Europacup engagierten Wiener verschoben. Weiter geht es für den TSV erst am 27. August daheim gegen Ried. Dann soll im Idealfall bereits Verstärkung da sein. Nach dem Abgang von Donis Avdijaj zum FC Zürich wird ein Stürmer gesucht.